Das Karpfen-Urteil

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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dermichi
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Das Karpfen-Urteil

Beitrag von dermichi » 27 Nov 2001 16:27

Hallo,
also ich muss mich wohl auch als Person outen die Fische zurücksetzt. Nur verstehe ich nicht wie sich Angler drüber aufregen können, ich selber Angel jetzt schon seit ca. 15 Jahren sehr effektiv auf viele Fischarten und das zürücksetzen ist für mich selbstverständlich geworden. Zugegeben in meiner Anfangszeit habe ich auch die Angler nicht verstanden die Fische zurücksetzen. Aber je länger man angelt und je mehr man fängt ist es nur logisch das man irgendwann mal an einen Punkt kommt an dem man die Fische die man fängt nicht mehr alle aufessen kann. Und dann alle töten aus Prinzip ? Nein danke!! Also fängt man an eine Auswahl zu treffen was nehme ich mit und was nicht. Das hat für mich was mit schonendem Umgang mit der Natur und ihren Resoursen zu tun und nicht mit einer perversen Abart des Angelns die zu bekämpfen ist. Stellt euch doch mal vor alle spezialisierten Angler (und damit meine ich alle) würden alle ihre Fische mitnehmen wie schnell währen dann die Gewässer leer? Ein Beispiel dazu hier aus NRW da haben es die Angler mit den Gummifischen geschafft den Zanderbestand im Niederrhein so stark zu dezimieren das man dort so gut wie nichts mehr fängt. Mir kann keiner sagen das, dass einer wirklich will oder? Oder meint einer der "Normalen" Angler er würde dann überhaupt noch etwas fangen wenn die Leute die zig mal mehr Geld und Zeit in ihr Hobby investieren alles töten? Also, warum werden wir dann so oft angegriffen? Ich verstehe das nicht. Das man logischerweise die großen Exemplare zurücksetzt ist doch wohl auch klar ich meine eine 10Jahre alte Sau ist doch auch keiner oder? Also nimmt man die Portionsfische mit die schmecken auch. Ein Foto als Andenken warum nicht mir dienen meine Fotos nicht nur als Andenken sondern auch als Dokument mit dem ich meinen Fang dokumentieren und bei evt. Widerfängen seine Entwicklung beobachten kann. Den solche belegbare Widerfänge und die daraus zu erkennende Entwicklung des Fisches geben sehr viel Aufschluss über den Zustand des Gewässers in dem er lebt und diese Erkenntnisse kommen letztendlich allen Anglern zu gute.
Das man diese ganze Sache natürlich ein wenig heimlich machen sollte ist mir auch klar aber gegen Doofheit gibt es keine Medizin.
Aber so wie ich dieses Urteil verstehe ist es doch ein Schritt in die richtige Richtung den gegen das sofortige zurücksetzen nach dem fang spricht ja nichts.
Also Kopf hoch der Anfang ist gemacht.
In diesem Sinne
Michael

Carpomanik
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Das Karpfen-Urteil

Beitrag von Carpomanik » 27 Nov 2001 19:23

:confused:
Für die die mich nich kennen ich bin 18 jahre alt und angle seid ich denken kann seitund seid 3-4 jahrenm auf karpfen
ich bin langsam müde und mich verlässt auch langsam der mut manchmal frage ich mich warum müssen sich die menschen immer das leben gegseitig schwer machen
oder warum nehme ich mir stundenlang zeit um leuten die sache zu erklären und zu vewrsuchen das sie es verstehen es ist doch nur ein tropfen auf den heisen stein oder aber wenn jeder nur einen tropfen trauf lässt is das was andres oder ??? ich finde es nur schade das angler algemein schon in der minderheit sind und die nicht angler eigentlich kaum wissen wie es wirklich heut zu tage bneim angeln ausieht vieleicht sollten wir da ansetzen ich denke aufklärung is das wichtige und das wir keinem die fische wegfangen wollen oder verdrängen wollen.
manchmal frage ich mich auch warum ich mich so aufrege ich habe vieleicht 2 tage in der woche richtig zeit für mein hobby und dann muss ich mich auch ncoh mit solchen dingen rumschlage ich meine muss ich das könnte ich nicht einfach alles verdrängen NEIN ich kann das nicht sind wir wirklich so böse ich weis es nicht ich denke wir sind alle menschen und keiner is gut oder böse jeder hat halt seine ansichten jeder macht das was er denkt das es das richtige is und das was die mehr bzw. die STÄRKEREN für richtig haltten is das gute das andre is das schlechten
seien wir mal erlcih wir sind doch alle irgendwo mitläufer vieleicht aus angst gegen den strom zu schwimmen oder aus faulheit sich gedaken zu mache oder weil das leben viel zu kurz is sich über alles was irgend welche freaks betrifft gedanken zu machen
ich wette 70% der gesammten deutschen nichangelnten Bevölkerung is es sch... egal ob C&R erlaubt is oder nicht und die hätten da nix dagegen wo is da der wille des volkes hinter den gestezen. auch wenn es erlaubt werden sollte muss es natürlich ihn rahmen bleien .
also ich weis ich hab hier etwas viel scheiss geschriben und ich hoffe ihr kommt mit.
cu
euer Benni

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Beitrag von Fliegenfischer » 28 Nov 2001 00:11

Ihr mögt Recht haben, mit Eurer Argumentation. Ihr mögt Recht haben, dass das Spielchen auf der Abhakmatte und das Fotografieren keinen Schaden an dem Tier anrichtet.
Nur das interessiert keinen Richter, da es ihn nach geltendem Recht nicht interessieren darf. Wenn es ihn interessieren würde und er es in seinem Urteil außerhalb der Strafzumessung berücksichtigt, begeht er Rechtsbeugung. Darzustellen, dass man alles ganz korrekt macht, hilft nicht, denn der Fisch gehört ins Wasser und nicht ins Fotostudio. Ich bin aus einem ganz einfachen Grund gegen diese Pornobilder bzw. erst recht gegen die Veröffentlichung. Erstens ist ein Fisch von solchen Aktionen nicht begeistert. Ob ihm das schadet, ist dabei nicht wichtig, sondern es ist ein Schritt weiter vom Fang Richtung Qual. Das muss doch nicht sein. Zweitens -und das ist der für mich wesentliche Punkt- wird der gesetzwidrige Akt veröffentlicht und hat damit eine "Vorbildfunktion" die uns mehr schadet, als nützt.
Aber ich sehe schon, es geht mal wieder darum, das eigene Tun zu rechtfertigen und Gegenstimmen, die sich dank starker Lobby so gesetzliche manifestiert haben, zu ignorieren.
Schade!
Olli

[ 27. November 2001: Beitrag editiert von: Fliegenfischer ]

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Beitrag von Fliegenfischer » 28 Nov 2001 01:13

Ich habe in einem anderen Forum einen m. E. ganz bemerkensweren Beitrag gefunden, den ich hier mal anonym reinstelle:

>Unter "behutsamem C & R" verstehe ich den momentanen behutsamen Umgang mit der Aussage: "Ich setze zurück!" Daß es schwachsinnig ist, jeden maßigen, gefangenen Fisch zu töten, steht hier hoffentlich außer Frage. Schwachsinnig ist es in Deutschland leider auch, laut herauszuschreien: "Ich setze aber trotzdem jeden Fisch zurück!"
Ich habe das Gefühl, daß im Moment ein zartes Pflänzchen "Pro Angeln" wächst. Dieses zarte Pflänzchen steht auf sehr schwachen Wurzeln, wenn die Angler selbst daran ziehen, damit es schneller wächst. "C & R" ist zur Zeit leider verboten, das ist Fakt. Wer sich als "Krimineller" outet, wird nicht anghört und erreicht gar nichts. Deshalb sollten wir tun was notwendig ist..., aber auch nicht herausposaunen, was für die Angelei schädlich ist! Die Zeit arbeitet für uns. Viele der radikalen Gegner werden, Gott sei Dank, schwächer und müssen erhebliche Zugeständnisse an die Realität machen, um überhaupt noch etwas melden zu können. Peta, Nabu & Co. haben aber nach wie vor reichlich Geld und Energien für Unsinn in Richtung Angler zur Verfügung. Schade, daß nicht wie in anderen Ländern um uns herum ein Miteinander für mehr Natur und Naturschutz möglich ist (sogar mit "C&R").

-----


Olli

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Beitrag von aucheincarper » 28 Nov 2001 01:55

Hallo zusammen!!
Eigentlich wollte ich mich ja in Schweigen hüllen und den Argumenten meiner Seelenverwandten innerlich zustimmen, aber den vorletzten Kommentar vom Fliegenfischer fand ich ziemlich daneben. Es fiel ja bereits der Spruch, dass wir uns alle darauf besinnen sollten, dass wir alle Angler sind und uns nicht gegenseitig niedermachen. Aber wie man auf einem großen Fliegenfischer-Forum (auf die Addi verzichte ich mal besser)lesen kann, wird dort aber wirklich ganz extrem mit Dreck in Richtung der Karpfenangler geworfen. Auch Olli hat sich ja hier seinen Standpunkt als Carper-Hasser sehr deutlich gemacht. Ja, irgendein schwarzes Schaf hat das Foto eines seiner gefangenen Karpfen zur Selbstdarstellung missbraucht. Ich kann übrigens nur sagen, dass bei ihm irgendwas im Kopf nicht stimmen kann. Wie gesagt, das ist die AUSNAHME!!
Olli, Du stellst Dich hier in einer derart scheinheiligen Art dar, die ich echt für ziemlich naiv halte. Wie schauts mit Selbstkritik aus bzw. mit der Einsicht, dass es auch Fliegenfischer gibt, die ein absolut beschissenes Verhalten an den Tag legen. Was ist mit Deinen Kollegen, die während der Forellenlaichzeit mit ihren Wathosen ,Größe 48, durch die Kiesregionen trampeln, in denen Salmoniden ihre Laichgebiete haben. Ist mir schon klar, dass Du es gerne verschweigen würdest, aber auch bei EUCH gibt es Leute, die sich absolut besch... im Bezug auf die Natur verhalten. Aber ich würde auch niemals behaupten, alle Fliegenfischer würden sowas machen!!

Also,Olli, bitte schließe nicht von irgendwelchen Minderbemittelten auf ALLE!!!
DANKE!!

In diesem Sinne!!
aucheincarper

[ 27. November 2001: Beitrag editiert von: aucheincarper ]

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Beitrag von Fliegenfischer » 28 Nov 2001 09:36

Wenn mir jetzt mal einer erklären würde, wo ich mich als Karpfenfängerhasser geoutet habe? Ich finde einiges am Umgang mit Tier und Umwelt NICHT NUR BEI DEN KARPFENANGLERN stark reflektionsbedürftig. Was anderes habe ich nie gesagt. Dass Fliegenfischer nicht die besseren Menschen sind, habe ich auch gesagt. Bevor Du hier polarisierst, solltest Du die Beiträge lesen, statt nur das aufzunehmen, was Du lesen willst.
Persönlich finde ich solche Kritik anonym darzustellen, nicht in Ordnung.

Und die sich hier ja auch so angegriffen fühlenden Karpfenfreunde sollten sich mal überlegen, warum ihr Image in Teilen der Anglerschaft so beschissen ist, dass es wohl schlechter nicht mehr geht. Das sind doch z. B. die Bilder der Fänger von Wasserschweinchen, die natürlich unbedingt ihre Kampfeshaltung durch ihre Bekleidung manifestieren müssen. Surft doch mal ztu Webseiten, die sich diesem Bereich des Fischens annehmen. Nach einigen Seiten bewegt man sich in einem bierdunstigen Militärlager am Autobahnsee und hofft, dass die Leute sich real nicht so verhalten, wie sie sich darstellen.

Lassen wir es. Macht ihr Eure Sache. Lasst die Dikussion.
Ich behalte meine kurzfristig ins Wanken gekommenen (Vor-)Urteile gegenüber der Wasserschweinchenjagd und Ihr müsst Euch nicht länger über Scheinheiligkeit u. ä. ärgern.
Olli

So

[ 28. November 2001: Beitrag editiert von: Fliegenfischer ]

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Beitrag von Carpcatcher » 28 Nov 2001 11:36

Das ist wirklich schade, Oliver, ich habe mir wirklich Mühe gegeben.... Auch die anderen Karpfenangler, die hier gepostet haben, (mal von einer Ausnahme abgesehen)gehören zu denen die "auf der guten Seite" des Karpfenangelns stehen und auch in der Lage sind, sich, und auch ihre Leidenschaft auch einmal kritisch zu hinterfragen. Ich sehe es natürlich ein, das ein Konsens zwischen Fliegenfischern und Karpfenanglern so schwierig ist, wie zwischen PDS und CSU. Du kannst Dir sicher sein, dass viele von uns die negativen Begleiterscheinungen, die es unter den Karpfenanglern gibt, mit Argusaugen beobachten und intern durchaus dagegensteuern. Von ein paar Idioten, auf die Allgemeinheit zu schließen, ist allerdings absolut unangemessen, und ich kann Dich so richtig nicht verstehen. Wir hatten hier - so finde jedenfalls ich - eine richtig gute Diskussion; sachlich und in gutem Ton - und "Du siehst Deine Vorurteile bestätigt" - redest immer noch von "Pornofotos", obwohl wir hier ALLE unsere Intention für eventuelle Bilder erklärt haben - und uns auch einig sind, dass so manche Bilder auch wirklich nicht sein müssen. Wir haben seitenweise um Verständnis geworben, erklärt, aufgeklärt, hinterfragt; einiges relativiert (siehe; warum ist der Karpfenangler, der ins Ausland fährt nur ein notgeiler Trophäenjäger - und jeder andere Angler der im Ausland Fische fängt komischerweise keiner??) und Du läßt alles an Dir abprallen, mit der Toleranz einer Häuserwand an die ein Tennisball geworfen wird.. - schade - und wir alle sind Angler....
Grüße
ein frustrierter Jürgen
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Beitrag von dermichi » 28 Nov 2001 12:08

Hallo Olli,
ich kann sehr gut nachvollziehen das man sich über Leute aufregt die so dumm sind und gegen gängige Gesetze verstoßen (C&R)und dieses dann auch noch zu dumm-dreist in die Öffentlichkeit tragen. Was ich nur nicht verstehe ist das ein Fliegenfischer sich so auf die Karpfenangler einschießt ihr seit doch die Vorreiter in Deutschland für C&R gewesen. Ich bin lange genug im Geschäft um das zu wissen und bei euch kann gibt es auch genug Artikel zu lesen in dehnen die Angler mit Fischen auf (Porno) Fotos zu sehen sind unter dehnen steht schonend zurück gesetzt
.www.fliegenfischer-forum.de/traun.htm
Kuk da mal rein.
Also, wir haben alle unsere Leichen im Keller aber ich habe noch nie einen Karpfenangler in Richtung Fliegenfischer schießen sehen (ich weiß das du das so Direkt auch nicht getan haste) aber wir sind nicht die bösen und alle anderen sind die guten. Man hat sich nur auf uns eingeschossen warum auch immer.
Das Hauptproblem aller Angler im Augenblick sind die Idioten in den eigenen Reihen das gegeneinander der einzelnen Partein und die fehlende Lobby. Wenn wir unser Hobby erhalten wollen sollten wir versuchen diese Probleme zu lösen bevor wir uns zerfleischen.
Die Sache mit dem Anfüttern und den Gewässerumkippen möchte ich nicht weiter kommentieren und dich bitten das auch nicht zu tun. Du sprichst da über dinge die nicht zu dir und deiner Angelei gehören und über die sich schon genug Fachleute Gehdanken gemacht haben und wenn sich jemand zu Wort melden sollte dann die.
Also immer schön die Kirche im Dorf lassen und nicht in alle Richtung gleichzeitig schießen das ist Unnötig.

Also, in diesem sinne

Michael

Maurice Willms
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Das Karpfen-Urteil

Beitrag von Maurice Willms » 28 Nov 2001 12:57

Als jemand, der seit Jahren sich das Recht rausnimmt, selber zu bestimmen was mit meinem Fang passiert, möchte ich mich hier kurz äußern.
Als erstes fällt eine gewisse Scheinheiligkeit auf. Es wird so getan, kann hier niemand gegen das Gesetz verstößt. Noch nie mit mehr als 0,5 Promille gefahren, nie zu schnell? Steuerklärung immer korrekt? Nie einen untermassigen Fisch mitgenommen oder einen massigen zurück gesetzt? Das ist der berühmte Stein, welcher als erster geworfen wird.
Unabhängig davon, sollten nicht besser alle Angler an einem Strang ziehen. Meinen den alle "Nicht-Karpfenangler" wirklich, dass div. Tierschützern nach einem Erfolg gegen Karpfenangler aufhören? Das Angel war schon immer das Jagen des kleinen Mannes und unsere gesamte Lobby ist nicht die stärkste.
Ich finde auch die leicht hämische Berichterstattung der Redaktion bedenklich. seitens der Redaktion hätte ich mehr Weitsicht erwartet.
Das moderne "Specimen Hunting" egal auf welche Fischart, ist das Angel der Zukunft. Die meisten mir bekannten Vereine haben starke Nachwuchssorgen. Ein Teilgrund dafür ist, dass viele der neuen Generation eben diesen modernen Methoden nachgehen und in den Vereinen nicht gerne gesehen werden. In unserem hiesigen Verein ist das Durchschnittalter 54 Jahre und seit 4 Jahren hat es kein neues Mitglied unter 26 Jahren gegeben! Dieser Verein ist extrem Karpfenanglerfeindlich.
Wenn man sich die Entwicklungen in den benachbarten Staaten ansieht, dort gibt es diese Diskussion nicht. In allen! EU-Ländern steht es dem Angler frei über seinen Fang zu entscheiden.
Ich hoffe inständig, dass diese Generation Angler langsam in die Vorstände ect. kommt und ein Umdenken stattfindet. Wenn man es genau nimmt, sind alle! Angler zusammen, eine der effizientesten Naturschutzgruppen überhaupt. Trotz aller Probleme, sind es die Vereine und somit die Angler die mehr handeln als reden (bestes Beispiel Sandoz!).
Wir sollten in der Öffentlichkeit doch auf all die positiven Aspekte des Angels (und Karpfenangler sind nun mal auch Angler)aufmerksam machen.
An das leicht elitäre Grüppchen der Fliegenfischer möchte ich nur den Gedanken senden, Fliegenfischen ist sicher eine der höchsten und edelsten Formen des Angelns. Ob aus dieser Gruppe Kritik kommen sollte, zweifele ich an. An vielen Gewässern ist das zurücksetzten Pflicht und das bei einer Sterblichkeitsrate von ca. 40% aller zurück gesetzten Fische. Nur gibt es dort keinen Streit, da man an diesen Gewässern ja unter sich ist und kaum/keine Berührungspunkte mit anderen Angler(Gruppen) haben. Auch Fliegenfischer sollten die Weitsicht haben, dass Angelgegner nicht nach der Angelart unterscheiden.
"Who are they to judge us 'cause we are having fun" -Marin Gay-

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Beitrag von Fliegenfischer » 28 Nov 2001 23:58

Mal polemisch ausgedrückt: Seid doch froh, dass ich meine Vorbehalte mit dem Karpfenanglern diskutiere (bitte nicht arrogant verstehen!). Ich sehe die Flifis und die Karpfenangler der hier dargestellten Prägung sicher näher beieinander, als diverse andere Gruppen der Anglerschaft.
Ich denke nicht, dass es viel Sinn macht mit den Anglern zu diskutieren, die z. B. mit Würmern oder 2-Drillingsbewehrten-Wobblern auf Forellen aus sind. Für diese Abteilung erübrigt sich wohl die Frage nach C&R. Ich hege starke Zweifel, dass eine im Vergleich zum Karpfen deutlich empfindlichere Forelle eine Operation zur Entfernung zweier Widehakendrillingen, von denen einer im Auge sitzt, besonders gut übersteht. Das ein Wurm bei der Forelle inkl. Haken im Magen zu suchen ist, ist wohl klar. Leider hat diese Abteilung auch bei untermaßigen Fischen keine Chance, dem wohlmeinenden Rat des Gesetzgebers zur Einhaltung des Schonmaßes zu folgen. WICHTIG: Ich spreche hier von der Forelle!
Wen den Begriff "Pornofoto" stört; ich steh zu diesem Begriff und diese Bezeichnung trifft die einschlägigen Abbildungen in Flifi-Magazinen genauso. M. E. sollte ein Fisch nur fotografiert werden, wenn dies durch Hilfe eines Kollegen SEHR schnell geht oder wenn der Fisch entnommen wurde.
Wenn wir gerade bei den verschiedenen Formen des Fischen sind: Kann mir einer sagen, was mit den Tonnen von Weißfischen geschieht, die von den Stipfischern herausgezogen werden?

Vielleicht auch mal was zu mir und dem Hintergrund meiner "harten" Haltung:
Ich fische zu 99,98% mit der Fliege (Aale wollen das Ding halt nicht). Ich tut das nicht, weil ich ein besserer Mensch bin, sondern schlicht und ergreifend aus den Gründen: Ich betrachte alle anderen Arten der Fischerei auf Salmoniden schlicht als nicht waidgerecht, da die Forelle so blöd ist, dass sich jede Untermaßige unbedingt an einem Wurm oder Spinner erhängen muss. Das macht sie an der Fliege zwar auch, aber dank "widerhakenlos" bestehen noch gute Chancen für das Tier (lt. neueseten Untersuchungen bei richtiger Abhakung im Wasser und schnellem Drill um 97%). Der zweite Grund ist, dass ich zu Fuß in 5 Minuten an zwei Salomindengewässern bin und mir dieser kurze Weg sehr entgegenkommt, da mir das Schmeißen von Fleigen einfach Spaß macht. Ansitzen finde ich dagegen meist eher langweilig. Aber ich habe halt auch die Chance, mir das auszusuchen.
Wenn es einen dann mit der Fliegenfischerei mal erwischt hat, muss natürlich auch der nächste Schritt kommen: Karpfen, Barbe, Döbel und Hecht auf Fliege. Hier wird es aufwendiger und bei den richtig Großen zieht das auch nicht mehr. Aber es macht MIR halt mehr Spaß schwierig mit der Fliege zu fischen und keine Kapitalen zu erwischen, als Großfische über einen Ansitz zu erwischen. Ich bestreite damit nicht, dass die Großkarpfenjagd mindestens genauso schwer ist, aber es macht mir halt keinen solchen Spaß. Daher fehlt mir auch ein gewisses Verständnis für das protzige Zurschaustellen der gefangenen Fische, da die für mich der schwierige Weg zum Fisch in einem solchen Foto nicht wiedergegeben wird. Aber diese Fotos erwecken den Ruf in den Betrachtern nach "mehr" und "kapital". Ist das der Weg, den die Fischerei gehen sollte?

Oben kam das Argument, dass die verbessereung der Materialien den Rückgang der Fische verurschaen. So weit kann ich folgen. Aber was heißt das den im Bezug auf unser Thema: Das Teirschutzgesetz in der jetzigen Form ist noch nicht besonders alt. Die Strafbarkeit von C&R als Bewußtsein in den Köpfen der Fischer ist noch jünger. Also kann man auch argumentieren, dass das Gesetz nicht unbedingt Schuld am Rückgang der Kapitalen ist. Würde mich auch erstauenen, dass jemand, der großen Aufwand zum Fang eines großen Fisches fährt, diesen dann zu Katzenfutter verarbeitet, nur weil es das Gesetz so will. Schuld sind halt dann doch wieder die Fischer (Den Kormoran diskutieren wir hier mal lieber nicht;-)

Olli

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Das Karpfen-Urteil

Beitrag von Carpomanik » 29 Nov 2001 00:25

[img]images/smiles/icon_sad.gif[/img] Was mich in Deutschland immer wieder anko.. is das sich selber jeder was volügt und wenn man dann auf die schnauze fällt wundert man sich ich finde es z.B. nich ok das total unqualifizierte leute über uns urteilen (Richter usw.) aber es is nunmal so in deutschland un dessen müssen wir uns immer bewusst sein es gibt viele vereine die wenn sie einen Karpfen angler sehen gleich auf ihn los gehen. Ein Beispiel im schwarzwald wo ich viel fische gibt es so gut wie keine Karpfenangler und der jugend werden diese als die grössten verbrecher der welt dargestellt. So das sie sich eigentlich selber kaum entscheiden müssen. noch was zu dem fischned das gibt es mehr als genug. z.B. habe ich an einem see wo es geduldet wurde meine plätze mit dem boot angefüttert und andre haben killo weise futter abgekippt und nur weil sie nix gefangen oder weniger als ich haben sie beim verein protestiert das es nich sein kann das ich mit dem boot füttere ich würde ihnen alle fische wegfangen usw. obwohl sie selber kilo weise abkippen aber halt eigentlich null ahnung von location haben das finde ich nich ok oder was meint ihr
[img]images/smiles/icon_confused.gif[/img]

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Das Karpfen-Urteil

Beitrag von Carpcatcher » 29 Nov 2001 02:18

Hi Maurice, Du auch hier?? :-)
Ich glaube, es täte einfach ein wenig Toleranz not, und auch die Einsicht, das nicht alle Karpfenangler gleich sind - auch hier gibt es welche, bei denen der Kopf nicht nur da ist, damit es nicht in den Hals hinein regnet - also bitte, liebe Nichtkarpfenangler - keine Pauschalismen. Ich glaube, so ein wenig muß ich die Redaktion doch in Schutz nehmen. Meines Wissens ist Herr Stolzenburg freier Journalist und ein aufrechter VDSF-Funktionär der "guten alten Garde", für den elektrische Bißanzeiger Teufelswerk sind, und Karpfenangler am allerliebsten.....; na gut lassen wir das. Deshalb auch der schadenfrohe Grundtenor des Artikels. Ich gehe allerdings stark davon aus, dass nicht alle der Redaktion seine Meinung teilen. In einem hast Du wirklich recht; die Überalterung der Angelvereine ist nicht zu übersehen; ebenso der Mitgliederschwund. Man kommt im Moment in Vereine, bei denen vor ein paar Jahren noch ellenlange Wartelisten existierten und man, um überhaupt auf die Liste zu kommen, das Auto des ersten Vorsitzenden jedes Wochenende mit der Hand waschen mußte. ;-) Ich sehe die Gründe auch allermeistens in starren Richtlinien und sturen Vorständen, die nicht bereit sind, sich ein wenig "modernem", nein besser neuem Denken zu öffnen. Die Zeiten haben sich geändert; neue Methoden, neues Wissen und auch das verbessertes Gerät eröffnen dem Angler schon fast neue Horizonte. Vergleicht man die großen Fische vor sagen wir einmal 15 Jahren mit heute - gerade im Karpfenbereich - wäre auf diesen unsäglichen Kapitalentodeslisten - die damalige "Nr. 1" heutzutage wahrscheinlich nicht einmal mehr unter den ersten 50. Man hat diese Fische früher einfach nicht herausbekommen; um die Tragkraft einer 0,10er geflochtenen Schnur zu erreichen, mußte man damals mit 0,60er Mono fischen; hatte Vollglasbesenstile mit denen man froh war 50m zu werfen etc. etc. Hätte man damals im Herbst/Winter aus Karpfen geangelt, hätte einen der Vereinsvorstand von den Männern in den weißen Turnschuhen abholen lassen; heute weiß man, dass der Herbst mit zur besten Jahreszeit gehört, um große Karpfen zu fangen und weiß, dass sich auch ein Ansitz im Schnee lohnen kann. Diese Liste läßt sich noch beliebig fortführen. Beispiel: In "meinem" Stausee konnte man noch vor ein paar Jahren Tage erleben, an denen man 6 Karpfen fangen konnte, von denen einer unter 20 Pfd. lag. Dann hat spät, aber dennoch auch im tiefsten Niederayern das Karpfenangeln mit modernem Gerät Einzug gehalten; 2,10er Teleruten mit uralten Rollen und 30m noch älterer 0,40er Schnur wichen Karpfenausrüstungen, mit denen man diese Fische auch landen konnte - und dann..; ja sie haben es geschafft in diesen paar Jahren fast den kompletten Bestand an großen Fischen zu eliminieren; man muß ja jeden Fisch töten; sei es, ihn der Katze zu verfüttern. Und jetzt jammern alle...Das ist in meinen Augen der blanke Hohn; und ich vertete diese Meinung auch im Verein! Ich danke Gott dafür, dass unser erster Vorsitzender nicht dagegen ist, Fische wieder zurückzusetzen - ansonsten wäre ich ebenfalls ausgetreten. Ich denke mal, in ein paar Jahren, wenn die überalterten Strukturen in Vereinen und Funktionärsposten ein wenig jünger sind, werden wir es leichter haben. Heute allerdings sollte man die Fische heimlichst zurücksetzen, auf Fotos im Zweifel verzichten und ganz leise sein Ding durchziehen. So, und das war jetzt zugleich mein letztes Posting zu diesem Thema; ich möchte hier niemanden missionieren oder meine Meinung aufzwingen. Ich wollte nur einige Dinge aus meiner Sichtweise darstellen.
Grüße
Jürgen

[ 28. November 2001: Beitrag editiert von: Carpcatcher ]
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Sven
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Das Karpfen-Urteil

Beitrag von Sven » 29 Nov 2001 18:38

Ein herzliches Hallo an alle ANGLER,

um es vorab zu sagen, ich fische inzwischen vorzugsweise auf Karpfen.

Angefangen habe ich wie viele Angler unter uns, zuerst mit den Allroundangeln, danach mit dem Stippen, Raubfisch, etc..

Viele Gesetze sind für mich Nachvollziehbar, einige davon gefallen mir auch nicht, aber ich verstehe und akzeptiere Sie und vor allem erkenne ich den SINN (Beispiel Promille - Grenze).

Bitte macht mir einer den Sinn des Fischtötens klar!
Das Argument, der einzige sinnvolle Grund unseres Hobbys ist die Fischverwertung, kann es nicht sein. Es wurden bereits genügend Beispiele für eine saumäßige Tierhaltung gebracht.

Ich finde es mehr als Interessant, wie viele der anderen Angeler auf die Karpfenangler am schimpfen sind, ABER diese sollten sich auch mal über ein paar Kleinigkeiten Gedanken machen, d.h.
- warum ist es noch selbstverständlich, daß man mit Kunstköder die ja abreisen können und somit bestimmt nicht gut für das Gewässer sind, noch angeln darf.
- Warum darf der Fliegenfischer einfach so im Gewässer herum rennen (was ist mit der Unterwasserwelt, mit den brütenden Vögeln, etc.)
- Warum gibt es auf einmal Diskussionen, welche Fischarten bzw. das nur noch heimische Fischarten besetzt werden dürfen (das betrifft auch die alten Vorstände)
(Um Mißverständnissen vorzubeugen, ich habe ABSOLUT nichts gegen andere Angelarten und die damit verbunden Umstände!!!!)

Sind die Richter bzw. Gesetzte in den benachbarten EU Ländern alle zu doof, daß einzige Wahre zu sehen wie die Deutschen, alle Fische sind zu töten?

Was mich am allermeisten ärgert, sind unsere Großen Verbände, die NICHTS aber auch rein gar NICHTS unternehmen, um eine Angelgruppe zu vertreten, nämlich die Karpfenangler. Ich bin in 4 Vereinen, jeder dieser Vereine ist den Verbänden angeschlossen, welche Unterstützung bekomme ich als Karpfenangler?

Wenn ich mich noch so dunkel erinnere, hat damals sogar der VDSF dem Setzkescherverbot zugestimmt, warum?

Eine Sache verdeutlicht mir die Situation der Angler, seit über 10 Jahren sind die beiden Großen Verbände (VDSF und DAV) nicht in der Lage sich als eine Einheit darzustellen und sich zusammen zu schließen. Wie sollen wir Angler jemals etwas bewegt bekommen?

Da die Karpfenangler am schlechtesten organisiert sind, kriegen diese den meisten „Dreck“ ab. Ist augenscheinlich für andere Angler und auch für die Verbände eine willkommene Gruppe, auf die alles abgewälzt werden kann (lieber mit dem Zeigefinger auf andere Zeigen)

Aber was ist, wenn man nicht mehr auf die Karpfenangler guckt (weil es durch die noch kommenden Verbote in der heutigen Form keine mehr gibt)?

Wenn ich höre, wir sind auf einem guten Weg, die Angler mehr in das richtige Licht zu rücken und deshalb ist es nicht an der Zeit über C&R zu reden, sträuben sich mir die Nackenhaare.
Sind wir denn auf dem richtigen Weg, weil wir alle Einschränkungen und Verbote dankend akzeptieren?
Warum ist es nicht an der Zeit über C&R zu reden?
Wenn man einem Nichtangler die Gesetzeslage erklärt, schütteln die alle nur den Kopf und sagen “verstehe ich nicht“, liegen wir damit alle so falsch?

Ich würde Wetten, der Karpfenangler wäre auch ohne Foto verurteilt worden, mit der Begründung Er hat den Fisch zurückgesetzt.
Absolut absurd ist auch, zeigt mal einen Schwarzangler an, wenn die Polizei dann überhaupt ans Gewässer kommt, wird das Verfahren meistens noch wegen „geringem öffentlichen Interesse“ eingestellt, aber ein Angler wird verurteilt weil Er einen Fisch zurück setzt (zwar nicht in diesem Fall, aber hat es ja auch bereits gegeben).

Also noch mal, warum ist es nicht an der Zeit über C&R zu reden?

Liebe Grüße,

Sven

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Das Karpfen-Urteil

Beitrag von Fliegenfischer » 30 Nov 2001 00:43

>Also noch mal, warum ist es nicht an der Zeit über C&R zu reden?<

Reden kann man, aber was erreicht man damit?
Die Gesetzeslage ist erstmal klar. Das Gesetz fordert per se NICHT alle Fische abzuschlagen. Aber das Gesetz spricht von einem "vernünftigen Grund", einem Fisch sagen wir mal Unwohlsein zu bereiten.
Für Fischzuchten, industrielle Massenfänge, Tiertransporte usw. gibt es einen vernünfigen Grund, nämlich die Ernährung. Es gibt (schlechte) Regelungen, die diese Art der Quälerei reglementieren.
Der Angler geht seinem Hobby nach. Es ist sein Vergnügen. Aus Vergnügen darf aber kein Tier gequält werden. Es ist also nicht erlaubt, seinen Hund zu verbrügeln, um damit sein Vergnügen zu haben. Jetzt sind wir an dem Punkt, an dem de lege Angeln als Hobby zu verbieten ist. Wie kommt man da aus der Klemme? Man sucht einen vernünftigen Grund und da sind bisher nur Hege und Nahrungsbeschaffung akzeptiert. Dies führt dann zum Abschlagen der Fische, da sie sich lebend schlecht essen. Wenn man jetzt versucht durchzusetzen, dass Angeln an sich, also das Verfolgen des Vergnügens aus z. B. sozialpolitischen Gründen doch eine Legitimation dazu ist, dem Tier "Unwohlsein" zu bereiten, ist der Tierschutz wieder in Frage gestellt. Das Tier wird wieder rechtlich zur Sache. Das ist -wenn überhaupt gewollt- derzeit politisch nicht durchzusetzen. Als Resultat hätte man dann allerdings auch wieder die Möglichkeit seinen Hund zum Spaß zu vermöbeln, denn sozialpolitisch könnte man argumentieren "lieber einen Hund, als einen Menschen".
Wusstet Ihr, dass es als Folge des Tierschutzgesetzes mittlerweile eine Verordnung über die Mindestbedingungen zur Haltung von Zierfischen gibt? Regelungen gibt es überall, aber diese Mindestbedingungen sind bei Aquarianern mindestens so umstritten, wie hier die Folgen des Gesetzes für die Anglerschaft.
Es gibt auch seit 1.12.2000 eine Gesetz zur Reglung der Tierfütterung für den Nahrungsgebrauch. Ich prüfe gerade, ob diese Verordnung auch für das Anfüttern mittels Boilies und Frolik gilt (Reines Interesse).Man kann da nach meinem derzeitigen Wissenstand schon argumentieren, dass die derzeitige Anfütterei mit tierischen Proteinen nicht erlaubt ist. Plötzlich großes Geschrei, aber Tiermehl an Rinder will ja keiner mehr verfüttert sehen.
Die juristische Welt ist kompliziert und wir Angler leiden unter den Ausflüssen einer sicherlich gewollten Entwicklung, dass man Tiere nicht unbedingt als Sachen sehen sollte.
Jetzt kommen wir auf den Ausgangspunkt zurück. Eine öffentliche Diskussion über C&R zeigt, dass es beim Angeln um das Vergügen, nicht um die Nahrungsbeschaffung geht. Das Gesetz bekommen wir nicht weg (s. o.). Also mainfestieren wir, dass wir die Rechtfertigung für das Bereiten von "Unwohlsein" als Ausrede zur Legalisierung unseres Vergnügens benutzen.
Das Resultat einer solchen Offenbarung kann man sich ja denken. Rüstet mal Euren PC auf. Evtl. gibt´s dann wenigstens gute Angelspiele, den draußen geht dann nix mehr.
Olli

[ 29. November 2001: Beitrag editiert von: Fliegenfischer ]

Carpcatcher
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Das Karpfen-Urteil

Beitrag von Carpcatcher » 30 Nov 2001 10:12

Uaaaaahhh...Panik....Apokalypse...,
ok, eigentlich wollte ich ja, da ich alles gesagt habe, nichts mehr dazu schreiben, aber das kann ich einfach nicht unkommentiert lassen. Irgendwie grassiert in einígen Teilen der Anglerschaft der Weltuntergangsvirus und einige zeigen schon leicht paranoides Verhalten. NIEMAND wird das Angeln verbieten. So ein paar Hansel sind wir ja schließlich auch; eine und ein paar zerquetschte Millionen Leutchen können im Zweifel schon etwas bewirken; dito wird da im Zweifel auch EU-Recht zum Tragen kommen - und in 37 Jahren Leben habe ich eines wirklich gelernt: Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.... Die Überprüfung des legitimen Anfüttern von Frolic etc. kannst Du Dir sparen; was Waldi jeden Morgen bekommt, darf ich auch als Köder verwenden. Aus welcher Intention heraus überprüft ein Fliegenfischer eigentlich dieses Thema?? Persönlich müßte ich diese Diskussion eigentlich nicht führen,
da ich immer einen "Tümpel" finden würde, in dem ich mein Ding ganz heimlich und für mich alleine durchführen könnte - ohne mich um wirklich sinnlose Vorschriften kümmern zu müssen (Anleihe bei D. G.). Nochmals: Nur hier in Deutschland muß diese Diskussion geführt werden, die ich wirklich, wirklich nicht mehr hören kann. Es sei Dir übrigends versichert, dass 90% aller Karpfenangler sich am Gewässer Gesetzes- und auch Umweltkonformer verhalten, als viele der Allrounder; schon aus dem Grund heraus, um, a. zu zeigen, dass das allgemeine Bild von uns nicht stimmt, b. WEIL wir unter ständiger Beobachting stehen, und c. weil als wirklicher, "verinnerlichter" Angler - was die allermeisten von uns sind - es uns auch ein Bedürfnis ist, mit und in einer möglichst intakten Natur zu angeln und zu leben. Du wirst von denen, die hier z. B. gepostet haben - und das schwöre ich Dir - z. B. nicht ein Fitzelchen Müll am Angelplatz liegen sehen; im Gegenteil - die Maisdose vom Vorgänger wird gleich mit entsorgt. Dies ist bei mir z. B. ein Grund, dass die Handvoll Karpfenangler in meinem Verein gerne gesehen wird. Leider, und das sei hier einmal ganz klar gesagt, gibt es aber auch bei "uns" genug Idioten, die uns vernünftigen Fischern das Leben zur Qual machen. Aber das hast Du in anderen Lebens - und Angelbereichen auch - nur wir sind leider wirklich die Gruppe, die angelintern alles abkriegt - aber nicht unbedingt deshalb, weil das was wir machen schlecht ist, sondern weil ganz geschickt Stimmung gegen uns gemacht wird - siehe den Artikel, der diese Diskussion ausgelöst hat. Leider lassen sich viele von dieses Stimmungsmache anstecken - mitzuschreien war schon immer viel leichter, als sich selber einmal Gedanken zu machen, zu hinterfragen oder sogar gegen den Strom zu schwimmen. Schau Dich doch selbst an: Du wetterst immer noch gegen "Pornofotos" und bist nicht bereit zu akzeptieren, dass die allermeisten von uns, dem Wohle des Fisches zuliebe, auf diese Fotos verzichten, wenn sie alleine unterwegs sind, und diese Fotos nur machen, wenn die Prozedur schnell vonstatten geht. Ebenso haben die vernünftigen Karpfenangler große Schwierigkeiten zu verstehen, warum der Angler, der diesen Prozess ausgelöst hat, sich unbedingt mit diesem Foto profilieren mußte - Grundtenor: selber schuld - aber WIR ALLE müssen dafür unseren Kopf herhalten. Ich bewege mich, im Gegensatz zu Dir, wirklich in der "tiefsten" Karpfenscene in ganz Deutschland und kenne "Hinz und Kunz". Glaube mir; in keiner anderen Angelart gibt es so viele Diskussionen, wie bei uns - ehrlich - gäbe es den Diskussions - Oskar, würden die Karpfenangler ihn bekommen. Leider treibt das Karpfenangeln einige "Stilblüten", da brauchen wir gar nicht darüber reden; Niemand muß im Bundeswehr-Camouanzug in Friedenszeiten angeln gehen, da die Wahrscheinlichkeit eines Luftangriffes gegen Null tendiert; aber leider gibt es einfach noch genug, die sich keinerlei Gedanken machen, wie sie auf andere Leute wirken - leider. Aber wie gesagt, wir älteren, denen ein wenig Hirn gegeben wurde, versuchen hier und in vielen anderen Bereichen etwas gegenzusteuern, zu vermitteln und den Jungs zu raten, in einigen Bereichen den Ball etwas flacher zu halten. Nur: Ich werde mich immer gegen Pauschalverurteilungen und sinnlose Maßregelungen wehren.
Oh Mann; die Gebetsmühle hat jetzt einen Sprung bekommen, und jetzt ist gut.
Grüße
Jürgen
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