Warum fischt Ihr auf Wels?

[Andreas Knausenberger]

Hallo liebe User,

ich kann von meiner Seite aus sagen, dass ich in meiner bisherigen Anglerlaufbahn schon die verschiedensten Fischarten befischen konnte. Aber keine hat mehr Eindruck bei mir hinterlassen wie der Wels. Die Power und die Kraft die ein Wels entwickeln kann stellt meines Erachtens die größte Herausforderung für einen Süßwasserangler dar. Der Drill ist einfach unvergleichlich. Wenn das Material und man selbst an seine Grenzen gelangen... Die Art der Fischerei hat mich in Ihren Bann gezogen. Wie ist es bei Euch? Was fasziniert Euch am Welsfischen? Warum fischt Ihr auf Wels? Gab es einmal ein einschneidendes Erlebnis welches Euch zum Welsfischen gebracht hat? BIn gespannt auf Eure Antworten!

[Hechtzahn]

Hi Andreas, vor ca. 15 Jahren hatte ich wie so oft, Ende August in der Nacht auf Raubaal gefischt, bei uns im Main gibt es ne ganze Menge an kleinen und großen Einläufen und ist daher recht gut auf allen möglichen Fische.
Damals verwendete ich ne 12f/2,75Ids Karpfenrute mit 40er Monoline und 30er Kevlar Vorfach, die eine mit Laube die andere mit Tauwurm. Gegen ca.23:30 erfolgte dann ein vermeindlich typischer Raubaal Biss, ich schlug an und wollte sofort wie gewohnt den Aal hochpumben, was mir nicht gelang, im Gegenteil der Fisch zog mit einer derartigen Urgewalt an der Leine das ich die Bremse der Rolle lockern musste,naja die Rute wahr an der Grenze ihrer Belastung angelangt und ich konnte nicht dagegenhalten. Was mich da so sehr beeindruckt hatte wahren die Schläge die in der Rute zu spühren wahren und die enorme Kraft, ich konnte da nichts machen, leztlich scheuerte die Schnur durch, ein ähnliches Erlebnis hatte ich auch mal beim Hechtangeln mit einem Heintz Blinker. Ja, seid dem gehe ich gerne auf Waller, am liebsten mit der Spinnrute weil der Anbiss echt heftig ist und der Drill ist sagenhaft.
Gruß aus Franken

[Optimist]

Ich glaube, der erste Kontakt mit dem Wels ist massgebend. Ich habe ihn unverhofft erlebt.

Es wird soviel erzählt, dass auch schöne Welse in unserer Gegend im Rhein schon gefangen wurden. Das wollte ich selber testen. Grosse Rotaugen und Würmer eingepackt und ans Wasser. Zuerst wurden die Würmer beködert und anschliessend der Fisch; beide Köder habe ich im Mittelwasser angeboten.

Als ich die zweite Angel mit dem Fisch abgelegt habe, bemerkte ich den Biß an der ersten Angel. Verwundert, dass es so schnell ging, schlug ich an. Und dann passierte das, womit ich nicht gerechnet hatte, (die dumpfen Kopfschläge erinnerten ein bischen an den kapitalen Aal) der war allerdings nicht vom Boden weg zu kriegen. Nachdem ich den Druck erhöht hatte, merkte ich sogar in der Rute, wie er abdrehte, eine Schwanzbewegung und die Schnur erschlaffte.

Jetzt frage ich mich, war das Dusel oder Glück? Trotz der mehrmaligen Versuche danach habe ich keinen Kontakt mehr gehabt. Trotzdem versuche ich es weiter. Das Erlebnis, die Kraft und die Kopfschläge kann man nicht so schnell vergessen. Und dann noch die abgerissenen Haken

Doch die Haupfrage bleibt: Präsentiert man den Köder auf dem Grund oder im Mittelwasser, was nicht so einfach ist wegen der starken Strömung?

Jetzt habe ich noch eine Frage: Zu welcher Tages- / Nachtzeit beissen die Welse am besten? Ich habe mich gewundert, weil ich meinen ersten Wels-Kontakt gegen 18 Uhr abends erlebte. Jedoch hört man immer wieder, dass die meisten Bisse nachts erfolgen.

Sicherlich gibt es da auch Unterschiede, ob man auf einem ruhigen See oder an einem stark strömenden Gewässer wie dem Rhein angelt, da hier die Freßspuren bzw Unterstände schlecht auszumachen sind - ausser den tiefen Buhnen. Deshalb glaube ich im Rhein mehr an Zufallsfänge.

[Andreas Knausenberger]

Hallo Optimist,

der Rhein ist ein riesiges Gewässer. Wer hier regelmäßig erfolgreich Welse fangen will, muß eine sehr lange Zeit in das Suchen von fangträchtigen Stellen investieren. Ein Boot ist hier fast schon ein Muß um gut Strecke zu machen.

Am besten bietest Du den Köder im Mittelwasser mit einer U-Pose oder Unterwasserbojenmontage an. Da ist der Köder auffälliger präsentiert als nur auf Grund liegend. Bei Starker Strömung mußt du aber min 70gr. Auftrieb verwenden. Besser geeignet sind 200gr. Auftriebskörper.

Die Welse haben in jedem Gewässer und zu jeder Jahreszeit andere Fressphasen. Das Welse nur in der Nacht gefangen werden ist nicht richtig. Die Fressphasen beginnen oft schon am frühen Abend und gehen bis in die Nacht hinein. Meines Erachtens sind die fängigen Zeiten zwischen 17 und 0 Uhr und zwischen 3 und 9 Uhr. In dieser zeit hatte ich in den letzten Jahren die meisten Bisse.

[chris_k]

Ich finde alleine schon die Größe das gewicht und die Kraft des Welse ist einfach geil.