Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Alles über Boilie & Co

Moderator: Thomas Kalweit

Antworten
Benutzeravatar
Mr.Muffelmolch
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 329
Registriert: 21 Mär 2009 21:18
Wohnort: Salzlandkreis

Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von Mr.Muffelmolch » 01 Nov 2010 21:03

Hallo @ all...
Ich habe gerade mal die Suchmaschine hier im Forum bezüglich der Method-Feeder-Thematik durchsucht und da ist mir aufgefallen, dass es hierzu doch vergleichsweise wenig Beiträge gibt.
Da ich diese Art der Fischerei seit nunmehr 3 Monaten doch recht erfolgreich betreibe, wollte ich meine Art, mit dem Method-Feeder zu fischen einmal kurz vorstellen.

Anfangs war ich bezüglich der Fischerei mit den sogenannten Method-Feeder-Bleien doch recht skeptisch.
Ich fischte lieber kleine Futterkörbe an der Feederrute und Laufbleimontage oder leichte Birnenbleie an der Winkelpicker.
Das Gewicht der handelsüblichen Method-Feeder mit etwa 45 Gramm schien mir zu leicht, um damit einen Karpfen zu haken.
Beim fischen mit der Winkelpicker und 15g-Birnenblei, ähnlich einer Bonsai-Helikoptermontage mit sehr kurzem Vorfach aufgebaut,stellte ich aber schnell fest, dass selbst das geringe Gewicht ausreichte um auch größere Satzkarpfen sicher zu haken.
Als ich beim hiesigen Tackledealer dann auch noch spezielle Method-Feeder-Bleie fand, beschloss ich diese Fischerei dann doch einmal auszuprobieren.
Anfangs montierte ich noch die Inline-Feeder mit recht langen, normalen Mono-Vorfächern, die ich mit Maden und Laubwürmern garnierte und erste Erfolge stellten sich ein.
Ich fing an der (Heavy-)Feederrute schöne Schleien und Rotaugen und hin und wieder mal einen Karpfen.Wie es dann so ist, beschäftigt man sich mit der Thematik, liest hier und da noch einen Artikel dazu und feilt an der Montage.
Später fischte ich dann, wie für "The Method" empfohlen sehr kurze Vorfächer von vielleicht 5-7 cm Länge und Miniboilies (ca. 10 mm), die ich dazu beim Tackledealer fand.
Das war dann der Durchbruch meiner Fangerfolge...
Stippfutter ums Blei geknetet, Hakenköder mit eingewickelt und raus mit der Futterbombe.
Die Vorteile lagen auf der Hand...
Der im Futterklumpen verborgene Hakenköder hat eigentlich keine Chance sich beim Absinken irgendwo zu Verfangen und das ganze noch dazu ohne PVA oder Stärkeschaum.
Der doch recht kleine, aber keineswegs unattraktive Futterplatz lockt die Fische, egal ob Brassen, Schleien oder Karpfen zuversichtlich an und es dauert nicht lange, bis sie auch den Hakenköder finden.
Die optimale Hakengröße für 10er Miniboilies liegt, je nach Hersteller bei 6-8.
Ich fische am liebsten kleine und vergleichsweise dünndrähtige Wide-Gape Haken, die schnell und zuverlässig drehen, an dünnem geflochtenen Vorfächern und der Inline-Feeder als Festblei montiert,bitte Anti-Tangle-Tube verwenden.
Mit entsprechend weichen Ruten ( mittlere bis schwerere Feederruten) hat man dann auch kaum Probleme mit Ausschlitzern oder Aussteigern ( vernünfiges Drillen mal vorrausgesetzt :wink: ).
Als Hauptschnur verwende ich Mono ab 0,30er Durchmesser aufwärts, da auch mit größeren Karpfen zu rechnen ist.Optimal ist auch die Verwendung von mittleren Freilaufrollen und elektronischen Bissanzeigern (ich verwende hierzu solche kleinen, die ich mittels Gummiring am Blank anbringen kann, dir Rute wird dann auf einem normalen Bankstick mit V-Auflage abgelegt).
Die oftmals für´s Karpfenangeln gedachten 3 lbs-Karpfenruten in 12 ft. Länge sind, wie sich herrausstellte für diese Montage allerdings nicht so gut geeignet, da es gerade in der letzten Phase des Drill´s vor dem Kescher ziemlich oft zu Aussteigern kam ( sicherlich zu hart :arrow: vergleichsweise weiche Feederrute puffert die letzten Fluchten sehr schön ab).
Alles in allem ist die Angelei mit dem Method-Feeder eine überraschend erfolgsversprechende Fischerei, die noch dazu sehr viel Spaß macht.
Egal ob auf Brassen ,Schleien, Karpfen... ...fangen tut man mit dieser "Method"e eigentlich immer etwas.
Sogar große Rotfedern habe ich mit Miniboilie schon fangen können.

Nach nunmehr etwa 60 maßigen Karpfen innerhalb der letzten 12 Ansitze( jeweils 2-5 Stunden) kann ich glaub ich mit Recht behaupten, dass es sich lohnt diese Angelei einmal auszuprobieren.
Die Fische schwimmen übrigens alle wieder in ihrem Element, sind mir aus Versehen aus der Hand gerutscht, das mit dem Halten muss ich noch ein bisschen üben :wink: .

Benutzeravatar
kleen
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 661
Registriert: 19 Jul 2007 23:24
Wohnort: NRW

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von kleen » 02 Nov 2010 19:26

Hey Muffel,

toller Bericht, gut zu lesen und informativ. An mir ist diese Methode bisher ein wenig vorbeigegagen. Aber Richtung Frühjahr werd ichs bestimmt mal austesten :wink:
Jeder Fisch hat seine Besonderheiten und einen Grund, um ihn unbedingt fangen zu wollen...

Benutzeravatar
Mr.Muffelmolch
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 329
Registriert: 21 Mär 2009 21:18
Wohnort: Salzlandkreis

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von Mr.Muffelmolch » 02 Nov 2010 19:45

Hallo Kleen,
kannst du ruhig mal ausprobieren, ich war ja selbst überrascht, wie erfolgreich das ganze ist.
Ist vielleicht sogar was für den Winter, wenn die Karpi´s sowieso nicht viel Nahrung aufnehmen.
Dann wird ja eh meist empfohlen sparsam und mit PVA-Beuteln zu fischen.
Am Wochenende wollte ich sowieso nochmal raus, vielleicht werde ich eine Rute mal mit Method-Feeder und kurz aufgekochten Forellenpellets (schöner zäher Teig) fischen.
Bin jedenfalls sehr zuversichtlich, dass noch was geht.
Vorteilhaft ist sicherlich auch, dass man den Method auch mit unterschiedlichen Stippfutterkonsistenzen fischen kann, d.h. innen recht zäh und außen locker fluffig. Die äußere Schicht lockt dann sehr schnell, ähnlich wie ein frisch eingeworfener Stippfutterklumpen, während die Fische, wenn sie dann da sind an der harten/zähen inneren Schicht eine ganze Weile herumlutschen müssen.
Der Köder kommt genau zwischen die beiden Schichten, sodass sie irgendwann auf ihn stoßen müssen.
Wie schon geschrieben, zu Spitzenzeiten im August hatten wir manchmal bis zu 9! Läufe in zweieinhalb Stunden.
Doppelläufe waren auch manchmal dabei, da wird´s dann richtig stressig, wenn man alleine gefahren ist.

Benutzeravatar
kleen
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 661
Registriert: 19 Jul 2007 23:24
Wohnort: NRW

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von kleen » 03 Nov 2010 07:36

jo bestimmt auch was für den Winter, wie Du schon sagst!
Kannst Du mir nochmal eben ein wenig mehr über deine Futterzusätze sagen!? Was packste alles rein? und wie sollte die Konsistenz sein? Eher so wie beim Feedern?

grüße!
Jeder Fisch hat seine Besonderheiten und einen Grund, um ihn unbedingt fangen zu wollen...

Benutzeravatar
Mr.Muffelmolch
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 329
Registriert: 21 Mär 2009 21:18
Wohnort: Salzlandkreis

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von Mr.Muffelmolch » 03 Nov 2010 19:20

Nabend.
Da ich die Methode ersteinmal an kleineren Vereinsteichen getestet habe( wollte erstmal ein bisschen probieren),hab ich eigentlich nur ganz normales Stippfutter( Fantastix/Gigantix riecht stark nach Anis und Biscuit) genommen, welches ich 1:1 mit Paniermehl aus dem Supermarkt gestreckt habe.
Man kann durch die Zugabe von Wasser die Konsistenz schön steuern. Das Paniermehl bindet bei Zugabe von etwas mehr Wasser recht stark, weshalb ich für die innere Schicht etwas mehr Wasser hinzugebe.
Für die äußere Schicht nehme ganz normales Futter in Feederkonsistenz, d.h es müssen sich noch Klumpen formen lassen, die dann beim fallen lassen wieder auseinander brechen.

Man kann aber auch ganz normalen Teig nehmen, je nachdem was man vorhat( Soll es schnell wirken, oder eine ganze Nacht halten).
In einer der letzten Carp in Focus( ich glaub es war die 24) war auch ein schönes Rezept, nannte sich "Curry-Cat".
Hauptbestandteil der Paste war Katzenfutter aus der Dose, Mehl, Curry und ich glaub noch Cheyennepfeffer und Ei.
Hab ich auch mal ausprobiert, klebt durch das Mehl wirklich sehr stark und stinkt wirklich erbärmlich.
Ich kann die genaue Zusammensetzung ja nochmal nachschlagen.
Die aufgebrühten Forellenpellets machen aber auch keinen schlechten Eindruck.

Benutzeravatar
kleen
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 661
Registriert: 19 Jul 2007 23:24
Wohnort: NRW

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von kleen » 04 Nov 2010 08:55

Alles klar, danke! Werds auf jeden Fall für den Frühling im Kopf behalten. Naja im Winter würds viell. auch gehen ;)
Jeder Fisch hat seine Besonderheiten und einen Grund, um ihn unbedingt fangen zu wollen...

Frankfurter60
Neuer User
Neuer User
Beiträge: 6
Registriert: 11 Jul 2011 21:53

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von Frankfurter60 » 12 Jul 2011 18:49

Hallo,
letzter Beitrag ist schon länger her ,aber trotzdem mal ne Frage.
Ich finde das ganze ne super Idee. Da muss man nicht mit grossen Boilies selektiv auf Karpfen angeln,sondern hat eigentlich die ganze Palette an Friedfischen ( ausser die kleinen,je nach Ködergrösse )
Jetzt zur Frage: Muss man zwingend die Rutenspitze als Bissanzeige nutzen oder kann man, wie beim klassischen Karpfenangeln,die Rute auf zwei Halter legen und auf den Run warten ? Der Futterkorb ist ja jetzt nichts anderes als das übliche Festblei.

Gruss Frank

Benutzeravatar
Mr.Muffelmolch
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 329
Registriert: 21 Mär 2009 21:18
Wohnort: Salzlandkreis

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von Mr.Muffelmolch » 12 Jul 2011 20:35

@ Frankfurter60:
Natürlich kann man auch die normale Karpfenrute benutzen,ich mache das sogar recht häufig.
Allerdings sollte man dann nicht gerade die schwersten Ruten benutzen, also keine 3,5lbs-Ruten.
Einige Versuche im vorigen Jahr haben gezeigt, dass gerade bei den härteren Ruten in der Endphase des Drills Fische ausschlitzen und der Angelkumpel konnte definitiv drillen.
Wenn, dann also leichte Karpfenruten von 2-2,5 lbs, dann funktioniert das Ganze auch wunderbar.
Zumal die ganze Montage bei mir eher als Bonsai-Version der normalen Montagen aufgebaut sind.
Ich fische am liebsten Heavy-Feederruten, weil sich die Bisse vornherein durch ein-zwei Zupfer ankündigen.
Sieht geil aus, wenn sich die Rute beim Biss im vorderen Drittel zum Halbkreis biegt.
Aber wie schon geschrieben, im Drill spielt die Feederrute eindeutig ihre Vorteile aus.

Gruß Mr.Muffelmolch

Frankfurter60
Neuer User
Neuer User
Beiträge: 6
Registriert: 11 Jul 2011 21:53

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von Frankfurter60 » 12 Jul 2011 22:42

Danke,aber das war eigentlich nicht die Frage.
Ich nehm auch die Feederrute, aber nur wegen dem hohen Wurfgewicht. Ich kann ja auch die Feederrute auf 2Rutenständern ablegen mit Bissanzeiger wie beim traditionellen Karpfenangeln. Die Frage war: Brauche ich die feederangeltypische Rutenspitzenbissanzeige ?
Und für was ist eigentlich dieser Gummizug im Feederkorb. Den gibt es ja beim "normalen" Festblei auch nicht.

Gruss Frank

Benutzeravatar
Kampfschwein
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 223
Registriert: 15 Feb 2011 19:06
Wohnort: Ginsheim

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von Kampfschwein » 12 Jul 2011 23:02

Der Gummizug sollte beim Werfen mit schweren Körben den Wurf ein bisschen dämpfen, da es sich ja dehnt. Ich habe diese aber bei meinen schweren Barbenkörben alle abmontiert und durch normale Schnur ersetzt, da das Gummi nach langer Zeit irgendwann mal beim Werfen reißt. Und dann ist der Futterkorb weg :lol:

Zum Thema: Wenn du jetzt nicht eine Karpfenrute zur Hand hast, kannst du natürlich auch deine Feederrute für die Fluchtmontage benutzten. Hauptsache sie liegt so, dass der Fisch gut Schnur nehmen kann wenn er sich selber gehakt hat. Ich denke dem Fisch wird in dem Moment egal sein, wie deine Rute liegt :mrgreen:

Ich habe halt schon schlechte Erfahrung mit der Fluchtmontage und der hoch gestellten Feederrute gemacht, da so ne gehakte Brasse oder so doch dann schon ganz schön Dampf hat :D

LG
Wenn ich angeln gehe, denken die Nachbarn, ich ziehe aus!

Benutzeravatar
e$$oxX
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 1466
Registriert: 13 Dez 2003 03:01
Wohnort: Freising
Kontaktdaten:

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von e$$oxX » 12 Jun 2013 11:34

Hey Leute!

Der Thread ist zwar schon etwas älter, aber ich kram ihn jetzt mal wieder hoch.
Mr.Muffelmolch hat geschrieben: Das Gewicht der handelsüblichen Method-Feeder mit etwa 45 Gramm schien mir zu leicht, um damit einen Karpfen zu haken.
Genau die Frage habe ich mir auch gestellt. Habt ihr Erfahrungen, was das angeht, insbesondere, wenn die Karpfen etwas größer sind (also aus meiner sicht zählt dazu alles über 60 cm)? Die Methode finde ich super genial von der Idee her, aber da ich den leichten Gewichten nicht traue, um den gewünschten Selbsthak-Effekt zu erzielen, bin ich bisher immer so vorgegangen, dass ich eine Futterkugel um das 3 OZ Blei der normalen Fluchtmontage geknetet hab, aber das geht natürlich nur bei kurzen Würfen - sonst hält das Futter nicht. Was meint ihr? Hakt sich ein 15-Pfünder am Method-Feeder?

Gruß,
Simon
"Haben Sie die Fische, die Sie hier im Eimer haben, alle allein gefangen?"
- "Nein, ich hatte einen Wurm, der mir dabei half."

Benutzeravatar
ct
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 335
Registriert: 01 Aug 2012 03:57
Wohnort: Bremen

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von ct » 13 Jun 2013 05:28

Das hat neben der Form des Gewichtes auch ein wenig mit der Hakengröße zu tun. Du kannst Dir sicherlich vorstellen, daß ein 12er Haken besser eindringt als ein 1er Haken.
Ein Leben ohne Angeln ist möglich, aber nicht sinnvoll:-)

Benutzeravatar
e$$oxX
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 1466
Registriert: 13 Dez 2003 03:01
Wohnort: Freising
Kontaktdaten:

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von e$$oxX » 13 Jun 2013 15:16

Das klingt einleuchtend. Hast du konkrete Erfahrungen damit? Also so inder Art "der Feeder mit dem Haken funktioniert"?
"Haben Sie die Fische, die Sie hier im Eimer haben, alle allein gefangen?"
- "Nein, ich hatte einen Wurm, der mir dabei half."

Benutzeravatar
ct
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 335
Registriert: 01 Aug 2012 03:57
Wohnort: Bremen

Re: Mit dem Method-Feeder auf Karpfen & Co.

Beitrag von ct » 14 Jun 2013 05:51

Ja. Probiere es doch einfach aus, funzt gut :wink:
Nur wenn 15 Pfünder+ zu erwarten sind, fische ich eigentlich klassische Methoden.
Ein Leben ohne Angeln ist möglich, aber nicht sinnvoll:-)

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste