Norwegen 2008

Von nah bis fern

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Smile
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Norwegen 2008

Beitrag von Smile » 14 Jul 2008 19:43

Norwegen 2008

Die Fähre aus Hirthals legt bei strahlendem Wetter in Kristiansand an. Zum ersten Mal in Norwegen. Schweden ist schon vertraut. Norwegen ist neu.
Hmm. Bilde ich mir das nur ein oder sieht Norwegen schon ganz anders aus? Felsiger, urwüchsiger und wuchtiger? ja. Das ist schon ein anderes Land.
So. Der Zoll ist geschafft, der Alkohol erfolgreich im Land. Jetzt kann der Urlaub kommen. Hoffentlich habe ich alles dabei was ich so an Ködern brauche. Habe mich ja in Hanau mein DHC Tag und bei Ussat in den letzten Monaten schon ganz gut eingedeckt, Uwe hat mir noch mal ne Runde Gummi von Castaic mitgegeben. Das wäre doch gelacht. Vielleicht kann ich in diesem Urlaub den Meter bei den Hechten knacken.
Wäre zwar nicht sooo wichtig aber schön wär’s schon.
Zum Glück ist die Strecke nicht mehr so lang. Die Nachtfahrt durch Deutschland und Dänemark mit ihren 960km war jedenfalls nicht so der Hit. Dafür eine edle Fähre die uns in 3:15 rund 100 km übers Wasser trägt.
Keine Stunde später trudeln wir in Lillesand ein. Alles ziemlich gemütlich hier. Die Eigentümerin lotst uns zum Treffpunkt. Die Wegbeschreibung war ziemlicher Schrot.
Noch mal ins Auto und 3 km auf Schotterpisten und quer durch die Autobahnbaustelle für die neue E18 geht es ins Hinterland. Und dann sind wir da. Das Haus liegt nicht wie versprochen 40m vom Wasser sondern es sind höchstens 15. Damit lässt es sich leben.
Alles ist picobello sauber, die Ausstattung vom feinsten und komplett. In der Küche ist alles was sich vorstellen lässt. Das ist schon mal super.
Im Schuppen steht Angelzeug und der Reservekanister fürs Motorboot. ‚Schon mal gefahren?’ ‚In den letzten 20 Jahren nicht.’ ‚Dann gibt es morgen eine kleine Einweisung und die Schlüssel. Wenn was ist, wir wohnen nebenan – ansonsten schönen Urlaub.’
Auto leer machen, einen kleine Mahlzeit und uns einrichten. Kurz am Ufer mal eben einen Spinner ins Wasser schnalzen. Hm. Der See ist kleiner als gedacht. Andererseits haben wir ihn für uns alleine. Ich bin zu müde für weitere Exkursionen. Drinnen liegt eine Karte von der Umgebung und dem Gewässer. Das Kreuz da, da sind wir und dieser kleine Einlauf ist wohl ein Kanal und danach kommt ein See der über zwei Engstellen mit dem anderen See verbunden sind.
Ah ja. Das heißt also: Unser Haussee ist also nicht mal ein halbes Prozent der Gesamtfläche des ganzen Sees. Ich gebe zu, ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Um 05:00 bin ich wach. Schnell mal eben die leichte Spinnrute ans Wasser und raus mit dem Köder. Haha. Beim dritten Wurf hängt ein kleiner Barsch am Haken. Der bleibt aber für längere Zeit noch Solist.
Im Laufe des Vormittags trifft Oystein ein, der freundliche Nachbar, der ausgezeichnet Deutsch spricht. 5 Minuten Briefing auf den Motor, einmal Probeknattern. Viel Spaß! Nö, auf dem See angelt er nicht. Er hat ein Boot am Meer, das ist keine 5 km weit weg. Süßwasser ist nicht sein Ding. Na gut. Muss es eben das Echolot beim suchen der Hotspots reißen. Vielleicht trifft man ja draußen auf dem richtigen See noch andere Leute.

Vorsichtig durch den Kanal rausgetastet. Da geht es im ZickZack durch ein Gewirr von Felsen die teilweise nur 10-15 Zentimeter unter der Oberfläche lauern. Im besoffenen Kopf möchte ich da nicht durch und wer es nicht gewöhnt ist, der fährt da lieber doppelt vorsichtig. Der nächste See ist schon eine gute Nummer größer Danach wird es richtig groß. Da ist wieder dieses Grinsen. Müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn sich hier keine Hechtoma abschleppen ließe.
Ein bisschen vom Boot aus geworfen. Ein paar Barsche und eine Forelle sind die Ausbeute. Heute Abend machen wir mal das Echolot drauf und dann wollen wir mal sehen . . .
Ach nee. Heute ist ja Finale. Egal: Es liegen zwei Wochen vor uns - das wird schon.

Lecker gegessen, ein nicht wirklich befriedigendes Spiel angesehen. Noch mal eben vom Ufer aus werfen. So mitten in der Nacht kommt eine Art winzig kleiner Mücken aus dem Nichts daher und versucht einen aufzufressen. Es dauert nur ein paar Minuten bis die kleinen Quälgeister sich einfinden und beginnen einen aufzufressen. Anfangs reicht ein einzelnes Wedeln für ein paar Sekunden Ruhe. Aber schon bald macht es einen schier wahnsinnig dieses Kribbeln und jucken an jeder freien Hautstelle und im Schopf. Nach 10 Minuten flüchte ich entnervt ins Haus. Ein paar Barsche haben gebissen - aber was soll ich mich nach dem vergeigten Spiel noch mit den Blutsaugen rumärgern? Morgen ist auch noch ein Tag!

Echolot an Boot und dann mal raustuckern. Mal sehen, was der See so zu bieten hat. Junge ist der flach, Junge ist der tief! Es gibt viele Untiefen aber auch Stellen wo der Grund jäh abfällt. Kaum 4 Meter vom Ufer kann es schon 30 Meter tief sein. das tiefste was ich auf dem Echolot sehe sind 65 Meter. An anderen Stellen ist das Ufer schon 100m weit weg und dennoch sind es mal gerade 80 oder 90 Zentimeter, die es bis zum Grund hat. Man kann zwar locker 2-3 Meter tief gucken wenn aber der Boden so moorig / torfig ist, weiß man nicht, geht es tief runter und es ist deshalb so düster oder ist das einfach eine Lage Biomasse, die da drauf liegt und tiefe vorgaukelt.. Aber wir legen eine Strecke fest die wir mal schleppen wollen. Fische stehen da so zwischen 15 und 25 Meter. Das tiefste was die Wobblerkiste so zu bieten hat wird auf die Ruten montiert und ab geht die Luzie. Das Ergebnis ist schon ziemlich ernüchternd. Zu hell, zu heiß – was weiß ich. Der ersehnte Einschlag bleibt aus. Abends mal etwas dichter an ein Inselchen gefahren und ein paar Barsche zum Tänzchen gebeten. Auch schön. Es scheint als wollten wenigstens die Barsche uns mit dem See versöhnen.
Der nächste Tag bietet das gleiche Bild. Wir schleppen und schleppen und schleppen. Längst sind wir in Teilen auf unsere in Schweden so erfolgreichen Löffel und Spinner umgestiegen. Ordentlich Blei vors Vorfach gepackt um auf Tiefe zu gehen. Allein, der Erfolg bleibt aus.
Also mal den Meister selber um Rat fragen. ‚Abends steigen die – ruhig mal am späten Abend auch mal flach schleppen. Das wird schon.’
Am nächsten Tag mal an den Byglandfjord gefahren. Traumhaft schön, traumhaftes Wasser, Saisonkarte kostet 100 Kronen (schlappe 13 Euro!). An Angeln ist aber nicht zu denken. Meine Holde beginnt schon zu knurren als ich mir nur mal ein paar Köder ansehe. Zum Glück betteln die Jungs und wir gehen deswegen trotzdem mal in den Laden rein. Als Mama ein Eis kauft machen wir mal eben auf die Schnelle ein paar lokale Köder klar. Ein Hoch auf Hosen mit großen Taschen.
Donnerstag, die erste Woche ist fast um und die Hechte bleiben ein Totalausfall. Wenn man wen fragt kommt die Antwort, dass Makrelen und Co der Hauptzielfisch im Salzwasser sind. Im Süßwasser angeln? Jja kann man machen. Man kennt zumindest Leute die es machen aber wenn dann Lachs. Mit der Fliege. Im Inland. Im Urlaub. Aber hier? – nö!
Der Nachmittag verstreicht ebenso ereignislos wie der Morgen. Kein Hecht!
Abends machen wir die Ruten wieder klar. Noch mal ne Runde schleppen bis es dunkel wird. Denkste Puppe! ein beherzter Griff in die Köderkiste und ein kleiner Rapala Popper der liegt wo er nicht soll . . . Ich bin perfekt am Daumen gehakt.
Eine halbe Stunde Popelei bleibt vergebens. Auch der Versuch den Haken nach vorne durchzustechen ist nicht von Erfolg gekrönt. Die nächste Ambulanz ist in Kristiansand und die beiden Gläser Wein beim Abendessen verhindern zuverlässig ein Steuern des Autos. Also muss ein Taxi her. Im Legevat in Kristiansand zeigt mir eine freundliche Krankenschwester das Pinboard wo die Exponate hängen, die man in diesem Jahr schon entfernt hat. Ich zähle das Angelsammelsurium durch und komme bis 13. Mit meinem wäre es dann der dritte Rapala. Der Arzt kommt, grinst sich eins und macht sich an die Arbeit. Ich erwähne, dass ich in diesem Jahr Nummer 14 bin. Leider nur so ein kleiner Haken. Er sagt was auf Norwegisch. Die Schwester übersetzt. Allein bei ihm bin ich heute der Dritte, es gibt ein ganzes Team an ambulanten Chirurgen. es könnten also durchaus mehr sein. Die 13 Köder an der Wand sind nur die, die in diesem OP entfernt wurden ( es gibt 5) und man hängt auch nur die schönsten und größten auf, die man den Patienten abschwatzen kann. Mein abgekniffener Haken wandert in ein Tütchen und von da in den Müll. Unter den Ärzten in Kristiansand heißt das ‚Deutsche Sommerkrankheit’ wenn man sich unabsichtlich mit einem Haken pierct. Passiert meistens Leuten aus Polen und aus Deutschland.
Tolle Wurst!
220 Kronen sind aber ein echter Kampfpreis für die die OP. Das Taxi kostet mehr als 5 x soviel. Und der Abend zum Schleppen war auch im Eimer.

Der nächste Morgen findet mich am Wasser. Der Daumen zwickt. Aber es gibt hier ein sehr gutes wasserdichtes Pflaster von 3M. Das soll doch wohl genügen. Wir schleppen und schleppen. Nix. Flach und tief, groß und klein, Gummi und Hartköder, Kunstköder und Köderfisch (zwei Barsche mussten mit und ihr räuberisches Leben für unsere Bemühungen lassen), Blech und Kunststoff, hart und weich, tags und nachts, früh und spät, schnell und langsam, im Freiwasser am Ufer, vor Seerosen und über Kraut. Nichts! Absolut nichts. Komplett tote Hose! Barsche ohne Ende – aber nicht ein einziger Hecht.
Uwe ist der erste der Skepsis anmeldet. Gibt es da überhaupt Hechte.
Bei dem See – da muss es Hechte geben! Sonntag ist wieder Essig. Montag gießt es wie aus Eimern. Dienstag ist wieder nix. Nur die Umstellung aufs Splitshotrigg beim Barschangeln trägt mir eine absolute Sternstunde ein. Mehr als 20 Barsche in weniger als einer Stunde lassen mich das Zählen aufgeben.
Und dann kommt die Gewissheit. Mette, die Freundin des Eigentümers, geht regelmäßig mit Geir - so heißt er, ist aber im Moment leider auf See – Netze fischen. Sie sagt mir was die da in den Netzen haben. Einmal Fischen und die Familie muss eine Woche Fisch essen. Aber Hechtklößchen gibt es nie. In dem ganzen See gibt es keinen einzigen Hecht! Sie geht dort seit mehr als 8 Jahren mit Geir mit Netzen fischen aber noch nie zappelte ein Hecht in den Maschen. Gedde oder Gjädde gibt es in Norwegen nicht überall
Tja. Dumm gelaufen.
Also müssen die Barsche verstärkt her halten. Der größte Teil geht ja wieder schwimmen. Ein paar enden auch auf dem Teller. Zum Beispiel der, der meinte den Gummifisch dann doch noch ganz verschlucken zu müssen. Und so verschwand das Fischlein, von dem vorher noch gut anderthalb Zentimeter herausschauten, vollkommen in dem Barsch und damit jede Chance den Haken noch zu lösen. Also habe ihn abgeschlagen, den Bauch geöffnet, das Vorfach abgehängt und durchgezogen. An sich hätte er wieder schwimmen dürfen, da er sich noch in der Halbstarken Klasse tummelte.

Von den fehlenden Hechten habe ich mich nicht verdrießen lassen. Es war wunderbares Angeln da. Die Forellen waren wunderschön. Silbern mit schwarzen Flecken die zum Rand hin verblassten und ins bräunliche übergingen. Und Natur zum Verlieben schön.

Ich kann Norwegen nur jedem empfehlen. Es ist sicherlich nicht das Preisparadies für Schnäppchenjäger. Lebensmittel sind schon so um die 15% teurer als bei uns. Alkohol und Zigaretten schier unerschwinglich. Da sollte man sich halt seinen Vorrat mitbringen und im Übrigen wie die Norweger ernähren. Sprich selber mal Krabben pulen – die gibt es schon ab 2,50 das Kilo – und Barsche schmecken ja auch nicht schlecht.

Ich hatte mein Herz schon 1985 in Schweden an Skandinavien verloren. Norwegen hat der Liebe keinen Abbruch getan. Und das Norwegen verstärkt auf Tourismus setzt zeigen die Umfragen an der Fähre. Die wissen was sie an ihrer Natur haben und gehen sehr sorgfältig damit um. Aber Gäste sind ihnen willkommen. Auch das spürt man.
Petri Heil!
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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Barta0815 » 14 Jul 2008 21:32

sehr sehr geiler bericht sigurd!!! leider fehlen die bilder :wink:
da wird man neidisch, auch ohne hechte :lol:

rest dann beim fischen :wink:

gruß vom niederrhein

matthias
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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Smile » 14 Jul 2008 21:55

Die Bilder kommen noch
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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Iceman1 » 14 Jul 2008 22:23

Sigurd Toller Bericht :!:

Das ist aber blöd das es dort keine Hechte gibt :? :(

Aber Barsch und Forelle können auch glücklich machen ! :D

Gruss an die zwei ( Söhne ) und natürlich an deine2 Frauen ! :D :D

Gruss Walter 8)
[img]http://img50.imageshack.us/img50/3438/iceman1nt0.png[/img]

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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Smile » 14 Jul 2008 22:48

So, hier ein paar Bilder von dem Trip. Ich hasse diese Programme wo man was hochladen kann. Das hier hat mich eine Menge Zeit gekostet. Also genießt die Bilder

Das ist der kleine Kanal, in den es reinging, den ich ursprünglich für eine Art Zulauf hielt
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Ein kleiner Bach in der Nähe von Birkeland
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Ein Flußlauf im Bereich des Bygelandfjords
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Ich finde fließendes Wasser einfach faszinierend. Vor allem wenn es ein wenig zur Sache geht.
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So sah es dann weiter unten aus.
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Einfach mal so eine See / Fjord impression
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Es gibt so Moment, da zieht es mir schier die Schuhe aus, wenn mir Natur so richtig einen verpasst.
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In der Ruhe liegt die Kraft
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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Barta0815 » 14 Jul 2008 23:07

bamm...nu bin ich aber baff!!! ich hoffe, die schönen bilder kann ich jetzt verwerten, wenn ich schlafen gehe :wink:

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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Thomas Kalweit » 15 Jul 2008 08:13

Tolle Landschaft, da sehe ich die träge dahinblubbernde Lahn von heute morgen mit ganz anderen Augen... :cry:
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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Illerfischer » 15 Jul 2008 08:39

Ganz große Klasse der Bericht.
Und wunderschöne Landschaftsbilder. Das wird sicherlich unvergesslich bleiben.
Grüße aus dem Allgäu
Roland

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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Uwe Pinnau » 15 Jul 2008 08:39

@Sigurd, das sah aber zum Teil schwer nach Fliegenfischen aus, oder war da nichts mit steigenden Salmoniden
www.deutscherhechtangler-club.de
"Never argue with an idiot. They drag you down to their level and beat you with experience"



[img]http://www.deutscherhechtangler-club.de/Bilder-Rodd/nov6.jpg[/img]

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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Smile » 15 Jul 2008 10:20

Uwe, ich kann nicht Fliegenfischen. Frag doch mal Chinook. Oder Hartmut. Da bin ich noch weit von entfernt.
Aber mit nem kleinen Meps Spinner hat es ja auch geklappt. Nicht so elegant aber durchaus praktikabel.
Die Fließgewässer waren für mich übrigens tabu wegen der fehlenden Angellizenz. Wem jedoch die großen Seen und die Bäche liegen, der ist am Byglandfjord richtig. Die Bilder gehören alle zum System des Byglandsfjord und sind damit in einer Angelkarte zusammengefasst. Wie schon gesagt: 100 kr für die Saisonkarte. Ich hätte ja gerne mal da was probiert aber da hat meine Frau dann doch den Riegel vorgeschoben. Auf den Ausflügen war Angeln tabu.
Und mit einem schönen See vor der Tür sich 40 oder 70 Kilometer ins Auto zu setzen um zu angeln habe ich dann doch nicht hingekriegt.
In Norwegen erschlägt einen die Vielfalt derGewässer die man gerne befischen würde regelrecht. Dieser Byglandfjord zum Beispiel ist über 50km lang bei Breiten bis zu 2km (geschätzt). Dazu noch Fließgewässer, die ihn speisen. Da kannst Du 10 Jahre hinfahren und wenn Dich einer fragt, ob Du da oder da schon geangelt hast, kannst Du trotzdem nur verlegen die Achseln zucken.
Die Norweger belächeln uns ein wenig, weil die Deutschen aus ihrer Sicht nur zum Angeln kommen. Angeln ist in Norwegen jedoch Volkssport und jedes Sportgeschäft führt ein größeres Sortiment an Zubehör. Unter anderem Spitzenringe für Ruten wovon ich ja zwei Stück brauchte. Schnur, Blei, Ruten und Rollen (No-Name-Massenware), Köder sowieso, gibt es auch in Supermärkten. Richtet sich aber in erster Linie an die Meeresfischer. Haushaltswarengeschäfte haben auch ein bisschen was zu bieten.
Wie gesagt, ich kann Norwegen nur jedem empfehlen, der sich mal so richtig austoben will beim Angeln. So von Morgens bis abends und dann auch noch auf schönen Gewässern so praktisch ganz allein.
Unser See war klein im Vergleich zu den anderen Seen. Mit Vollgas war man mit dem Motorboot in 40 Minuten drüber. In Deutschland wäre das was für 1-2 Stunden Anreise gewesen - da war es eben einfach ein See für die Trinkwasserversorgung mit entsprechender Wasserqualität. Den hatten wir teils ganz für uns alleine. Ich habe in der Zeit vielleicht dreimal oder viermal andere Leute gesehen. Näher als 100 oder 200 m ist man sich nicht gekommen.
Davon können wir doch nur träumen.
Bild
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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Daniel Müller » 15 Jul 2008 12:28

Wirklich schöne Bilder Sigurd.

Da könnte man grade mal Bild
Ach hört mer uff, verliebt zu sei, meist is des nur a Määrche, en Handkäs mit em Äppelwei, des is des wahre Päärche.

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Re: Norwegen 2008

Beitrag von carp-hunter93 » 15 Jul 2008 12:49

Herlich Smile :lol: :lol:
in 2 Jahren bin ich auch da :lol: :lol:

Gruß Paul

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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Chinook » 15 Jul 2008 18:19

Danke für diesen schönen Bericht nebst Bildern. An den dunklen Herbsttagen fallen bestimmt noch ein
paar Stories bei einem Bierchentreff ab :wink:

Was das Fliegenfischen in Norwegen angeht, waren meine letzten Erfahrungen nicht die Besten.
Zumindest was den Süsswasserbereich angeht. Wir zigeunerten seinerzeit bis weit hinter den Polarkreis
um den großen Flüsse-Highlights unsere Aufwartung zu machen. Also mal einen Tag an diesem Fluss,
mal einen Tag an jenem (z.B. Gaula). Wenn man nicht auf Lachs geht, sondern sich mit den fantastischen
Forellen begnügt, sind die Tageskarten gar nicht teuer und in jeder Frittenbude erhältlich. Leider wurden
wir indirekt Opfer des Gyrodactilus (Lachspest). Vor Erwerb einer TK hätten wir unser Angelgerät
24 Stunden (z.B.) im Gemeindeamt zur Desinfektion abgeben müssen. Wir fischten deshalb nur am Meer.

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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Smile » 15 Jul 2008 19:45

Ich fand es so toll - ich gehe im Moment jedem auf den Senkel weil ich in Erinnerungen schwelge.
Ja - Lachspest ist ein Problem in Norwegen. Da verstehen die auch wenig Spaß. Das ist aber in Ordnung - denke ich. Die Flüsse in Südnorwegen waren in erster Linie Forellenverdächtig. Da soll es nur eine Zwerglachsart geben. Frag mich nicht wie die heißen. Ich habe schon ein paar Stellen gesehen, wo die Fische brav in Gumpen standen. Wenn die Dich sehen sind die schneller weg als die Feuerwehr.
Wir sehen uns beim Bier und dann erzähle ich gerne noch mehr. 8)
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Re: Norwegen 2008

Beitrag von Chinook » 15 Jul 2008 20:20

ich gehe im Moment jedem auf den Senkel weil ich in Erinnerungen schwelge
... mir nicht. Ich kenne dieses Schwelgen!

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