Brauchen wir die Prüfung?

Jungangler fragen Ausbilder

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Thomas Kalweit
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Brauchen wir die Prüfung?

Beitrag von Thomas Kalweit » 13 Okt 2005 19:08

In der heutigen Ausgabe des STERN findet sich ein Interview mit dem amerikanischen Bestseller-Autor Jared Diamond. Ü

Hat Jared Diamond Recht?
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Eisangler

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Beitrag von Eisangler » 13 Okt 2005 20:55

Die Fischreiprüfung soll auf jeden Fall erhalten bleiben, sie sollte jedoch gründlich reformiert werden.
Wieviele Eier ein Zanderrogner legt, was ein Ergasilus ist, die total veralteten Rutenzusammenstellungen (Stahlvorfachlänge beim Spinnfischen auf Hecht 15 cm...
[img]images/smiles/icon_eek.gif[/img] ) sind unwichtig oder nicht mehr zeitgemäß.
Immer wieder sieht man auch Angelneulinge, die große Probleme beim Versorgen des Fanges haben, da müsste besser geschult werden, sonst artet das ganze in Quälerei aus...
Allein schon deswegen findet die Prüfung meiner Meinung nach zurecht statt.
OLE

[ 04. November 2005: Beitrag editiert von: Eisangler ]

SchindHsd
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Beitrag von SchindHsd » 13 Okt 2005 22:02

Ich schließe mich mal dem Eisangler an, denn ich finde ein Prüfung mehr als wichtig.
Man sollte sich doch nur mal vorstellen was es bedeutet wenn jeder ohne Prüfung angeln geht... da leidet nicht nur die Natur darunter sondern auch der Ruf der Angler.

Das beste Beispiel habe ich letztens selber an einem so genannten Forellen "Puff" gesehen. Obwohl ich so welche Teiche eigentlich meide habe ich mich brei schlagen lassen einen Kameraden zu begleiten. Kaum sind die Forellen im Wasser wurden wir gebeten vom Aufseher eine der beiden Ruten aus dem Wasser zu nehmen weil der größte Teil der "Angler" die Fische einfach übers Ufer schleifen und das bei einem steinigem Untergrund---schrecklich. Er gab erst Ruhe als wir erwähnten das wir Geprüfte seien und einen Unterfangkescher besitzen und diesen auch nutzen.

Ohne Prüfung wäre es wahrscheinlich auf kurz oder lang so das wir als Tier Quäler dahingestellt werden.

Aber das soll natürlich nicht für die Allgemeinheit gelten, denn es gibt auch Leute die die Natur schätzen und mit dieser umgehen könne ohne Prüfung.

Gruß Patrick...
Die Wörter der Angler : Einfachheit ; Sanftmut ; Geduld.

Mitglied im Fischereiverein Hannover e.V.

Optimist
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Beitrag von Optimist » 13 Okt 2005 22:25

Meine persönliche Meinung zu diesem Thema:
Der Lehrgang mit abschließender Prüfung finde ich als nicht überflüssig, und zum Teil notwendig, wenn man allein an die Schonzeiten der einzelnen Fischarten denkt.
Selbstverständlich gibt es auch sehr viele Fragen, die überflüssig sind.
Wichtig bei der Vorbereitung der Prüfung wären praktische Erfahrungen am Wasser, wo man auch als Anwärter die vorgestellten Utensilien, Kescher, Maßband usw. in der richtigen Reihenfolge benutzen muß und die Fische auch in der Praxis namentlich erkennt. (wenn man als Beispiel Rotauge oder Rotfeder nennt bzw. Lachs und Meerforelle) Selbstverständlich finde ich als Theorie die Erkennnung der Fischart nach den Prüfungskarten sehr sinnvoll, jedoch die Unterschiede zwischen Theorie und Praxis sind gewaltig.
In jedem Fall ist meine Erfahrung mit den Jugendlichen, dass sie viel zu grobes bzw. zu schweres Gerät benutzen.

Eisangler

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Beitrag von Eisangler » 13 Okt 2005 23:00

Das "schwere Gerät" hat meist einen finanziellen Hintergrund, als Jungangler hat man halt nicht soviel zur Verfügung, zwangsläufig ist da schon mal Opa´s Eisenpeitsche angesagt.
Die Fischerkennung ist schon sehr wichtig, wie sollen denn sonst Schonzeiten, Artenschutz oder Mindestmaße eingehalten werden???
OLE

[ 04. November 2005: Beitrag editiert von: Eisangler ]

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Beitrag von bundyman » 14 Okt 2005 00:08

Ick schriebs schon hier, ick schriebs schon oefter, ick schriebs auch woanders.
Die jetzige Art und Durchfuehrung der Fischereischeinpruefung (in Berlin, in anderen Bundeslaendern koennte dies unter Umstaenden anders aussehen) ist der absolute Witz, reine Geldschneiderei, reines Zeit absitzen und so unnoetig wie sonst nur was.
Der ganze Lehrgang hat nicht das geringste mit Angelei am Fischwasser zu tun.
Und wenn ick dann noch *Argumente* hoere, wie 'ohne Pruefung wuerde die Natur leiden...' wird mir ganz anders...
Ick kenne gestandene Angler (natuerlich mit Pruefung) die sind nebenher Fischereiaufseher und angeln selbst mit lebenden Koederfischen, oder ueberzeugte Catch und Releaser, die wirklich jeden Fisch zuruecksetzen, aber gehakte Beifaenge (Bleie, Guestern) nur mit dem Fuss abtreten, weil man so ecklige Schleimer niemals anfasst...

Leute wacht auf! Dieser Lehrgang erzieht weder anstaendige Angler, noch vermittelt er anglerisches Wissen.
Dies ganze Prozedere gehoert abgeschafft bzw. reformiert.
----
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Beitrag von Thomas Kalweit » 14 Okt 2005 16:01

Mich hat das Zitat im Stern irgendwie verstört. Da fordert ein amerikanischer Angler doch tatsächlich mehr Reglementierungen...

Als langjähriger Lehrgangsleiter stehe ich der deutschen Angelprüfung kritisch gegenüber. Unsere Nachbarländer zeigen, dass es ohne Prüfung oft viel besser geht. Bei uns liegt mindestens genausoviel Anglermüll an den Gewässern herum - trotz Naturschutzausbildung [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] .

Viele Angler meinen, wenn Sie die Prüfung abgelegt haben, dann haben sie ausgelernt.
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Beitrag von Lahnfischer » 14 Okt 2005 16:35

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Viele Angler meinen, wenn Sie die Prüfung abgelegt haben, dann haben sie ausgelernt.<HR></BLOCKQUOTE>

Ich finde die Prüfung in der heutigen Form auch vollkommen überbewertet und überflüssig.
Derjenige, der Spaß hätte am Angeln muß erstmal bevor er reinschnuppern kann, die Hürde Lehrgang mit Prüfung ablegen, was von vornherein viele abschrecken wird.
Das gelernte ist dann äußerst theoretisch und beschränkt sich fast nur auf das Auswendiglernen von Fakten.
Wenn man sich in diversen Angelforen umschaut und dann lesen muß, daß die frischgebackenen Angler oftmals keinerlei Ahnung von der Praxis haben, kann in nur noch den Kopf schütteln.
Hatte früher einer Interesse am Angeln, dann ist er mit einem Bekannten oder so ans Wasser und konnte mit dem die ersten Erfahrungen sammeln. War die Leidenschaft dann geweckt, haben sich die Leute aus eigenem Antrieb das nötige Wissen angeeignet oder dann irgendwann die Prüfung abgelegt, wenn sie in einen Verein eintreten wollten.
Es soll mir doch bitte schön keiner erzählen, deutsche Angler wären kompetenter oder würden den Fisch besser behandeln als die aus den anderen Ländern rund um den Globus.
Dazu kommt, daß es überall schwarze Schaafe gibt, mit oder ohne Prüfung.
Ich würde dafür plädieren, diese Prüfung in der heutigen Form entweder ersatzlos zu streichen oder die "Ausbildung" zumindest praxisorientiert durchzuführen.
Gruß Thomas

[url=http://www.lahnfischer.blogspot.de]Der Lahnfischer[/url]

Eisangler

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Beitrag von Eisangler » 14 Okt 2005 16:53

[ 02. November 2005: Beitrag editiert von: Eisangler ]

Harry1
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Beitrag von Harry1 » 14 Okt 2005 21:09

Ja da könnte einiges verbessert werden, ich bin für die Einführung des Fischereischeines auf Probe. [img]images/smiles/icon_cool.gif[/img]

Für eine Zeitdauer von fünf Jahren kann sich jeder Jungangler bewähren und wenn er sich in dieser Zeit nicht gegen Regeln verstößt bekommt er den entgültigen Fischeischein ausgestellt.

Egal ob Russe, Pole oder Deutscher, ob alt oder jung, der Angler ist dann darauf bedacht sich richtig nach den Regeln am Gewässer zu verhalten.

Wenn dem Kotolleur etwas negativ auffällt gibt er dem Anfänger einen Stempelabdruck in den vorläufigen Ausweis. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Dafür kostet der Erlös der nächsten Angelkarten 5 Euro mehr und das Geld wird fürs Lachsprogramm verwendet.

Bei zwei Stempeln müssen zehn Arbeitstunden an dem geschädigtem Gewässer abgeleistet werden.

Bei drei Stempln im Ausweis wird dieser eingezogen bzw. der Anfänger muss eine neue Prüfung ablegen.

Was haltet ihr von meinem Reformierungsvorschlag für Angelneulinge? [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
mfG. Harry1

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Beitrag von Karsten » 15 Okt 2005 21:27

Hallo!
Ich habe meinen F.-Schein auf Lebenszeit. Wie ich gehört habe, gibt es diese in anderen Bundesländern befristet. Wie ist da die weitere Vergabe/Ausstellung geregelt? Muß man da eine neue Prüfung ablegen oder nur zahlen?
Gruß Karsten
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Beitrag von Eisangler » 15 Okt 2005 22:11

[ 02. November 2005: Beitrag editiert von: Eisangler ]

Stefan von Hatten

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Beitrag von Stefan von Hatten » 16 Okt 2005 16:09

Hi,

ich finde, dass die Prüfung fachlich nicht unbedingt die Qualifikationen liefert, die man am Wasser benötigt. Aber wenigstens ist es eine Hürde, die es zu nehmen gilt, bevor jeder auf die Fische losgelassen wird - das bedingt zumindest einen gewissen Ehrgeiz und Willen, sich mit der Thematik auseinander zu setzen und das notwendige Wissen zu erlangen. So wird das Prinzip Forellenpuff wenigstens auf diese Anlagen beschränkt. Ihr glaubt gar nicht, was ich schon alles beim Meeresangeln gesehen und erlebt habe - dort kan auch jeder einen Haken ins Wasser halten und an der Mole kleine Dorsche, Hornhechte und Plattfische fangen. Das Bild, was dort teilweise abgegeben wird, hat mit Respekt vor der Kreatur nun wirklich gar nichts mehr zu tun. Und so etwas würde dann an vielen Gewässern drohen, wenn die Prüfung hinfällig wäre.

Petri

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Beitrag von bundyman » 16 Okt 2005 17:26

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Karsten:
<STRONG>
Ich habe meinen F.-Schein auf Lebenszeit. Wie ich gehört habe, gibt es diese in anderen Bundesländern befristet.
</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

In Berlin einmal die Pruefung ablegen, Fischereischein kostet 27 EUR und ist jeweils 5 Jahre gueltig. Ist der abgelaufen, kann man den fuer wieder 5 Jahre und 27 EUR verlaengern lassen usw.
Zusaetzlich kommen dann noch jaehrlich 21 EUR Fischereiabgabe dazu...
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Beitrag von Karsten » 16 Okt 2005 22:22

Hallo!
21€ Fischereiabgabe? Wird denn bei euch so viel besetzt?
Wir zahlen bis jetzt nur 6€ und das ist vielen schon zuviel.
Der von Harry gemachte Vorschlag wäre an sich schon nicht schlecht, nur ergäbe das wieder einen Riesenaufwand an Bürokratie und davon haben wir ja schon genug. Die Prüfungen/Lehrgänge sollten jedoch überarbeitet werden. Gesetze o.k. allerdings wirklich nur die notwendigen. Behält eh keiner. Anatomie auf das Wesentliche (Fischkunde) beschränken, wozu muß ich wissen, worin sich die Schwimmblase eines Barsches von der eines anderen Fisches unterscheidet. Zur Artenbestimmung kann ich das nicht gebrauchen, denn dazu ist der Fisch schon im Jenseits. Auch die Gewässerkunde, Praxis und Gerätekunde sind o.k..
Gruß Karsten
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