Seelachs-Schwemme in der Nordsee

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Thomas Kalweit
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Seelachs-Schwemme in der Nordsee

Beitrag von Thomas Kalweit » 08 Dez 2011 15:07

VERBAND DER DEUTSCHEN KUTTER- u. KÜSTENFISCHER e.V.
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Telefon: 040 31 48 84 Fax: 040 319 44 49
Deutscher-Fischerei-Verband@t-online.de
Datum: 05.12.2011/us

P R E S S E M I T T E I L U N G

Wissenschaftler korrigieren Bestandsschätzung:
Seelachsbestand deutlich besser

- Fischer verzeichnen große Fänge -


Bei den Herbst-Untersuchungen der Fischereibiologen wurden außergewöhnlich viele junge
Seelachse in der Nordsee vorgefunden. Deshalb musste jetzt der internationale Rat für
Meeresforschung (ICES) seine Bestandsschätzung und Fangempfehlung deutlich nach oben
korrigieren. Eine Kürzung der Fangquote um 30 % ist nun nicht mehr erforderlich. Für 2012
soll die Quote gemäß Managementplan nunmehr um 15 % herabgesetzt werden. Damit bewegt
man sich wieder im Rahmen naturgemäßer Bestandsschwankungen.
Die Fischerei meldet demgegenüber hervorragende Fangergebnisse in der nördlichen Nordsee.
Die Echolot-Anzeigen sind stellenweise so dicht, dass man den Meeresboden kaum sehen
kann. Das überrascht auch erfahrene Kapitäne, die im Herbst mit weniger Fisch gerechnet
hatten.
Der Seelachs wurde als erster deutscher Meeresfisch im Jahre 2008 nach dem msc-Standard
öko-zertifiziert. Die Bestandsbewirtschaftung ist seit Jahren nachhaltig. Aber eine gute Bestandsbewirtschaftung
schützt nicht vor natürlichen Bestandsschwankungen, die durch klimatische
oder hydrografische Faktoren bedingt sein können.
Die vom ICES korrigierte Fangempfehlung (Advice) ist ein gutes Beispiel dafür, welche
Risiken eine ungeprüfte und undifferenzierte Umsetzung der biologischen Empfehlungen sein
kann. Der ICES stellt fest, dass eine Revision des Bewirtschaftungsplanes notwendig ist. Die
Fischerei bemängelt, dass insbesondere die Daten von Frankreich und Dänemark nicht rechtzeitig
für die Bestandsberechnungen vorgelegt wurden.
Immer wieder gibt es Diskussionen über die Qualität der wissenschaftlichen Fangempfehlungen.
Bewirtschaftungsprobleme beim Hering ergeben sich z.B. immer noch durch die 50 %ige
Unterschätzung des Jahrgangs 2006, die erst im Jahr 2009 aufgedeckt wurde.
Auch die (rund) 90 %ige Absenkung der Quote für den Blauen Wittling von 540.000 t in
2010 auf 40.100 t in 2011 wurde heftig kritisiert. Neuere Daten zeigen, dass der Bestand in
besserer Verfassung ist und die Fangmenge für 2012 wieder deutlich angehoben wird auf
391.000 t.
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

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