VERBAND DER DEUTSCHEN KUTTER- u. KÜSTENFISCHER e.V.
Mitglied im Deutschen Fischerei-Verband
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Datum: 28.01.2011/us
P R E S S E M I T T E I L U N G
Gute Fänge - schlechte Preise:
Start in das Fischereijahr 2011
Für die deutschen Kutterfischer begann das Fischereijahr vielversprechend:
Die Dorschfischer melden sehr gute Tagesfänge in der Ostsee. Auch kleinere Kutter konnten
Tagesfänge von über 3 t erzielen, während im Vorjahr nur bis zu 1 t registriert wurde. In
Mecklenburg-Vorpommern liegen einige Kutter noch in den vereisten Häfen an der Boddenküste
fest, die Fangmöglichkeiten sind aber auch dort gut. Die Erzeugerpreise schwanken je
nach Größe zwischen 1 und 2 Euro.
Für die Schollenfischer in der Nordsee gibt es dagegen bei guten Fängen bereits Absatzprobleme.
In den Niederlanden sind im Januar bereits mehr al 100 t „interveniert“ worden. Weil
kein Händler sie für den EU-Mindestpreis von 0,84 Euro/kg auf den Auktionen gekauft hat,
wurden sie aus dem Markt genommen und zu Fischmehl verarbeitet. Nur selten erzielen die
Fischer noch mehr als 1 Euro/kg. Der Schollenbestand bewegt sich in der Nordsee auf Rekordniveau
und steigt weiter auf voraussichtlich über 500.000 t im laufenden Jahr. Die Fangquoten
sind demgegenüber im Vergleich zum Vorjahr nur um 15 % auf 73.400 t gestiegen,
weil die Fische sonst nicht mehr absetzbar wären. „Der Fischer lebt schließlich nicht vom
gefangenen Fisch, sondern vom verkauften Fisch“, so Verbandsgeschäftsführer Breckling.
Die Seelachsfischer melden aus der Nordsee ebenfalls gute Fangmöglichkeiten bei Tagesfängen
von durchschnittlich 8 t. Im Vorjahr lag der Durchschnittswert nur bei 7 t.
Die deutschen Nordseekrabbenfischer befinden sich größtenteils noch in der Winterpause.
Holländische Betriebe fangen allerdings vor der deutschen Nordseeküste zum Teil beträchtliche
Mengen, so dass der Preis auf niedrigstem Niveau bei rund 1,60 Euro/kg verharrt. Fachkreise
gehen davon aus, dass für eine wirtschaftlich stabile Fischerei ein Durchschnittspreis
von 3 Euro/kg erforderlich wäre. Deshalb blicken die deutschen Kapitäne sorgenvoll dem
Saisonbeginn Ende März entgegen.
Kontakt: Dr. Peter Breckling, 0173 – 975 64 19