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Moderatoren: Thomas Kalweit, Uwe Pinnau
Sehr geehrte Redaktion der FISCH & FANG, ich möchte Ihnen davon berichten, wie ich versuchte Informationen über den Jagst-Unfall und seine Konsequenzen von den Behörden und dem Fischereiverband einzuholen und kläglich scheiterte.
Als ich am Mittwoch der vergangenen Woche aus dem Urlaub zurückkehrte, hörte ich von der Katastrophe an der Jagst. Da ich am Neckar fische, hielt ich es für das Beste mich schnellstens zu erkundigen wie ich mich als Hobbyangler nun zu verhalten habe. Fragen kamen auf, z.B. kann/darf ich noch zum Fischen, ist der gefangene Fisch zum Verzehr gesundheitlich unbedenklich, ist es ggf. besser vorläufig nicht zu Fischen und den Beständen eine Regenerationsphase einzuräumen?
Also rief als erstes bei der Gemeinde an (Neckarsteinach), an deren Abschnitt ich fische – sie wussten noch nicht einmal von dem Vorfall und verwiesen mich ans Wasser- und Schifffahrtsamt. Dort sagte man mir: „Wir benutzen das Wasser nur und sind nicht zuständig. Versuchen Sie es beim Gesundheitsamt “. Gesagt, getan – das Gesundheitsamt gab mir ähnliche Auskunft: „Was die Sicherheit von Lebensmitteln angeht liegt nicht in unserer Zuständigkeit, rufen sie das Veterinäramt an“. Beim Veterinäramt verwies man mich an die Wasserschutzpolizei, denn sie wären es die Gewässer sperren könnten…diese riet mir, mich an das Landratsamt zu wenden. Dort sagte man mir immerhin, dass man noch nichts Genaues wisse und ich mich doch an die zuständige Angelsportvereine und Verbände wenden solle, schließlich würde diese die Gewässer auch regelmäßig untersuchen. Gute Idee! Also rief ich umgehend den Hessischen Fischereiverband in Kassel an und man sagte mir dort wörtlich: „Was sollen wir denn davon wissen?! Wir sind doch viel zu weit davon entfernt. Rufen Sie mal in der Zweigstelle Süd an“ – ich wurde durchgestellt…ein Herr nahm das Gespräch an und teilte mir mit er sei lediglich von der Buchhaltung und frühestens Mitte nächster Woche könne ein Kollege ggf. Auskunft geben. Der Unfall an der Jagst geschah am 22. August…wir schrieben bereits den 3. September…heute erreicht die Fahne den Neckar...
Ich fühle mich doch sehr alleingelassen von den Behörden aber v.a. vom Verband, der leider nicht in der Lage war mir auch nur annähernd eine Auskunft zu geben. Aber ich frage mich nach dieser Erfahrung: WER DENN SONST hätte in der Lage sein MÜSSEN?
Ich lasse das Fischen am Neckar vorerst mal besser bleiben, auch wenn es für den Menschen unbedenklich wäre den Fisch zu verzehren, denke ich es ist ökologisch sinnvoller die Bestände zu schonen – man muss ja nicht den „Überlebenden“ auch noch den Rest geben.
Ich weiß nicht genau was die Redaktion von Fisch & Fang nun genau mit meiner Schilderung dieser Angelegenheit anfangen kann, aber ich hoffe darauf, dass es irgendwie sachdienlich ist. Eine Idee davon, an wen ich diese Mail noch schicken könnte, der damit auch nur annäherungsweise etwas anfangen kann, habe ich nach diesem behördlichen Spießrutenlauf jedenfalls keine mehr.
Michael Erni
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