Gestern waren Jondalar und ich wieder mal auf Tour.
Wie schon letztes Jahr haben wir wieder einmal den kleinen See in der Oberpfalz besucht.
Nachdem wir heuer – wenns zum Fischen ging – fast ausschließlich beim Fliegenfischen waren, wollten wir heute wieder mal sehen, ob wir auf Raubfisch mit Nicht-Fliegen-Tackle auch noch fangen können!
Um 7.30 Uhr war alles ins Boot gepackt und es konnte bei extrem heftigem Wind losgehen!
Bis 13.00 Uhr haben wir durchgefischt und mussten wirklich hart kämpfen, um was zu fangen.
Gefischt wurde hauptsächlich DS und Vertikal – aber auch das Schleppen, Jerken, Spinnen und Gufieren hat seine Chance bekommen!
Bis 13 Uhr konnte wir dann doch einige Bisse aufweisen, wobei mir ein 45er Zander vorm Boot wieder ausgestiegen ist und Jondalar zwei Hechte verloren hat. Aber für einen „Luftpumen-Hecht“ (geschleppter Wobbler) mit ca. 45-50cm hat es dann bei ihm doch noch gereicht!
Da erfahrungsgemäß ab Mittag bis Nachmittag immer sehr wenig an dem See beißt, hatten wir „vorsichtshalber“ unsere FliFi-Ausrüstung dabei und haben so bis knapp 16 Uhr an einem Bach daneben auch noch ein paar kleine Weißfische gefangen. Jondalar konnte sogar – obwohl er mir nicht recht glauben wollte, dass es hier doch auch natürlich herangewachsene Bachforellen gibt – noch eine solche mit Nymphe überlisten.
Danach waren wir schon am überlegen, ob wir nach Hause fahren sollen, aber da wir noch keinen maßigen Fisch gefangen hatten und ich raubfischtechnisch noch komplett Schneider war, haben wir uns noch mal mit Minimalausrüstung ins Boot gesetzt und haben noch ein paar Driften gemacht!
Was soll ich sagen – ich konnte praktisch auf Ansage Jondalar zum erhofften Zander (leider nur ca. 45cm)

und auch noch einem knapp 60er Hecht führen (den wir nicht fotografiert haben).
Ich hatte noch zwei Anfasser, konnte aber keinen mehr haken.
Um noch eine letzte Stelle weiter hinten anzufahren, konnten die Schleppköder nochmal zum Einsatz kommen. Hier war ich nun endlich an der Reihe, um mich auf Wobbler mit einem weiteren „Luftpumpen-Hecht“ von ca. 50cm zu entschneidern! (Aber beim Schleppen hauen die in die Rute wie die Großen

)
Am letzten Platz angekommen, hat Jondalar noch mal auf DS umgebaut und ich mit Vertikal (Köfi am Fireball mit Stinger) mein Glück versucht!
Wir haben gerade 5-10 Min. gefischt und sind entlang des Ufers gedriftet, da spür ich einen kleinen Ruck in der Rute, hat sich aber angefühlt, als würde das Blei über einen Stein hüpfen! Kurzer Blick auf die Schnur und die geht langsam quer weg!!! Schnur auf Spannung und Anschlag…
Niederbayer: Hook on!
Jondalar: Hast einen?
Niederbayer: Ja hängt
Jondalar: Und ist der diesmal größer?
Niederbayer: Naja, das Maß könnte er haben, wehrt sich nicht recht, steht nur am Boden und zieht langsam quer….
Jondalar: Sieht aber größer aus
Niederbayer: Glaub nicht, dass er so groß ist (die feine Illex Ashura, Power und Finesse, hat sich zwar gut gebogen, aber nicht zu extrem)
Jondalar: Glaub mir, der ist größer…
Naja, der Fisch zog langsam seine Kreise, immer schön am Boden und langsam kreuz und quer unter dem Boot durch…
Langsam schien Jondalar Recht zu bekommen, der Fisch stand am Boden und wollte nicht um die Burg nach oben…
Kopfstöße waren keine zu erkennen – also kein Zander
So wie er am Boden steht eher ein Waller

Oh Gott – und das bei der feinen Ashura
Nach 2-3 Minuten (ich weiß nicht ob sich die Zeit wirklich so hingegangen ist) und der Fisch immer auf Vollspannung umhergezogen ist, aber ohne Turboflucht, konnte ich zum ersten Mal den Fisch etwas anheben… man merkte er wird müder!
Naja – eine weitere Minute später war es an der Zeit ihn mal hochzupumpen, damit ich zumindest wusste, wer da der Gegner ist!
Der Snap nach dem Vorfach durchbrach als erster die Oberfläche, das Vorfach kam cm-weise aus dem Wasser und da kam ein Schatten…
NEIN, NEIN, NEIN – das darf nicht wahr sein
Ich mit der feinen Finesse-Rute und einem Mini-Stinger-Drilling und da kommt ein Hechtschatten von über 1m an die Oberfläche…

Da biegt sich die kleine Ashura
Wenn der Hecht uns jetzt sieht und eine Flucht hinlegt, dann ist er 100%ig verloren… mein erster bayrischer Meterhecht!
Also sofort die Rute runter und dem Hecht Schnur gegeben… wie auf Befehl hat er diese angenommen und ist wieder mit Druck, aber eben nicht zu schnell in die Tiefe und unters Boot…
Als ich ihn zum zweiten Mal vorsichtig hochgepumpt habe, konnte ich das nächste Desaster sehen…
Der Mini-Stinger hing ganz vorne in der Lippe vor den Zähnen… aus meiner Sicht schon leicht aufgebogen…
Wieder Schnur gegeben und Rute runter – Hecht geht wieder auf Tiefe…
Hab ihn noch zweimal raufgepumpt, dann wirkte die Hechtdame schon/endlich ziemlich müde.
Niederbayer: Der Kescher ist eigentlich zu klein, aber wir haben keine andere Chance. Jondalar, Kescher ins Wasser – ich ziehe das Monster mit dem Kopf über den Kescher und dann mit Überraschungseffekt für den Hecht rein ins Boot!
Jondalar: Wenn der Kescher am Haken hängenbleibt ist der Fisch verloren
Niederbayer: Egal – Risiko - los geht’s
Gesagt getan – drüber gezogen und…
Stinger verfängt sich im Kescher!
Geistesgegenwärtig hat Jondalar mit der einen Hand den Kescher gedreht und mit der anderen Hand den Hechtkörper ins Netz gedreht… ich hab auch noch drauf gedrückt…
Und jetzt lag er endlich im Boot
Unglaublich – eine
fette Mutti mit 105cm – meine erster Meterhecht in Bayern und das am 10.10.2010
Danke Jondalar