Hi Jondalar,
wichtig ist erst einmal die richtigen Nacht-Zanderspots zu finden. Dazu muß man das Gewässer noch bei Helligkeit lesen. Denn diese Spots sind bei verschiedenen Wasserständen nicht immer gleich.
Gute Hotspots sind aber immer Gegenströmungen direkt an den Hafenmündungen oder an überschwemmten Wasserbauwerken, wie Treppen, Rampen, Buhnen ect.. Oder in starken Strömungen aus Gewässereinläufen und an den Licht/ Dunkelheitsgrenzen von Laternen am Ufer.
Diese Stellen kann man dann gezielt in einem Umkreis von ca. 50m abfischen. Weit werfen muß man nicht, nicht weiter wie 10-15m. In Gegenströmungen wirft man am besten gegen die Hauptströmung parallel, nicht weiter als 5-10m am Ufer entlang. Oft werden die Wobbler bis 10cm vor das Ufer von Zandern verfolgt, deshalb auch immer mal kurz stoppen wie Chipsy schon sagte, oder den Wobbler etwas zurücktreiben lassen. Manchmal kommen gerade da die Bisse.
Am besten nimmt man sich pro Abend nur 1-3 Stellen vor und wandert nicht allzu große Strecken ab. Bekommt man einen Biß, eventuell auch von einem Rapfen oder wie bei Dir von einem Döbel, solltest Du diese Stellen weiter " beackern", und weitere Besuche lohnen sich dort immer wieder. Wo nachts Rapfen & Co.jagen, sind normalerweise auch immer mal Zander zu erwischen.
Den Biß den du da hattest war bestimmt ein Zander. Gerade große Zander hängen sich oftmals einfach wie ein nasser Sack bewegungslos und schwer an den Wobbler

und man denkt erst einmal an einen Hänger.
Deshalb immer bei jedem klitzekleinen bremsenden Wiederstand sofort einen Anschlag setzen, auch wenn Du riskierst daß es ein Hänger ist. Das muß man sich allerdings erst einmal angewöhnen. Da hab ich leider schon mehrmals Lehrgeld bezahlt.....

und große Fische verloren die ich über mehrere Meter bewegungslos ohne Anschlag zu mir herzog....passierte mir leider erst letzte Woche wieder...
Beim Zanderfischen mit Oberflächenwobbler in der Dämmerung oder Nachts muß man immer mit Attacken direkt unter der Rutenspitze oder vor den Füßen rechnen. Die Zander verfolgen nachts oft ihre Opfer über viele Meter bis unmittelbar vors Ufer. Erst kurz bevor der Futterfisch dann zwangsläufig nach links oder rechte flüchten muß, schlagen sie schnell mit einer Drehung vehement zu. Das ist ein Teil ihrer Nachtjagdtaktik, denn nachts direkt unter der Wasseroberfläche im Uferbereich können sie so die Vorteile ihrer hervorragenden Nachtsichtigkeit und ihrer guten Orientierung ausspielen.
Deshalb sollte man die Bremse immer dementsprechend öffnen, damit der Zander nach dem Biß immer noch genügend Schnur nehmen kann ein bischen Fluchtspielraum hat, und sich nicht sofort nach dem Biß abschüttelt. Auf so kurze Distanzen kann eine Rute die Fluchten nicht mehr gut abfedern.
Aber glaub mir, Dein Nacht-Zander kommt. Da bin ich mir 100% sicher...

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Gruß Booby