Nein!
Das sind Jenzi Köder denen ich eine der schönsten Kurzsessions meines Anglerdaseins zu verdanken habe.
6.30 piept mein Wecker, leider zu leise und ich verschlafe logger die Stunde, die mir wahrscheinlich noch viel mehr gebracht hätte.
Aber was ich nicht weiß...macht mich nicht heiß und was nicht ist, kann ja noch werden.
Trotzdem stehe ich punkt 8 Uhr am Wasser, nach einer 45km Anfahrt.
An einem Hotspot lernte ich einen Tag davor einen netten Mitstreiter kennen, der wohl aber bald nach Köln ziehen wird. Schade!
Er hatte da ne richtig gute Idee für einen recht hängerträchtigen Bereich, der aber wirklich gute Fische beheimatet.
Ich habe gleich ne andere Idee, was man dort noch besser machen kann. Viel besser geht zwar nicht...aber Versuch macht klug.
Der dritte Wurf...zack rums und schon kommt "MEIN" Zielfisch aus dem Wasser!

Na Jungs, det können wir aber besser. Da bin ich aber genau dort andere Sachen gewohnt.
Da ich ja den "geheimen Neffen" von Mr. Lorkowski kenne, fische ich auch einen Köder, der von ihm hätte sein können.
4. Wurf mit dem Attractor in der passenden Farbe für das vom Regen angetrübte Wasser...

Jaaaaa...genauso und nicht anders.
Ich liebe diese Barschattacken und die anschließenden so typischen Kopfstöße während des Drills.
An einer leichten Rute ist das besser als Großzanderdrillen an der Elbe.
Die Fische nutzen geschickt die dort herrschenden Kehrströmungen und Verwirbelungen. Man muß schon aufpassen, was der Fisch mit einem macht.
Wer einen Männerdaumen hat, kann gut vergleichen.
Maulgröße - Daumen!

Ich mußte die Dame einfach nochmal ablichten. Mir gehts wie einem Playboy-Fotografen, der sich nicht satt sehen kann mit seinem Auslöser!
Der Barsch ist und bleibt der für mich schönste Fisch unserer Gegend.
Leider wird der Attractor von einem Steinfisch voll inhaliert und verschwindet auf Nimmerwiedersehen.
Zeit für die Farben, die ich mit "dem Mitstreiter" als die Richtigen ausgearbeitet hatte.

Es ist heute wie ein Sechser im Lotto. Keine Langeweile, ständig wird attackiert oder inhaliert.
Wer bei diesen optimalen Bedingungen nicht am Wasser war, wird sich ärgern.
Andere Farbe, neues Glück. Es ist als währe ich auf dem Rummel und ziehe anstatt der sonst ständigen Nieten, eben auch mal ein paar Gewinne.


Der Knips kommt noch gerade richtig, bevor ich die zappelnde Barschdame auffangen muß und sie dann sogleich dem Wasser übergebe.
Gut.... das hätten wir ausprobiert und bestätigt. Ein vom Herrentags-Hegefischen gewonnener Köder sollte auch mal Ausgang haben.
Mein Vertrauen in diesen Köder ist gelinde gesagt ziemlich gering. Warum? Vielleicht weil ich ihn einfach noch nie so wirklich gefischt habe und auch noch nie etwas darauf gefangen habe.

Er läßt sich wirklich gut werfen und die Führung wähle ich ähnlich wie bei einem Jerk.
Kurze Rucke mit kleinen Pausen...
Daaaaaa...! Ein riesen Schwall läßt den Popper richtig wegfliegen.
Also doch! Sie kennen diesen Köder da noch nicht und gehen mit Vollgas auf Angriff.
Ich bin noch nicht einmal sicher, was das für ein Fisch war.
Es könnte durchaus auch ein Zander gewesen sein...wie sich etwas später als fast richtig erweisen wird.
Immer wieder nerve ich mit dem aggressiven Führungstil über genau dieser Stelle. Dann kracht es gewaltig in der Rute.
Leider hat meine Kamera wieder den Hintergrund als wichtiger erscheinen lassen und ich wollte die Barschdame recht schnell wieder ihrem angestammten Element zurückgeben.
Deswegen leider nur dieses eine Bild...

Slimmy D is her name...she is a beauty queen...
Nun denn. Auch diesen Köder habe ich noch mein Vertrauen versagt. Aber hier wußte ich schon, daß dieser auch in der Lage ist richtige Fische zu fangen.
Da der Köder recht wenig Eigenaktion besitzt, sollte auch er wie ein Jerk geführt werden. Man kann ihn wirklich recht aggresiv führen, umso mehr Aufsehen wird er erregen.
Ich fische ihn auf genau derselben Bahn, wie vorher den Oberflächenköder.
Ein Kontakt, wie ich ihn von der Elbe her kenne, läßt mich etwas wachsamer werden. Jetzt heißt es aufpassen.
Wieder knallt etwas in die Schnur und ich setze prompt den Anhieb.
Jetzt drille ich einen wirklichen Fisch. Das ist kein Barsch!
Ein ca. 70 Zentimeter Zander hat sich den Slimmy in die Schwanzwurzel gehämmert. Sie machen es also doch den Rapfen nach und schlagen nach ihre Beute auch mal mit dem Schwanz. Die betäubten Fischlein können dann in Ruhe vom Grund gesammelt werden.
Kurz vor dem Zupacken mit der Hand, macht der Bursche mich richtig nass.
Verdattert stehe ich am Ufer und bin aber eigentlich nicht wirklich böse.
Wer weiß...war es vielleicht doch ein Männchen, was sein Nest bewacht hat?
Über die Quickreleasung bin ich nicht wirklich traurig.
Weiter geht es mit dem gleichen Köder auf dem gleichen Weg. Immer wieder beschleunige ich mit kurzen Rucken aus dem Handgelenk, welches auch gleich darauf einen schönen Stromschlag bekommt.
Wieder darf ich eine meiner geliebten Damen zum Fototermin bitten. Sie scheinen heute mächtig Kohldampf zu haben.

Ein absolut denkwürdiger Tag endet mit dem Verlust des Slimmy D...schneufz...
Aber da ich über recht gute Kontakte verfüge, werden diese Köder auf alle Fälle Bestandteil der Tackleboxen werden.
Denn ich rechen auch mit guten Chancen für sie in anderen Gewässern.
Mir fallen da schon welche ein...nämlich der...und dort..und da...und..und ..und
Schöne Woche noch
Willi