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von Uwe Pinnau » 08 Aug 2012 22:03
So jetzt noch meinen Senf:
Ich habe absolut alle Landemethoden durch und bn am Ende wieder ziemlich weit vorne gelandet.
1. der normale Kescher: Bei feinmaschigen Netzen und Kunstködern ein wahres Fiasko. Bei grobmaschigen Netzen ein Flossenschneider erster Güte, auch nicht so toll. Muskykescher sind schön und sicher, aber eben recht sperrig.
2. die Handlandung: mit das beste Landegerät und immer dabei, also sehr platzsparend. Leider nicht ganz unempfindlich und gerade auf Angelreien ein kostbares Gut, daß es ncht zu verletzen gilt. Habe da auch shon einige Schmisse davongetragen. Ist nicht weiter schlimm und ausgleichende Gerechtigkeit, so lange nicht die Angeltour dadurch unmöglich wird. Der Fisch muss schon ziemlich ausgedrillt sein und die Haken sollten auch nicht zu riskant sitzen, kann schon recht gefährlich sein, vor allem bei hohem Wellengang. Letztlich habe ich einige knapp gehakte Fische deswegen verloren, oder heikle Fälle zu lange gedrillt.
3. Bogagrip usw.: War 1999 sicher der Erste in Deutschland der das Teil für inflationäre fast 400 DM in der Hand hielt. Eine sicher Verlängerung der Hand, stabil, platzsparend und besonders beim Zurücksetzen sehr gut einsetzbar. Auch die Waage daran ist sehr genau. Leider neigen die Fische dazu besonders viel daran zu schlagen und dann gibt es oft ein kleines Loch am Unterkiefermaulbereich. Je besser man den Boga angesetzt ha, desto kleiner ist das Loch und wer mit Monsterbulldawgs und 4/0er Drillingen angelt, sollte zu dem Thema eh nichts sagen. Ideal ist das aber nicht. Nutze ihn idealerweise um den Fisch erstmal zu sichern, entferne dann die Haken und gehe in die schonende Handpräsentation über.
4. Cradle: lernte das Teil in Kanada kennen. Erlaubt eine zügige Landung, der Fisch bleibt gestreckt darin liegen, es schwimmt von alleine auf und ist sehr platzsparend. Allerdings können die Drillinge in den Maschen nerven, wie beim Kescher. Alleine nur bedingt zu gebrauchen, Stäbchenesser sind im Vorteil. Gut zum fithältern, an beiden Enden geschlossen.
5. "The Solution" lernte ich beim Hersteller in NL kennen und schätzen. Eine sehr gute Sache mit allen Vorteilen und der Grundkonstruktion des Cradles, nur eben mit einer ziemlich hakensicheren Matte statt dem fummeligen Netz. Nachteilig ist, daß es sich bei Strömung oder starker Drift nicht so einfach im Wasser bewegen lässt wie vielleicht ein Kescher, weil eben die Maschen fehlen und man so Druck auf die Matte bekommt. Zu zweit ist man ziemlich weit vorne dabei, muß aber acht geben, daß der Fisch nicht auf der offenen Seite rausflitscht, ist einem recht versierten Angelkollegen leider auch schon mit einem hart erkämpfte Meterfisch passiert. Gut gebaut, kauft man nur einmal aber ganz ohne "Händchenhalten" geht es sicher nicht so gut, zumindest nicht beim Selberknipsen oder ähnlichem das ich später noch schildere.
6. Landehandschuh Lindy o.ä.: Sind sicher besser als nichts, wenn denn die Haken sehr gefährlich sitzen, aber eben absolut nicht "gefühlsecht". Beim letzten Mal habe ich den Handschuh wütend ausgezogen und doch so hingelangt, weil ich mir nicht sicher war, ob ich den Kiemendeckel, oder ein paar Kiemenbögen erwischt habe. Das ist sicher schwierig und wird nur mit steigender Hechtgrösse besser und einfacher.
7. Wieder der Kescher. Nachdem ich einigen sehr gelungenen Kescherlandungen beiwohnen durfte, leistete ich mir auch ein ziemlich hakensicheres Netz von Dave Lumb und fand so wieder den Weg zum Kescher. Ist jetzt ein großer Kescher, ähnlich wie bei den Karpfenanglern, aber eben in der Reiseversion und in einem kompakten Cordurarohr verstaut. Beim Angel auseinandergebaut liegt er mit dem breiten Kof in der Bootsspitze, oder ragt darüber hinaus. Den dreiteiligen Griff kann man bei Bedarf kürzen oder verlängern. Die unschlagbaren Vorteile wurden mir dann wieder bewusst als ich alleine loszog. Ich habe den Fisch meist schon beim ersten Landeversuch im Sack. Gut für meine Nerven und gut für den Hecht der sich nicht so auszupowern braucht. Beim Naturköderangeln it es mit den Haken gar kein Problem und bei grossen Kunstködern auch nicht wirklich, weil sich die Haken zwar etwas in den Maschen verfangen, aber nicht ganz tödlich in den Fasern, deswegen ja auch "hookproof" von Dave Lumb. Wenn ich den Fisch dann ganz ohne die sonstige hektik und Anspannung gekeschert habe, ist erstmal Ruhe angesagt. Maßband, Kamera, alles ganz Piano, der Hecht schwimmt ja in seinem eigenen, nicht zu knapp bemessenen und vor allem tiefen Pool neben mir im Boot, oder neben dem Ufer. Die lange Kescherstange sichert nach hinten ab und ich habe beide Hände frei und vor allem auch den Kopf. Beim Zurücksetzen senke ich nur das Netz ab und lasse die schicke und auch fitte Lady einfach rausschwimmen. Wenn man den Fisch wiegen will, weil er vielleicht aussergewöhnlich groß oder kompakt ist, entfernt man einfach den Kescherstiel, und wiegt den Fisch im Keschernetz, das man ja danach vom Gesamtgewicht abziehen kann. Egal ob knapp gehakt oder am zufällig unterdimensionierten Gerät übermässig lange gedrillt, man ist schnell und sicher Herr der Lage und das ist mir sehr wichtig.
Gerne habe ich auch noch ein Prowla Safe System Flotation Sling dabei, auch eine schöne Sache, sollte es mal zu Schwierigkeiten kommen.
So habe fertig!!
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