Außenbordmotor

Vom Kleinboot, Kutter oder einfach nur vom Strand...

Moderator: Thomas Kalweit

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Außenbordmotor

Beitrag von Pilot » 03 Apr 2013 18:32

Hallo,

Ich habe jetzt ein Boot mit einem Kurzschaft Motor. Möchte mein Boot verkaufen und mir ein neues größeres holen.
Da bräuchte ich aber einen Langschaft Motor........
Kann ich dann nicht erst mal mit meinen kleinen 4,5 PS Motor weiter fahren und auf einen größeren Motor sparen.
Und das Boot dann trotzdem schon nutzen.....

Was passiert eigentlich wenn man an ein Boot für einen Langschaft Motor einen Kurzschaft Motor hängt?
Kommt die Schraube dann nicht tief genug ins Wasser? Oder geht das für eine geringe Zeit mal?

Danke Gruß
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Smile
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Re: Außenbordmotor

Beitrag von Smile » 05 Apr 2013 13:52

Aaaaalso
wenn Du mit einem Kurzschafter unterwegs bist, wo es einen Langschafter bräuchte, nimmt die Schraube bei der Rotation winzige Mengen Luft mit unter die Wasseroberfläche. Je nach Tiefe der Schraube unter Wasseroberfläche ist das mehr oder weniger bzw. geschieht das früher oder später in Abhängigkeit der Rotationsgeschwindigkeit.
Wasser ist deutlich dichter als Luft bzw. Schaum. Wird also Luft unter das Wasser gemischt, dann nimmt die Dichte und damit auch der Widerstand ab, den die Schraube bei der Drehung erfährt. Das ist als würdest Du bei deinem Auto die Kupplung treten während Du den Gasfuß weiter in der aktuellen Stellung hältst. Der Motor verliert den Widerstand gegen den er anarbeitet und reagiert mit erhöhter Drehzahl. Die Schraube dreht in dem Fall also schneller und reißt als Folge noch mehr Luft in die Wasser/Luft Mischung. Der Effekt verstärkt sich weiter.
Die Folgen: Erstens wird der Motor schrecklich laut werden, zweitens verliert er schlagartig an Leistung die er abgeben kann weil ihm die ihm entgegen wirkende Kraft fehlt. Drittens, die übertrieben erhöhte Drehzahl führt zu extremer Vibration und deutlicher höhtem Verschleiß bis zur Zerstörung des Triebwerks. Theoretisch kann (und wird) der Schaum zu Problemen bei der Kühlwasseransaugung führen und damit zu zusätzlicher Überhitzung, weil das Aggregat nicht mehr gekühlt wird. Die Ansaugung ist ein hydraulisches System und ist für die speziellen Eigenschaften von Wasser konzipiert.
Was kann man tun? Liegt die Schraube noch klar unter Wasser kann man ausprobieren, ob es noch mischungsfreie Betriebszustände bzw. Drehzahlen gibt. Solange der Motor normal in Wasser läuft, passt die Motorleitung zum Schraubenwiderstand. 'Schleichfahrt bis zum Schäumen' wäre dann möglich. Wenn der gesunde Bereich verlassen wird -> Leistung weg und wieder langsam anfahren.
Aber Achtung: Fährst Du bei spiegelglattem Wasser raus und musst bei auffrischendem Wind zurück, wenn Du Pech hast auch noch gegen den Wind, dann kann das übel werden. Die aufkommende Welle kann dazu führen dass die Schraube plötzlich häufiger (oder immer) Luft zieht während Du gleichzeitig mit der Drehzahl hoch musst um, gegen den Wind anzulaufen, was dann jedoch zusätzlich Luft beimischt. Und dann kannst Du gepflegt auf dem Schlauch stehen, weil Du zu wenig oder keinen Schub mehr hast und landest dann, wenn Du Glück hast in der Statistik für aus Seenot geborgenen Skipper. Bei Pech, eben in der Statistik für Leute die es nicht mehr gepackt haben.
Klar soweit?
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Re: Außenbordmotor

Beitrag von Uwe Pinnau » 05 Apr 2013 16:24

Sehr gut, länger hätte man es nicht sagen können daß ein Kurzschafter u. U. einfach nicht lang genug ist. :lol:
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Re: Außenbordmotor

Beitrag von Alex Muc » 05 Apr 2013 22:04

Ja, aber Sigurd hat das auch top erklärt, so das keine Fragen mehr offen bleiben, oder?

Daumen hoch!

Gruß,
Alex.

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Re: Außenbordmotor

Beitrag von Pilot » 06 Apr 2013 17:58

Besten Dank für die super genaue Erklärung.
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