Fische im September???

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Beitrag von Thomas Kalweit » 07 Sep 2004 15:31

@greif: Beide Arten kann man ohne Frage essen, obwohl sie vergleichsweise viele Graäten haben. Barben sind nur in der Laichzeit problematisch - dann ist ihr Rogen sogar giftig Bild !

Aber für mich sind die beiden Arten fast "heilige" Fische. Seit Kindesbeinen bin ein großer Fan der englischen Art zu Fischen. Dort gilt die Angelei auf Barbe und Döbel in kleinen Flüssen als Krönung des Coarse Fishings. Ich habe mittlerweile zig Bücher über diese Angelei gelesen - für mich ist die Flussangelei mit Frühstücksfleisch und Käsepaste mehr Wallfahrt als Fischfang Bild ...

Manchmal stiefele ich mit einer gespließten Barbenrute und einer Achsrolle los, wenn dann ein guter Döbel einsteigt, dann fühle ich mich auch an der Lahn wie am River Avon, Wensum oder Kennet...

Bild
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Beitrag von e$$oxX » 08 Sep 2004 02:32

Also Aiteln sind meiner Meinung nach voll ok! [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
"Haben Sie die Fische, die Sie hier im Eimer haben, alle allein gefangen?"
- "Nein, ich hatte einen Wurm, der mir dabei half."

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Beitrag von e$$oxX » 08 Sep 2004 20:45

Toller Fluss!

Erzähl doch mal mehr, über diese Angelart. Mich würde das auch reizen, aber die nötigen Fliesgewässer haben wir nunmal nicht... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]
"Haben Sie die Fische, die Sie hier im Eimer haben, alle allein gefangen?"
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Beitrag von Thomas Kalweit » 09 Sep 2004 10:43

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo essoxx,
ich war gestern mit mit meinem Kumpel auf Barben unterwegs. Mit Watsiefeln sind wir über ein großes Wehr auf eine Lahninsel gestapft, sind dort mit Sack und Pack ein paar Steilhänge hochgekraxelt und haben uns durch zeckenverseuchtes Brombeergebüsch gequält. Dann lag sie vor uns, die perfekte Barbenstelle [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] ! Lange Fahnen von flutendem Hahnenfuß tanzten in sonnendurchfluteten Kiesrauschen, starke Strömung donnerte übers Wehr... Gleich nach wenigen Minuten hatte ich auf Käse (alter Holländer [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ) zwei gute Bisse, die ich aber leider verpasst habe. Nachdem wir ein paar Forellen-Pellets gefüttert hatten, fing mein Angelkumpel eine Barbe von ca. einem Kilo. Im glasklaren Wasser ein toller Drill! Dann ging nichts mehr, noch nicht einmal ein Döbel wollte beißen, obwohl wir alles versucht haben: Knoblauchwurst, Kochmett, Frikadellenstücke, kleine Wienerle, Köderfisch...

Aber gegen Abend hatt's dann auch bei mir geklappt: An einer Strömungskante mit großen Wasserpflanzenbeständen bekam ich unmittelbar nach dem ersten Einwurf einen rasanten Biß. Nach 5 Minuten Hexentanz an 22 Schnur in starker Strömung konnte ich einen "goldenen Torpedo" von knapp unter 2kg landen. Der Fisch hatte ein ungewöhnlich starkes Maul mit riesigen Lippen - in der Strecke ernähren sich die Barben vor allem von Muscheln, Wasserschnecken und massenhaft vorkommenden Brutfischchen. Der Tag war gerettet - insgesamt 120 Kilometer Fahrt, 8 Euro Tageskarte, Prellung am linken Fuß... hatten sich gelohnt. Da verging die gute Stunde Autofahrt durch dunkle Nacht und hintersten Taunus wie im Flug. Meine neunte Barbe in dieser Saison.
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Beitrag von Lahnfischer » 09 Sep 2004 13:15

Das kommt mir so bekannt vor, wenn das nicht die Insel unter dem Löhnberger Wehr war?
Immer noch ne Top-Stelle, aber vor dem Wehrumbau war sie noch besser. Vor allem hat man da seine Ruhe, wenn die vielen Paddler nicht wären, aber das läßt ja um diese Zeit auch wieder langsam nach.
Hoffe, man trifft sich da mal, bin öfter unterm Wehr zum Jerken.
Gruß Thomas

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Beitrag von Thomas Kalweit » 09 Sep 2004 15:37

Bild Hallo Essoxx,
die Angelart lohnt sich natürlich nur an den Gewässern der Barbenregion. Barben kommen in Deutschland nur bis zur Elbe vor, östlich davon fehlt diese Fischart. Döbel gibt es aber in ganz Deutschland mehr oder weniger häufig, vor allem aber in den Mittelgebirgen.

Die Angelmethode ist recht simpel: Eine einfache Grundmontage mit 10-20g Blei je nach Strömung. Ich binde den Haken (8-4) direkt an die 18-25er Hauptschnur (je nach Hindernissen). Beim Spürangeln halte ich die Rute in der Regel in der Hand, mit der Linken halte ich die Schnur zwischen Daumen und Zeigefinger. So fischt man aktiv verschiedene Plätze ab. Wenn der Grund hängerfrei ist, kann man auch ein leichtes Kugelblei nehmen und das Blei tastend über den Grund hüpfen lassen. Auf Döbel bietet sich auch das Posenangeln an, Barben bevorzugen meist liegende Köder. That's it! Zur Not kann man auch aufrüsten: Futterkörbchen, Baitdropper... Der Erfolg hängt vor allem von der Gewässerkenntnis und einem guten Fischbestand ab.

Bild

Am Samstag ist bei mir aber ganz anderes Barbenfischen angesagt, dann geht es an den Rhein bei Bonn. Dort wird mit Karpfenruten und 150g Blei direkt vor den Füßen in extremer Strömung geangelt. Die Barben schlagen sich am Madenbündel selbst an - ist zwar im Vergleich zur Lahnfischerei Angelei für Doofe, macht aber trotzdem Spaß Bild !

[ 09. September 2004: Beitrag editiert von: Thomas Kalweit ]
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Beitrag von keulebh » 09 Sep 2004 15:59

Angelst du da direkt in der Hauptströmung?
Ich komme aus Bingen am Rhein und wollte mich auch schon immer mal an die Barbe wagen, aber mir erscheint gerade bei uns die Hauptsrömung zu stark.
Gruß Keule

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Beitrag von Thomas Kalweit » 09 Sep 2004 16:14

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo keulebh,
auf jedenfall nicht zwischen Buhnen. Jetzt zur Niedrigwasser-Zeit bleiben an der Stelle so gerade eben 150g vor den Füßen liegen. Ich werde nach dem Wochenende berichten [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] !
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Beitrag von Thomas Kalweit » 10 Sep 2004 02:03

Fast geraten! Ich habe die Karte nicht im Kopf, aber das Wehr lag unterhalb Weilburg bei einer Ortschaft die nach der Lieblingsfrucht der Döbel benannt ist [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] !
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Beitrag von e$$oxX » 10 Sep 2004 02:46

Hallo!

Das hört sich doch sehr interessant an!

Was für Gerät verwendest du denn und was für eine Montage? An was für Gewwässern lohnt sich denn diese Angelart ?
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Beitrag von Thomas Kalweit » 15 Sep 2004 10:30

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo keulebh,
hier der Bericht vom Samstag: Die Strömung war zwar ziemlich stark, aber an unserer Stelle hatte das Rheinufer ein langgezogene Einbuchtung, so dass der Strömungsdruck wohl etwas geringer war. 75g Blei blieben drei Meter vom Ufer entfernt so gerade eben liegen. Etwas weiter draußen (15m) mussten es schon 150g sein. Der Grund besteht an der Stelle aus Kies und Ziegelbruch. Mein Bruder hat auf alten Holländer am Haar eine Kilobarbe gefangen, ich habe auf Medusa-Madenbündel am Nachmittag noch einen schönen 2 Kilo Fisch erwischt. Super kampfstarke Fische und silbrig gefärbt mit roten Flossen, in der Lahn sind die Barben eher klassisch goldbraun.

Am Samstag geht es wieder los. Wir werden über den Tag einen Eimer gekochten Hanf mit Hartmais versenken (nach jedem Kutter eine Kelle [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] !
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Beitrag von keulebh » 15 Sep 2004 11:34

Ja, das klingt gut, werde es wohl am Samstag auch mal probieren.
Gruß Keule

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Beitrag von Flo86 » 16 Sep 2004 00:07

Am Montag hab ich auf Mais eine handlange Koppe gefangen, hätte nicht gedacht, dass die hier (Brachsenregion) überhaupt vorkommt!
"In einer Million Jahren, ja schon in tausend wird der Mensch wieder Kohlenstoff sein", [...] "Weil er dumm ist. Und auch Gentechnik wird ihm nicht helfen."
-Steve Jones-

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Beitrag von Thomas Kalweit » 16 Sep 2004 10:22

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo Flo86,
ja das mit den Fischregionen ist so eine Sache - die Fische halten sich nicht daran [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] ! Es gibt sogar Koppen im holländischen Niederrhein, die meisten Barben im Rhein gibt es in der Brassenregion...
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Beitrag von Thomas Kalweit » 20 Sep 2004 10:54

[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img] Hallo Leute,
und wieder mal der Barbenbericht vom vergangenen Samstag. Ein Hochsommertag im September, perfekte Bedingungen für die Sonnenanbeterin Barbe! Ich habe diesmal mit 100g-Futterkörbchen gefischt. Das Beton-Futter für die Strömung bestand aus 1/3 Hartweizen-Paniermehl, 1/3 Zwieback-Mehl und einem Drittel Kartoffelflocken, alles gewürzt mit Knoblauchpulver und Curry. Mit reingemischt ein paar "freebies": gekochter Mais, Hanf und Maden. Zusaätzlich habe ich über den Tag verteilt noch 5 Liter gekochten Hanf und Mais mit der Kelle gefüttert.

Das Ergebnis: 6 Barben zwischen 2 und 3,5 Kilogramm und noch ein super Aland von 3 Pfund. Die Bisse erfolgten ungefähr 3 Meter von der Steinpackung entfernt immer im Stunden-Abstand. Fängig wär nur eine Stelle von wenigen Quadratmetern (dort hat sich wahrscheinlich das Futter gesammelt!?), alle anderen Ruten blieben ohne Fisch. Köder: Madenbündel an einer Selbsthak-Montage.
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