Mögliche Ursache für Zanderbestandsrückgänge

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

Moderatoren: Thomas Kalweit, Uwe Pinnau

Antworten
Niederbayer

Mögliche Ursache für Zanderbestandsrückgänge

Beitrag von Niederbayer » 26 Feb 2009 19:37

Hi Forumskollegen,

das habe ich gerade im Netz gefunden! Ich hoffe, dass ich diesen Link überhaupt einstellen darf :shock:

Klingt auf alle Fälle sehr interessant:
http://www.muldenfischer.de/Bilder/Zandermuedigkeit.jpg

Was haltet ihr davon?

Benutzeravatar
Smile
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 3203
Registriert: 27 Mär 2007 08:52
Wohnort: Erkelenz

Re: Mögliche Ursache für Zanderbestandsrückgänge

Beitrag von Smile » 26 Feb 2009 19:44

Sehr interessanter Beitrag. Klingt sehr plausibel und ist in sich schlüssig!
...."May the holes in your net be no larger than the fish in it. ~Irish Blessing"
Besser geht es ohne TSKH

Niederbayer

Re: Mögliche Ursache für Zanderbestandsrückgänge

Beitrag von Niederbayer » 26 Feb 2009 19:47

Man kann nur hoffen, dass er nicht die Grundlage einer Ausrede bildet, ab jetzt alles mitzunehmen! :shock:

Denn aus meiner Sicht gibt es auch genau die umgekehrten Beispiele:
dass einfach alles entnommen wurde - egal welche Größe - und deswegen kein Bestand mehr war! :shock:

Benutzeravatar
Smile
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 3203
Registriert: 27 Mär 2007 08:52
Wohnort: Erkelenz

Re: Mögliche Ursache für Zanderbestandsrückgänge

Beitrag von Smile » 26 Feb 2009 22:01

Es sagt im Grunde aus, dass ein Gewässer, dass zu viele Zander beherbergt und gleichzeitig nicht genug Futterfische eines bestimmten Kalibers produziert, langfristig den Zanderbestand schmälert. Grund dafür ist eine massive Zunahme des Kanibalismus. Irgendwann gehen die Altfische aber raus und nur die kleinsten bleiben über. Die erlauben den geringen Mengen an Futterfischen eine Zeit des Aufwachsens. Letztlich eine Art von interner Bestandskontrolle.
...."May the holes in your net be no larger than the fish in it. ~Irish Blessing"
Besser geht es ohne TSKH

Benutzeravatar
Jondalar
Treuer User
Treuer User
Beiträge: 2405
Registriert: 09 Nov 2004 03:01
Wohnort: Irlbach,bei Straubing
Kontaktdaten:

Re: Mögliche Ursache für Zanderbestandsrückgänge

Beitrag von Jondalar » 26 Feb 2009 22:05

Ja nicht nur das. So funktionieren die Gewässer und die Biotope rund um den Zanderbestand auch. Wenn wir uns nicht allzusehr einmischen, reguliert sich das System wieder von ganz alleine und letztendlich lebt in den Gewässer dann genau die Menge Fisch die es ernähren kann.

Mutter Natur ist schon eine Künstlerrin. :wink:
Grüsse von der Donau

Stefan von Hatten

Re: Mögliche Ursache für Zanderbestandsrückgänge

Beitrag von Stefan von Hatten » 26 Feb 2009 22:58

Smile hat geschrieben:Grund dafür ist eine massive Zunahme des Kanibalismus. Irgendwann gehen die Altfische aber raus und nur die kleinsten bleiben über.
Nennt man auch Verbuttung ;-) Ist nichts Neues und insbesondere bei Barschen und Weißfischen bekannt...

http://de.wikipedia.org/wiki/Verbuttung

Petri!

Stefan

Benutzeravatar
Argulus
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 215
Registriert: 05 Dez 2008 23:08
Wohnort: Plattengülle
Kontaktdaten:

Re: Mögliche Ursache für Zanderbestandsrückgänge

Beitrag von Argulus » 26 Feb 2009 23:12

Stefan von Hatten hat geschrieben: Nennt man auch Verbuttung ;-) Ist nichts Neues
Bei Raubfischbeständen :arrow: falsch, Verbuttung bedeutet Kleinwuchs und hat als Ursache, dass die Nahrung nicht für alle Individuen ausreicht.
Hier:
Die Raubfische fressen sich deshalb gegenseitig, überbrücken so "DAS PROBLEM". Diejenigen, welche Futter abbekommen sind nicht kleinwüchsig.

Wenn die Altfische weg sind wächst das Futter rasch nach und die restlichen jungen Raubfische können weiterleben.
Ein gutes Beispiel für „Zanderdynamik“ ist der Mittellandkanal vor meiner Haustür. Durch Bauarbeiten wurde eine Teilstrecke (3 km) abgelassen und der Anglerverband fischte ab.
Bestandsanalyse:
Jede Menge recht kleine Zander (35 bis 60 cm), einige große Weißfische, zehn kapitale Karpfen ein paar Ukeleis, wenige Barsche und Aale.

Die Zander hatten ihre Nahrungsressource überrannt, fast alles Futter aufgefressen. Logisch, dass dort starker Kannibalismus herrscht. Der geht so weit, dass irgendwann nicht genug Brut übrig bleibt und ein „Jahrgangsloch“ entsteht. In jenem entwickelt sich der Futterfisch wieder, so dass die restlichen Zander besser wachsen können und der Zyklus von neuem beginnt. Der Praktiker nennt solche Bestandseinbrüche „Zandermüdigkeit“.

In der Berliner Spree, zu Zeiten als ich dort noch angelte, war es ähnlich. In Jahren, in denen es keine Köderfische gab, fingen wir Zander zuhauf.
Gab es Köderfische, waren die Stachelritter verschwunden (damals, in der DDR gab es noch keine Gummifische).

Fazit:
Solche Zanderbestände müssen intensiv befischt werden. Die Kopfzahl wird durch angeln oder den Berufsfischer vermindert und der Bestand kommt mit der Nahrung aus, bleibt auf einem gewissen Level, ohne dass zuvor beschriebene Schwankungen so stark auftreten.

Jahrgansschwankungen bei Zanderbeständen wird es immer geben.
Insofern hatte ich das auch schon einmal in einem anderen Tread beschrieben, dieser Werdegang ist den Fischereibiologen nicht neu.
><<<((;°> Den jüngsten Tag der Zivilisation werden wir ihrem unaufhaltsamen Fortschritt verdanken. <°;))>>><

duli
Erfahrener User
Erfahrener User
Beiträge: 317
Registriert: 09 Aug 2006 03:01
Wohnort: Nord Baden aber gebürtiger Oberbayer

Re: Mögliche Ursache für Zanderbestandsrückgänge

Beitrag von duli » 27 Feb 2009 10:20

Es kann aber auch ein bekanntes Problem durch die Schwarze Pest sein !
Hier am Oberrhein gibt es bis zum Herbst jede Menge Zanderbrut , auch in den Netzen der Berufsfischer.
Aber im Nächsten Frühjahr ist fast alles weg , durch geziehlten Einflug der Schwarzen Pest.
So hab ich z.B 2008 nur 12 Untermassige Zander Gefangen,
2007 waren es noch 36 und 2006 noch 62 Stk.
An bestimmten Stellen hier am Rhein kannste genau beobachten wie die Schwarzen geziehlt auf Kleinzander gehn .
Laut Besatzplan für den Rhein hier im Raum ist es auch nicht zulässig welche zu Besetzen da 1. der Bestand hochgenung ist und 2. Der Zander nicht Heimisch ist .
Für mich Überhaupt nicht Verständlich!
Aber die Schwarze Pest wird geschütz ! Aber der ist hier Noch Nie Heimisch gewesen!
Also das Beist sich total!
Man kann nur Hoffen das durch den Geziehlten Abschuss hier sich die lange wieder bessert !

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste