Aber nicht ohne meine Angel! Soviel stand fest.
Es sollte aber kein Angelurlaub werden. Weshalb ich nur ab und an mal für ein Stündchen diverse Köder im Atlantik wässerte.
Ich finde es spannend auf mir bis dato unbekannte Fischarten zu fischen. Ohne Vorkenntnisse welche Fische überhaupt wo und vor allem wie gefangen werden können.
Neben zwei Reiseruten aus der Redaktion packte ich mir noch eine kleine Kiste mit anglerischem Allerei zusammen. Vom Minitwister bis zum Jerkbait hatte ich fast alles dabei. Auch ne Packung Einzelhaken. Man weiß ja nie.
In den folgenden Bilder möchte ich stolz meine Fänge Präsentieren.
Am ersten Tag war es extrem windig. Also kein Angeln. Gar nicht so leicht auf der Lavainsel einen geeigneten Platz zum Fischen zu finden.

Bei einer Inselrundfahrt mit dem Leihwagen dann einen kleinen Minihafen in La Santa entdeckt. Halbe Stunde Zeit:
Ein Lippfisch schnappte sich zuerst die an der Mauer abgelassene Teigkugel.

Dann warf ich die Teigkugel an freier Leine in die Brandung und beim langsamen Absinken an gespanntem Geflecht gab es einen Ruck. Der refelxartige Anhieb saß. Zum Vorschein kam ein kleinerer Palometa, der aber schon ordentlich Druck machte.

Als ich weiter fischte hatte ich einen kleinen Fisch im Drill, als dieser plötzlich von einem größeren Attackiert wurde. Ich sah nur kurz etwas silber-blaues aufblitzen und schon war der Haken wieder leer. Elektrisiert pflügte ich einen Blinker über die Stelle der Hafenausfahrt. Doch nichts. Dann war schluss mit Angeln und sahen uns weiter die Insel an.
Herr der Ringe hätte dort gedreht werden können. Zumindest alles was mit Mordor zu tun hatte. Echt Bizarr diese Lavalandschaft.

Doch der verlorene Raubfisch, der meinen gestippten Kleinfisch attackierte ließ mir keine Ruhe. Also ging es am Folgetag auf die Hafenmole unseres Ortes. Puerto del Carmen.
Ich entschied mich für die Montage eines 45gr. schweren Küstenblinkers in Sardinenform. Den packte ich mir in Deutschland instinktiv ein. Denn Sardinen sind die Kaulis des Meeres. Also sollte ein Imitat doch dienlich sein.
Beim ersten Wurf! Stricke!
Mein Puls schlug bis zum Hals, denn ich wusste ja nicht mit welchem Fisch ich es da zu tun hatte. Die Gegenwehr war schon beachtlich. Dann sag ich ihn. Ein Barrakuda!

Ich konnte ihn stranden und rausheben. Denn anfassen traute ich mich angesichts des Gebisses nicht wirklich.
Meine Freude war überdimensional. Ich hatte aus eigener Kraft einen Räuber aus einem unbekannten Revier erbeutet!
In der Folgestunde konnte ich ganze vier Stück landen. Mit durchschnittlich nem halben Meter Länge vom Ufer aus. Zwei kamen in die Küche.

Im Hafen selbst herrscht ein gwaltiger Andrang von Meeräschen, die von den Touris mit Brot gefüttert werden. Ein Spektakel!

Eine Ausfahrt buchte ich natürlich auch. 6 Stunden, bestehend aus Trolling und Grundangeln. Ich fischte Vertikal in 24 bis 41 Metern Tiefe. Schweres Blei und Kalamari als Köder am Einzelhaken.

Beim Trolling bissen 3 Bonitos.

Dann Doradenarten.


Upps, in Kugelfisch.


Ich fing dann einen seltenen grauen Spider-Fish, denen mir der Guide sofort wegnahm. Hätte ich ihn angefasst hätte ich sterben können. WTF?! Kein Bild vom dem Teil. Aber echt gruselig!
Nach 4 Stunden schaukeln auf den Wellen gab mein Körper auf und ich musste ich übergeben. So wie die junge Spanierin die mit an Board war. Ansich hielt ich mich für Seefest. Doch der Atlantik ist kein Ponnyhof. Das musste ich lernen. Zum Glück war meine Freundin zu der Zeit shoppen und nicht mit auf der Yacht. Ich hätte mir nie verziehen sie seekrank gemacht zu haben.
Das wars mit der Ausfahrt. Im Mai und Juni wäre Marlinsaison, Wahoo sowie Amberjak. Aber der Dezember ist nicht die beste Zeit.
Als wir zwei Tage später einen Ausflug auf die Nordseite machten kamen wir in Arietta vorbei.

Ein verschafenes Fischerdorf mit Ministrand und diesem Fangverdächtigen Steg.
Also drauf und Blinker drann. Als ich ihn jerkte schoss ein kleinerer Fisch zur Oberfläche und blieb kleben.
Ein räuberischer Eidechsenfisch.

Minitwister drann und wie beim Zanderfischen geführt. Absinkbiss!
Wieder so ein Teil! Diesmal kleiner.

Dann sogar noch ein richtig guter.

Was für ein fieses Gebiss!

Am Folgetag besuchten wir einen Traumhaften Strand. Playa del Papagayo.

Ich packte mir ein Stück Kalamari an den Haken den ich an freier Leine absinken ließ. Ich spürte ständig Bisse aber keiner blieb hängen. Bis auf dieser Hier.

Dort schnorchelte ich dann und entdeckte überall bunte Fische. Und sogar einen Kraken sowie Plattfische. Es war herrlich.
Leider war das Wasser durch den Wind etwas aufgewühlt.

Dann entdeckte ich einen größeren Fisch im Abstand von 5 Metern um mich kreisen. Das wird doch wohl nicht etwa ein.... Also raus und den guten Alten Mepps-Spinner montiert.
Erster Wurf und rumms! Tatsächlich, ich hatte mich nicht verkannt. Es war ein Wolfsbarsch. Ein schöner sogar!


Wahnsinn! Einfach traumhaft. Ich Fing später an einem anderem Platz sogar noch einen.

Zum Abschluss sogar noch eine 51er Meeräsche auf einen Brotflocken an freier Leine.

So das war der Reisebericht aus anglerischer Sicht. Echt ein lohneswertes Ziel, auch wenn ich nicht zur besten Jahreszeit dort angelte.