Verschwundene Barsche

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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Nic
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Verschwundene Barsche

Beitrag von Nic » 21 Jan 2011 16:43

hi leute
ich wusste leider nicht genau, wo ich das posten sollte...
bei uns in unserem kleinen flachland-flüsschen gab es bis vor einigen jahren noch große barschschwärme
sogar beim weißfisch-angeln (egal ob wurm oder made) wurden regelmäßig mehr barsche als WF gefangen...
mich persönlich hat es gefreut
zum einen brachte es abwechslung, zum anderen waren die barsche mit teilweise 30-40cm recht groß und wunderschön :!:

in unseren vereins-statistiken stehen so gut wie keine entnommenen barsche für dieses gewässer, und das obwohl der großteil der mitglieder 100% ehrlich datiert

trotzdem ist es seit etwa 2 jahren fast unmöglich einen barsch zu fangen :?
lange rede kurzer sinn: ich suche eine ursache dafür

natürlich habe ich mir auch schon selber gedanken gemacht :arrow:
eigentlich können barsche ja relativ starke verdreckung überleben, außerdem (über-)leben in dem bach/fluss auch schlammpeizger und andere sehr sensible fische
somit habe ich eine verschmutzung ausgeschlossen
es gibt zwar einen hechtbestand, und der eine oder andere barsch wurde bestimmt gefressen, jedoch ist der rotaugenbestand so gut (und die rotaugen so "blöd"), dass die hechte sich eher da gütlich tun
außerdem glaube ich nicht, dass ein paar hechte eine ganze barschpopulation vernichten können...

jetzt würde mich interessieren was ihr dazu sagt
ich sehe keinen wirklichen grund für ein plötzliches verschwinden der fische
zumal meine freunde und ich keine toten fische gesehen haben (wir sind sehr oft dort)

freue mich auf eine angeregte diskussion und hoffe auf eine aufklärung
vielleicht ist es auch eine ganz einfache lösung und ich stehe einfach auf dem schlauch (sollte das so sein tut es mir leid euch mit so nem langen text genervt zu haben :roll: )
MfG und Petri
Nic

Niederbayer

Re: Verschwundene Barsche

Beitrag von Niederbayer » 21 Jan 2011 17:52

@ Nic
Ich habe nicht wirklich eine Erklärung für Dein Phänomen.
Aber ich weiß Gewässer, bei denen kommen zyklisch richtig gute Barsche auf.
D.h. alle 3-6 Jahre sind richtig extreme Barschfangjahre dabei - in den Jahren dazwischen ist es schon schwierig einen zu überlisten und wenn dann sind es nur unterdurchschnittliche Exemplare!
In den guten Fangjahren werden dann sogar 50er gefangen - die Fische wachsen also extrem schnell heran!

Woran das an den zwei angesprochenen Gewässern liegt, konnte aber noch keiner definieren... oder vielleicht doch und derjenige wollte es nur niemandem sagen :?: :!:

Vielleicht gibt es ja noch mehrere Leute mit solchen Erfahrungen

Team Hiroshi
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Re: Verschwundene Barsche

Beitrag von Team Hiroshi » 21 Jan 2011 18:41

Schönen Abend!

Wo führt denn das Flüßchen ganz nebenbei hin?

Gruß!

Florian
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Re: Verschwundene Barsche

Beitrag von kleen » 21 Jan 2011 20:38

Ganz doof: Aber viell. Kormoran? Viele kleine Barsche-leichtes Fressen!?

Die letzten 2 Jahre hatten wir ja festen Winter..alle Seen meist zu, nur die Flüsse fließen noch..ich habe bei mir im Ort beobachtet, dass die Döbelpopulation deutlich gesunken ist nach dem harten Winter...einerseits viell. allein durchs Wetter, habe andererseits aber auch Kormorane beobachten können, die sich gerade nen 40er Döbel reinknallen wollten :twisted:
Jeder Fisch hat seine Besonderheiten und einen Grund, um ihn unbedingt fangen zu wollen...

Nic
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Re: Verschwundene Barsche

Beitrag von Nic » 21 Jan 2011 23:44

Team Hiroshi hat geschrieben:Wo führt denn das Flüßchen ganz nebenbei hin?
hi florian
bei dem gewässer handelt es sich um die "steinfurter aa"
sie fließt in die vechte, welche dann über die grenze nach holland und dort ähhh... glaub ich ins meer fließt (müsste man jetzt googlen)
kleen hat geschrieben:Ganz doof: Aber viell. Kormoran? Viele kleine Barsche-leichtes Fressen!?
also bei uns hält sich das kormoran-problem "relativ" in grenzen...
der eine oder andere schwarze plagegeist ist aber durchaus vorhanden
meiner meinung nach nicht genug für solche ausmaße
und wie bereits erwähnt: die rotaugen sind wesentlich einfacher zu fangen als barsche es je waren, wahrscheinlich auch für vögel aller (fischfressenden) arten


@thomas alias niederbayer:
ich kann leider noch nicht bewerten, ob es zyklisch passiert, da ich das gewässer "erst" seit etwa 6-7 jahren beangel :roll:
aber deine beschreibung trifft in etwa auch auf die aa zu, nur dass aus gründen der gewässergröße keine 50er zu erwarten sind :(
bis zum aussetzen der barschfänge waren es jedoch keine "ausnahmen" die guten barschjahre
es lief gut, seit ich das gewässer kenne, bis vor etwa 2 jahren, also 4-5 jahre am stück
MfG und Petri
Nic

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Re: Verschwundene Barsche

Beitrag von Alex Muc » 22 Jan 2011 16:26

Servus Nic,

du schreibst, dass nahezu keine Barsche entnommen werden. Wie lang ist den der Gewässerabschnitt deines Vereines und wie viele Mitglieder beangeln den Abschnitt regelmäßig?
Stichwort: Befischungsdruck. Ging mir beispielsweise letzten Oktober in einem Hafen an der mecklenburgischen Küste genauso: Im Jahr zuvor habe ich dort in 3 Stunden über 50 Barsche bis in den End-30ern auf Dropshot gefangen (und bis auf eine handvoll mittlere zurückgesetzt), letztes Jahr zur gleichen Zeit bei gleichen Verhältnissen (habe in meinen Fangbüchern nachgesehen) nicht einen in 5 Stunden. Was mir aufgefallen ist ist, dass deutlich mehr Angler im Hafen waren als das Jahr zuvor und viele davon mit DS angelten. Auf eine kleine Tube vertikal an den Spundwänden habe ich dann doch noch ein paar gefangen (allerdings weit weniger als 50 Barsche).

Kann also sein, dass

1.) die Barsche die stark beangelten Bereiche meiden und
2.) auf die überwiegend gefischte Methode nicht mehr beißen

Versuch doch mal andere Methoden, abgelegenere Plätze und Angelzeiten.

Gruß,
Alex.

Nic
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Re: Verschwundene Barsche

Beitrag von Nic » 22 Jan 2011 16:51

so leid es mir für die angler aus unserem verein tut, aber die meisten denken immernoch, die aa sei ein reines KöFi-fanggebiet...
daher sind es vllt 30 mitglieder, die regelmäßig dort auf barsch-zug gehen, wenn nicht sogar weniger
der abschnitt ist (für so einen kleinen fluss recht viel) schätzungsweise 5-8km lang

ich habe für mich auch letztes jahr einige neue stellen erschlossen, da ich auch auf den befischungsdruck gekommen bin
aber auch dort war nicht viel zu holen (trotz langem marsch durch den wald etc)
andere methoden werde ich dieses jahr vermehrt austesten, ich hoffe das bringt den gewünschten erfolg...

wahrscheinlich wird es das geheimnis der fische bleiben, ob es nun weniger werden, oder sie einfach nicht beißen wollen
man kann sie ja nicht einfach fragen
MfG und Petri
Nic

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Re: Verschwundene Barsche

Beitrag von Alex Muc » 22 Jan 2011 17:21

wahrscheinlich wird es das geheimnis der fische bleiben, ob es nun weniger werden, oder sie einfach nicht beißen wollen
man kann sie ja nicht einfach fragen
Das macht die ganze Sache aber doch so spannend, oder. Obwohl, hader auch grad mit "meiner" Donau, waren jetzt vier Schneidertage in Folge...

Wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Barschsuche!

Gruß,
Alex.

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Re: Verschwundene Barsche

Beitrag von Uwe Pinnau » 22 Jan 2011 19:10

Ich habe auch schon erlebt wie in meinem Lerngewässer in Mecklenburg immer sehr viele Barsche genagelt und entnommen wurden wenn nur einer seine Klappe nicht halten konnte und am Bootsteg anfing zu fabulieren.
Das trieb auch die anderen Gestalten aufs Wasser und selbst der Fischer stellte ein paar Netze extra. Nun weiß ma ja daß nichts der Verbuttung von Barschen so entgegenwirkt wie Barsche selber, die grösseren am meisten. Und eben die wurden gezielt entnommen, im grossen Stil. Natürlich ist die Höhe des Aderlasses abhängig von der Gewässergröße, aber man konnte es schon merken.
www.deutscherhechtangler-club.de
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[img]http://www.deutscherhechtangler-club.de/Bilder-Rodd/nov6.jpg[/img]

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Re: Verschwundene Barsche

Beitrag von Alex Muc » 23 Jan 2011 12:05

@Uwe:
Nun weiß ma ja daß nichts der Verbuttung von Barschen so entgegenwirkt wie Barsche selber, die grösseren am meisten. Und eben die wurden gezielt entnommen, im grossen Stil.
Genau, man erlebt erst eine erstklassige Barschangelei, was sich, wenn man nicht alleine am Wasser ist natürlich rumspricht. Und dann kommen die, die den Kragen nicht vollbekommen und im großen Stil knüppeln. Wie lange ein 40+cm-Barsch zum Abwachsen (auch an den Bodden) braucht, ist den "Gestalten" nicht bekannt oder schlichtweg wurscht, getreu dem Motto: Heute bin ich am Wasser, es läuft super und nach mir die Sintflut... Wenn dann nur noch kleine oder gar keine mehr gefangen werden, sind das aber die ersten die jammern.

Gruß,
Alex.

Niederbayer

Re: Verschwundene Barsche

Beitrag von Niederbayer » 23 Jan 2011 14:57

Das mit dem Barsch-Schwärme abknüppeln hab ich auch schon x-mal miterlebt :evil:
Da wird einfach alles mitgenommen - und 50 Stück waren da echt keine Seltenheit...
Man kann sich ja vorstellen, dass diese Stellen zwei drei Jahre danach immer noch nichts hergeben!
Besonders weil durch das Bekanntwerden dieser Fangorgien jetzt diese Plätze dauerbesetzt sind...
... und sobald einer gefangen wird, wird er entnommen! :(

Aber wir kommen vom Thema ab - sorry!

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