Hechtattake. Hecht frißt Hecht.

Was geschieht gerade wo, wie und warum?

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WolfgangH
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Hechtattake. Hecht frißt Hecht.

Beitrag von WolfgangH » 27 Feb 2003 16:42

Derartige Hechtattacken sind eigentlich garnicht so selten,wie ich schon öfter selbst feststellen konnte.
Der sich im Drill befindliche Fisch scheint durch seine heftigen,untypischen Bewegungen einen besonderen Reiz auf Hechte zu haben,egal welcher Art er nun angehört.
Da Hechte nun einmal Kanibalen sind ist das auch nicht weiter verwunderlich,daß Artgenossen genauso angegriffen werden wie andere Fische.
Derartige Geschehnisse sind hier beim Spinnangeln auf dem See manchmal an der Tagesordnung,interessant dabei ist,daß die Hechte,falls es ihnen gelingt den am Haken hängenden Fisch festzuhalten bis fast über den Kescher geführt werden können,so groß ist der Beutereflex,man bekommt sie oft direkt neben das Boot,so daß man sie fast berühren könnte.Komischerweise gelingt es oft nicht diesen Aggressor auf normale Art und Weise zu fangen,zumindest nicht unmittelbar nach solchen Angriffen.
Manchmal sind es recht winzige Hechte die das Maul gewaltig aufreißen bei solchen Dingen.
In einem Fluß fing ich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen,im selben Gumpen je eine Bachforelle mit der Fliege,bei beiden Fischen gab es kurz vor der Landung jeweils einen kurzen Schlag und der Fisch hatte ganz frische Bißverletzungen.Beim zweiten Tag brachte dann die Spinnrute meines Sohnes Gewissheit,es war ein Hechtlein von 39cm Länge,daß da die immerhin um die 50cm langen Forellen angriff.

[ 27. Februar 2003: Beitrag editiert von: WolfgangH ]

Harzangler
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Hechtattake. Hecht frißt Hecht.

Beitrag von Harzangler » 28 Feb 2003 02:05

!!Tight Lines!!

reverend
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Hechtattake. Hecht frißt Hecht.

Beitrag von reverend » 11 Mai 2003 00:20

Ein heutiges ERlebnis am Wasser hat mich dazu bewogen, dieses Thema wieder nach oben zu holen. Eigentlich war ich heute auf Friedfische aus - Brachsen, Rotaugen & Co.
Dabei entdeckte ich im Flachwasser in etwa 1 m Ufernähe ein winzig kleines Hechtlein von ca. 35 cm. Es vollführte merkwürdig taumelnde Schwimmbewegungen und blieb schließlich bauchoben im Flachwasser liegen.
Neugierig geworden habe ich das Baby mit dem Kescher gelandet. Dabei hat es wieder etwas gezappelt. Und da sah ich auch schon die Bescherung: Auf einer Körperflanke hatte es drei quer zur Körperachse parallel im Abstand von ca. 3 cm verlaufende, sehr tiefe, z.T. bis auf das Rückgrat gehende Fleischwunden, die ihm offensichtlich ganz frisch zugefügt worden waren (keinerlei Spuren von Verpilzung oder Vernarbung) und die ganz ähnlich aussahen wie in dem oben gelinkten Video.
Offensichtlich war es der Attacke eines kannibalischen Artgenossen mit diesen lebensgefährlichen Verletzungen entronnen.
Ich hatte Erbarmen mit dem Tierchen und habe es betäubt und getötet.
Nicht ganz uneigennützig, denn ich hoffte, es an seinem größeren Artgenossen rächen zu können, indem ich Fetzen von ihm als Köder verwendet habe. Leider setzte bald danach schwerer Regen ein, der mich zwang, den "Rachefeldzug" abzubrechen.

[ 10. Mai 2003: Beitrag editiert von: reverend ]

Just
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Beitrag von Just » 11 Mai 2003 02:02

Reverend, die Erwartungen bei Deinem "Rachefeldzug" solltest Du etwas relativieren [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] Wenn es einem 35er Hecht gelingt, seinem kanibalistischen Artgenossen zu entkommen, dann kann dieser Artgenosse nicht allzu groß gewesen sein. Ich hab' mal einen 72er Hecht gefangen, der einen 40er intus hatte, daran siehst Du, was möglich ist. Es gab mal eine Fotoserie, da hat ein Junghecht versucht, einen gleichgroßen Artgenossen runterzuwürgen.
Die drei in gleichmässigem Abstand verlaufenden Risse könnten allerdings daraufhindeuten, dass der Kanibale sein Opfer nur mit der "Maulecke" erwischt hat. Was mich wundert ist, dass nicht auf der anderen Flanke auch Verletzungen vom Gegenbiss erkennbar waren.

reverend
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Beitrag von reverend » 11 Mai 2003 02:19

Ja, das hat mich auch gewundert, Just: Die andere (rechte) Seite war völlig heil. Allerdings war bäuchlings eine weitere Wunde vorhanden, etwa in Höhe der rechten Bauchflosse, die die Form eines Dreiecks hatte.
Es könnte also so sein, wie du geschrieben hast: Der Angreifer könnte sein Opfer nur mit der rechten Maulseite an dessen linker Flanke attackiert haben, so dass das Dreieck vom Gegenbiss (des Unterkiefers) stammt.
Ich fand es heute sehr schade, dass an diesem Gewässer vor dem 1. Oktober nicht geblinkert werden darf, denn ich habe einen sehr schönen Blinker mit Hechtdesign...

[ 11. Mai 2003: Beitrag editiert von: reverend ]

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Beitrag von Matze Koch » 11 Mai 2003 15:06

Nur eine Seite verletzt?

Schon mal an Freund Kormoran gedacht? Die Wunden dieser Killervögel sehen sehr unterschiedlich aus. Kann man durchaus mit Hechtmaulattacke verwechseln...

Reverend: Darf man bei Euch Hecht als Köder verwenden? Gilt er in Euren heiligen Salmonidengewässern so wenig als Edelfisch? Also bei uns ist das jedenfalls streng verboten. Wir müssten uns auf besagte Kunstköder beschränken...
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Beitrag von mzg » 11 Mai 2003 16:10

Hallo Just,
ich habe auch schon mehrere Fische mit vermutlich Hechtbissen gefangen. (Kormorane oder Turbine kamen an den Gewässern meist nicht als Ursache in Frage.)
Alle Verletzungen schienen von Bissen quer zum Körper zu stammen. Die meisten von oben nach unten. Ein Rotauge hatte auf beiden Seiten des Körpers frische Wunden bis auf die "Rippengräten" und die Wirbelsäule. Der Hecht hatte ein Maul etwa in der Größe meiner Hand (und die ist nicht klein). Wie der ca. 700g Fisch entkommen konnte ist mir ein Rätsel. Wie ein so schwer verletzter Fisch noch einen Köder schlucken konnte ebenfalls. Im Drill war nichts von den Verletzungen zu merken. Die meisten Verletzungen stammen allerdings von deutlich kleineren Fischen, die Breite lässt auf ein- bis zweijährige Hechte mit ca. 40 bis 50 cm. schließen, anscheinend noch nicht geübt genug die kleinen.

Grüße,
Manfred

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Beitrag von reverend » 11 Mai 2003 16:22

@Jackie: In Bayern ist -so scheint es- eben alles anders als bei Euch;
nach AVFiG hat der Hecht in unseren "heiligen Salmonidengewässern" weder Schonmaß noch Schonzeit. Andernfalls gäbe es nämlich wohl bald keine Salmonidengewässer mehr, da sich der Hecht um mehr als das Zehnfache stärker vermehrt als Forellen und Äschen.
Das gilt allerdings nur für FLießgewässer. Selbst in den per Gesetz so definierten "Seeforellenseen" hat der Hecht mindestens das gesetzliche Schonmaß von 50 cm.
Allerdings war es kein Salmonidengewässer, wo ich den schwer waidwunden Babyhecht gelandet habe, sondern ein Baggersee.
Aber auch an diesem Gewässer sind die Spinn-Kunstköder vereinsintern verboten bis 1.Oktober. Bis dahin ist nur "Stopselfischen"
(Posenangeln) oder Grundangeln mit totem Köderfisch erlaubt.
Da der Babyhecht lebensgefährlich verletzt war und verendet wäre, habe ich nichts Verbotenes getan. Die Alternative wäre nur gewesen, ihn langsam seinen Verletzungen erliegen zu lassen ...
Zur Frage, ob auch ein anderer Räuber in Frage käme:
Nein, Kormorane wurden - zum Glück - bis heute an diesem Gewässer keine gesichtet. Das liegt wohl auch an den nicht vorhandenen Nistmöglichkeiten. Es gibt dort nur kleinere Bäume (Birken, Erlen) und Hecken.

[ 11. Mai 2003: Beitrag editiert von: reverend ]

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Beitrag von Matze Koch » 11 Mai 2003 20:10

Ist ja schon gut Herr Pastor!

War doch ausnahmsweise mal gar nicht als Kritik gemeint. Ich hab mich eben nur gewundert...

Übrigens müssen nicht unbedingt Nistmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe sein. Bei uns rauben die Mistviecher mitten in den Städten...

Das Erlebnis von mzg (ich hatte ähnliche in Massen) zeigt aber auch mal wieder, wie Fische mit Verletzungen fertig werden. Der Einstich des Hakens steht da wohl in keinem Verhältnis. (da ich zu doof bin Bilder ins Netz zu stellen, schicke ich Dir mal welche per email Just! Vielleicht wärst Du dann nochmal so nett?)

Reverend: Bevor Du mich wieder exkommunizieren willst (hihihi): Du hast völlig richtig gehandelt!!!!

Ein Fisch, der an der Oberfläche zuckt, ist eindeutig am verenden! Da schlägt man ihn also ab, wenn man ein Herz für die Tiere hat!

[img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]
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Beitrag von Just » 12 Mai 2003 02:43

Servus Jackie,
ganz auf die Schnelle ein Quickie für Dich ...

Bild

Bild

Bild

Bild

... kommentieren musst Du sie selber ...

reverend
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Beitrag von reverend » 12 Mai 2003 02:51

So wie auf Jackies drittem Bild sah die dreieicksförmige Wunde am Bauch meines Hechtleins auch aus.
Danke, Jackie - im Übrigen wissen wir jetzt wenigstens auch, wie Du aussiehst ...

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Beitrag von Matze Koch » 12 Mai 2003 20:00

Verbindlichen Dank Just! Haste fein gemacht! (...und ich hab dem Ruf der "doofen Ostfriesen" mal wieder alle Ehre gemacht mit meiner Unfähigkeit!)

Wenn Dein Fisch eine solche Verletzung hatte, wie der Hecht auf meinem Bild Reverend, dann gehe ich davon aus, das es keine Hechtattacke war! Keine Rißpuren sind zu sehen, und sie war auch nur einseitig, wie bei Deinem Fisch, aber bis auf die Gräten! Das traue ich keinem Hecht zu. Das sieht einfach anders aus. Mit tiefen Rissen, und "Einstichwunden".

Die obere Schleie hat mit Sicherheit ein Kormoran im Genick attackiert. (Danke fürs Einbauen des süßen Pfeils Just!)

Was die zweite Schleie für furchtbare Verletzungen hat, konnte ich nie herausfinden.

Der Grasfisch ist entweder genetisch deformiert, oder als junger Fisch von einem Angler fallengelassen worden, so daß der sich die Wirbelsäule gebrochen hat.

Fakt ist: Alle Fische lebten, und fraßen! Man merkt, dass Fische mit Verletzungen wirklich anders fertigwerden, als Menschen. Da können die antropomorphen Denker noch so lästern...

Das aber nur am Rande: Bleiben wir beim Thema: Glaubt Ihr wirklich, das die dreieckige Verletzung von einer Hechtattacke stammen könnte? Denn Reverend war sich ja sicher, das Kormorane dort nicht vorkommen.

Übrigens Reverend: Mein Konterfei war schon öfter zu sehn! Musste nur in den Analen des Forums wühlen. Sogar mit Just gemeinsam, damals wollten wir die frappierende Ähnlichkeit zwischen Bayern und Friesen aufzeigen! [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img] [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
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Beitrag von andal » 12 Mai 2003 20:45

Die Verletzung des Hechtes schauen fast nach einem Säugetierfang aus.

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Beitrag von reverend » 12 Mai 2003 22:55

Die dreiecksförmige Wunde war, wie gesagt, nur eine von mehreren. Die anderen liefen parallel über die gesamte Körperseite quer zur Körperachse.

Verrätst Du mal den Thread, wo Du mit Just zusammen zu sehen bist, Jackie?

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Die Verletzung des Hechtes schauen fast nach einem Säugetierfang aus.
Was könnte das dann gewesen sein?
Ein Fischotter? Ein Anglerhund? Ein Grizzly?

[ 12. Mai 2003: Beitrag editiert von: reverend ]

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Beitrag von Matze Koch » 13 Mai 2003 20:25

Hab eben geühlt wie ein Wilder Reverend! Aber leider nix gefunden...

Vielleicht kann hier wieder mal der allmächtige Internet-Just weiterhelfen?

Ich schau auch nochmal...
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