Eine Bundeskanzlerin für Deutschland?

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Werner B.
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Eine Bundeskanzlerin für Deutschland?

Beitrag von Werner B. » 23 Nov 2005 22:15

Hallo Jondalar,
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Das unsere Bundestagsabgeordneten in einem Monat so viel verdienen, wie manch Arbeiter das ganze Jahr nicht, ist nicht nur aus der Luft gegriffen.
Ich stimme dir zu, aber einen Bundestagsabgeordneten mit einem Arbeiter ( beim Verdienst )zu vergleichen, ist sicher nicht richtig.

Ackermann von der deutschen Bank "verdient" 11 Millionen im Jahr, ein Minister verdient etwa 150000 im Jahr also etwas mehr als 1 Prozent von Ackermanns Verdienst. Die Spitzenmanager bei Mercedes Benz liegen alle im Bereich mehrerer Millionen. Für ein Jahresverdienst dieser "Gesundschrumpfer" müsste Angie etwa 20 Jahre als Bundeskanzlerin arbeiten.
Ein Abgeordneter mit einer gut gehenden Anwaltskanzlei verdient mehr, wenn er in seiner Kanzlei bleibt, statt sich in den Bundestag zu setzen.
Ich denke man kann von jemand, der aufgrund seiner Ausbildung u. U. das Mehrfache von dem verdienen könnte, was er als Abgeordneter verdient, nicht verlangen, dass er sich für weniger Geld aus Liebe zum Volk von diesem "benörgeln" lässt.
Arbeiter sitzen nicht im Bundestag und Manager auch nicht, letztere aber wohl deshalb nicht, weil sie nicht für wenige Prozent ihres Einkommens da sitzen wollen.
Im Bundestag sitzen Beamte, die nach ihrer Abgeordnetenzeit wieder in den Dienst zurück können, aber kaum Anwälte, deren Kanzlei während ihrer Abgeordnetenzeit den Bach runter geht.
Was mir nicht vernünftig erscheint, ist, wieso man Menschen in der freien Wirtschaft ganz selbstverständlich horrende Summen zu zahlen bereit ist- für "arbeitsplatzvernichtende Aktionärsbereicherung" und Politiker mit Arbeitern vergleicht. Ich denke, das ist eine der vielen Ungereimtheiten in der öffentlichen Diskussion und auch der Ungerechtigkeiten. Ich meine, dass das übliche , womit ich nicht deinen Arbeitervergleich meine,Geschimpfe einfach zu platt ist und der Wahrheit wenig nahe kommt.
Gruß Werner
Die Lage ist ziemlich unkomfortabel

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Hartmut
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Eine Bundeskanzlerin für Deutschland?

Beitrag von Hartmut » 23 Nov 2005 22:29

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
dass ich diesen Mistjob in diesen Zeiten mit dieser Nörgelbevölkerung auf keinen Fall machen möchte oder hat von euch schon einmal jemand versucht es 15 verschiedenen Leuten mit dreißig verschiedenen widerstreitenden Interessen recht zu machen ?<HR></BLOCKQUOTE>

Stimmt schon, doch warum sind dann die Minister- und Bundestagsabgeordneten Pöstchen so begehrt?

Sicher sind die Superverdienste der Manager nicht gerecht aber wir sind doch dazu erzogen alles zu nehmen, was man bekommen kann.

Wer den Leuten reinen Wein einschenkt wird nicht mehr gewählt, die Leuten möchten betrogen sein und lieber mit einer Illusion, als mit der Wirklichkeit leben.

Nachdem die Wirtschaft globalisiert ist, müsste die Politik folgen, anders bekommen wir weltweit das Boot Umweltschutz, Weltwirtschaft, Überbevölkerung und nicht zuletzt die steigenden Meeresspiegel nicht mehr auf einen erträglichen Kurs.

Hartmut

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Eine Bundeskanzlerin für Deutschland?

Beitrag von andalG » 23 Nov 2005 23:38

Die Managergehälter von Mercedes muss ich aber nicht finanzieren, es sei denn, ich kauf' denen eine Schleuder ab!

Andal
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Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 23 Nov 2005 23:41

Hallo Hartmut,


<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Stimmt schon, doch warum sind dann die Minister- und Bundestagsabgeordneten Pöstchen so begehrt?
Ich vermute ( wissen tu ich es nicht ), dass die, die einen solchen Job anstreben, schon die "Ochsentour" vom Ortsverein über den Kreistag und...und...und hinter sich haben, also ein typischer Politikerwerdegang, und wenn man sich durch die Instanzen gekungelt und abgestimmt hat, sich profiliert hat auf lokaler Ebene usw. möchte man als Krönung seiner Karriere sicher- durchaus menschlich verständlich- gerne Abgeordneter oder gar Minister werden.

Der zweite Grund dürfte sein, dass man die eigenen politischen Gestaltungsvorstellungen nur dann durchsetzen kann, wenn man in der Position dazu ist. M.a.W. es geht darum, die Machtbasis zu schaffen. ( Bei dieser Überlegung gehe ich davon aus, dass die Betreffenden eben nicht aus den "niederen Beweggründen", die man ihnen unterstellt, Politik machen,sondern weil sie wirklich etwas im positiven Sinne gestalten wollen, aber dann im "Räderwerk" so werden /werden müssen, um zum Zuge zu kommen.
Gruß Werner
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Beitrag von Hartmut » 23 Nov 2005 23:59

Hallo Werner,

vor ein paar Wochen hörte ich einen interessanten Vortrag von Prof. Dr. Ulrich von Weizächer. Er sagte:"Die Politiker können Arbeitsplätze versprechen...Sobald sie an der Macht sind, werden sie von der Wirtschaft auf die Realität eingenordet. Die Politiker haben in unserem System nichts mehr zu sagen. Vor 20 Jahren hat die Politik die größte Macht besessen, heute besitzt sie die Wirtschaft"
Vielleicht oder sehr wahrscheinlich wirkt die Macht wie eine Droge. Alle die davon gekostet haben kommen davon nicht mehr so leicht los.

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 24 Nov 2005 01:04

Hallo,
ich denke, wir machen es uns mit der üblichen Politikerschelte zu einfach und ich stimme Hartmut zu. "Regieren" tut die Wirtschaft und die Politiker werden dafür geprügelt.

Das Ganze erinnert mich ein wenig an die bekannte Praxis in Angelvereinen : Alles meckert über den Vorstand, aber bei Neuwahlen hat niemand Zeit, ein Amt zu übernehmen.

@andalg, natürlich bezahlen wir die Managergehälter bei Mercedes mit, über die Steuererleichterungen und Subventionen, die die mit der Drohung von Arbeitsplatzvernichtung der Allgemeinheit/ den Politikern abhandeln, über die Vorruhestandsregelungen mit den Rentenkassen und.. und ...und.
Gruß Werner
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Eine Bundeskanzlerin für Deutschland?

Beitrag von bundyman » 24 Nov 2005 20:18

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hartmut:
<STRONG>
Sicher sind die Superverdienste der Manager nicht gerecht aber wir sind doch dazu erzogen alles zu nehmen, was man bekommen kann.
</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Du vielleicht, ich ganz sicher nicht. Also schonmal nicht *wir*.
Ick wurde so erzogen, dass mich nicht interessiert wieviel ein anderer bekommt oder hat.
Einer der groessten Bremskloetze dieser Gesellschaft ist dieser Sozialneid.

BTW: Gehaelter sind immer Verhandlungssache.

Warum auch immer du der Meinung bist, anderer Leute Gehalt sei ungerecht, ick weiss es nicht. Mir ist es egal.
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Eine Bundeskanzlerin für Deutschland?

Beitrag von Hartmut » 24 Nov 2005 20:50

Hey bundyman.
Sicher gibt es noch verantwortungsvolle Menschen in unserer Gesellschaft, die sich für ihre Mitmenschen, Mitarbeiter, Untergebene, je nach ihrer Stellung und ihrer Möglichkeiten einsetzen.
Einzelne beim Namen nennen ist nicht möglich. Wenn ich wir sage, nehme ich mich nicht aus, weil ich nicht sagen kann, was aus mir geworden wäre, wenn ich in anderen Verhältnissen aufgewachsen wäre.
Nun, wer in unserem Geschäftsleben eine Chance auf Rendite aus vernünftigen Gründen verstreichen lässt, behält seinen Posten nicht mehr lange. Wie viele Schicksale hinter wirtschaftlichen Entscheidungen stehen wird gerne übersehen.
Wenn einzelne auf Kosten vieler Menschen mehr fressen, als ihr a$%$h vers%&en kann, ist mir das nicht egal.

Grüße

Hartmut

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