Fleischskandal

Hier geht es um alles - außer um's Angeln!

Moderator: Thomas Kalweit

Stefan von Hatten

Fleischskandal

Beitrag von Stefan von Hatten » 26 Nov 2005 09:55

Guten Morgen!

Als Nicht-Fleischesser betrifft es mich nicht wirklich, aber trotzdem schlägt es auf den Magen. Folgendes las ich heute morgen treffend im Kölner Stadtanzeiger:

Fast täglich kommen neue Meldungen über „Gammelfleisch“. Die Zeit sorgloser Sattheit ist vorbei. Gerade noch haben wir uns über einen Betrieb im Kreis Cloppenburg aufgeregt, wo mit einer Injektionsmaschine systematisch und tonnenweise Putenbrüste mit Wasser und Bindemittel um 30 Prozent vergrößert wurden. Schon kamen Gelsenkirchen und jetzt Troisdorf, Düsseldorf, Neuss und Hattingen, wo verdorbenes Fleisch als einwandfreie und sogar hochwertige Ware unter die Leute gebracht wurde.

Vor allem aber geht es hier um die Auswüchse einer Fleischindustrie, die bis ins Mark verludert ist. Die Fleisch zu einem Ramschprodukt verkommen ließ. Das Ärgernis fängt bei der Tierhaltung an. Wer sich die Details neuer Schweinemastanlagen ansieht, die gerade in Ostdeutschland geplant sind, wird schnell zum Soja-Liebhaber: reizarme Monsterställe mit Spaltenböden, ohne Tageslicht und Einstreu, dazu die gefürchteten Kastenstände, in denen die Muttersauen bewegungslos eingemauert sind.

Und der Verbraucher? Er trägt mit seiner Schnäppchenmanie eine große Portion Mitverantwortung. Gutes Fleisch von gesunden, artgerecht gehaltenen Tieren hat seinen Preis. Die Qualität muss nicht nur sensorisch und geschmacklich stimmen. Auch auf die „innere“ Qualität bei Herstellung und Schlachtung kommt es an: Tier und Umwelt müssen geschont, Bauer, Schlachter und Händler fair bezahlt werden. Hier ist seit Jahren etwas aus dem Ruder gelaufen. Jetzt liegt die Quittung auf dem Tisch.

Na Mahlzeit :-)

Stefan

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bundyman
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Fleischskandal

Beitrag von bundyman » 26 Nov 2005 12:56

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Stefan Gsundbrunn:
<STRONG>
Und der Verbraucher? Er trägt mit seiner Schnäppchenmanie eine große Portion Mitverantwortung. </STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Na klar. Bei kriminellen Machenschaften hat das Opfer grundsaetzlich eine grosse Portion Mitschuld... [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

Seltsame Rechtsauffassung, aber sie sei dir unbenommen.
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"Du redest von Bier? Du redest in meiner Sprache!"
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Hartmut
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Beitrag von Hartmut » 26 Nov 2005 13:09

Hi zusammen,
es ist noch nicht lange her, da schloss unser Dorfmetzger sein Schlachthaus, weil die Hygienevorschriften für ihn nicht mehr bezahlbar waren. Auch die ständige Gängelei von der Aufsichtsbehörde, wurden für ihn unerträglich. Angeblich war sein Schlachthaus zu klein und die z.T. 40 jährige Einrichtung nicht mehr tragbar.
In drei Generationen Metzgereibetrieb wurde kein einziger Krankheitsfall bekannt, der auf mangelnde Hygiene oder andere Nachlässigkeiten in diesem Betrieb hindeutete. Doch die zuständige Behörde sieht die Streptokokken in den Fugen wachsen, hört die Schimmelpilze, die sich angeblich aus den Fleischereibetrieben in ihre Aktenberge schleichen und lehnte sich in den letzten Jahren zurück. Das Werk, die örtlichen Dorfmetzger, auszumerzen war geschafft.
Als Ergebnis bekommen wir immer mehr sch“§$e auf den Tisch.
Dass in den kleinen Betrieben immer nur gerade so viele Tiere angeliefert wurden, wie am gleichen Tag geschlachtet werden konnten, wurde großzügig übersehen. Auch der Einzugsbereich von den örtlichen Fleischlieferanten garantierte eine humanere Tierhaltung als die industrielle Fleischerzeugung in der landwirtschaftlichen Industrie.
Wir kaufen daher was das saisonale Angebot hergibt im örtlichen Bauernladen ein und bei Bekannten hin und wieder ein Lamm, das in der Tiefkühltruhe zwischengelagert wird. Fleisch gibt es bei uns in der Regel nur 3mal die Woche und Gemüse aus dem eigenen Garten. Darüber hinaus verzehren wir immer öfters Fisch, wobei ich auch nicht wissen möchte unter welchen Bedingungen er gefangen und verarbeitet wurde.

Grüße

Hartmut

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Fleischskandal

Beitrag von andalG » 26 Nov 2005 13:29

Manche Fleischgroßhändler betrügen aus dem gleichen Grund, warum sich der Hund die Eier leckt. Weil sie es können und weil man sie lässt! Nur das dem Hund dabei keine kriminellen Energien zu Eigen sind.

Schnäppchenmentalität... super Argument, wenn man dabei übersieht, dass es gar nicht wenige Menschen in der BRD gibt, die zu billigen Angeboten nur noch die Alternative leerer Fleischteller haben, weil sie sich hochwertige Erzeugnisse aus regionaler Produktion schlicht und ergreiffend nicht leisten können.

Daher helfen nur noch mehr Kontrollen, dafür aber richtig und im Falle von Verstößen wirklich empfindliche Strafen. Gerne auch etwas archaischerer Art. Wer verdorbene Lebensmittel vorsätzlich verkauft, der soll sie einfach selber aufessen! [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

Andal
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Stefan von Hatten

Fleischskandal

Beitrag von Stefan von Hatten » 26 Nov 2005 13:41

@Bundyman
Warum? Es stimmt doch - diese Welle "Geiz ist geil" und die Einstellung in Grossteilen der Bevölkerung, dass alles superbillig sein muss, führt genau dazu.

Der Metzger hier um die Ecke liefert nur Fleisch von Tieren aus dem Bergischen Land aus guter Haltung, keine Tiertransportem keine Zufütterung von Tiermehl etc. Dafür zahlst Du für ein Kilo Rindfleisch aber auch mal locker 25.- Euro - an der Supermarkttheke kostest es bisweilen 5.99. Ein Suppenhuhn aus eigener Haltung beim Metzger (so gross wie eine Gans aus dem Supermarkt) ca: 17.- Euro., bei Aldi 1.99 (in Kükengrösse). Das macht den Unterschied.

@Hartmut
Es ist eine Schande, wie die Menschheit mit Tieren umgeht - und es ist für mich bisweilen unfassbar zu sehen, dass - wie Du es beschrieben hast - die einzig vertretbare Form der Schlachtung und der Fleischgewinnung, durch Bürokratie (EU Normen) verhindert wird. Wenn man den Verbrauchern tagtäglich zeigen würde, was in den industriellen Schlachthöfen los ist, wie mit den Tieren umgegangen wird, was auf den Tiertransporten geschieht und was alles in der guten, billigen Wurst (bis hin zu Eiterbeulen) drin ist, sähe das bald ganz anders aus.

Zum Thema Fisch - auch da wird es immer schwieriger. Ich esse auch gerne und nicht wenig Fisch, achte aber genaustens drauf, woher der Fsich stammt. Mir wird es schön übel, wenn ich lese, dass die teuren und als Edelmarke verpackten, tiefgefrorenen Lachssteaks aus Chilenischen Zuchtfarmen stammen. Man kann sich bestens vorstellen, wie dort die Zustände sind und wieviele Medikamente die Tiere schlucken müssen, um nicht zu erkranken.

@andalG
Du hast vollkommen recht, dass es viele gibt, die sich gutes Fleisch nicht leisten können. Aber das grundsätzliche Problem ist doch, dass wir denken, fast jeden Tag Fleisch auf dem Teller haben zu müssen! Das fängt bei der Wurst an, geht über das Mittagessen in allen Variationen bis hin zu den versteckten, tierischen Fetten in Suppen etc. Wenn es - wie früher notgedrungen - wieder die Erkentnis gäbe, dass einmal Fleisch in der Woche vollkommen reicht, könnte dieses eine Stück auch astreine Qualität haben. Der positive Nebeneffekt wäre eine Reduzierung der (Volks)Krankheiten wie Rheuma, Bluthochdruck, Aterienverkalkung, Herzinfarkte, sonstige Herz- und Kreislauferkrankungen, Lebererkrankungen, Darmkrebs, Magenkrebs und und und...

Was meinst Du, wie gut es den Krankenkassen ging. :-)

Petri!

Stefan

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Fleischskandal

Beitrag von andalG » 26 Nov 2005 15:11

@ Stefan:

Mir musst Du das nicht erzählen. Ich habe für meine Frau und mich die passende Form der Ernährung längst gefunden. Unsere ganz persönliche Art des Slow Foods. Das reicht mir vollkommen. Wer wissen möchte, wie das aussieht, der kann mich gerne persönlich darauf ansprechen, aber ich verspüre keinerlei missionarischen Eifer, die Ernährungsgewohnheiten des Volkes nach meinem Muster zu ändern!

Andal
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Fleischskandal

Beitrag von Karsten » 26 Nov 2005 22:21

Hallo!
Der Skandal ist eine große Sauerrei.
Nur das diese Probleme und Skandale zum Teil auch hausgemacht sind, übersehen viele. Wie weiter oben schon angesprochen, ist der Trend - Hauptsache billig - mit schuld an solchen Skandalen. So ist aus "gerade noch gut" - "soo schlecht ist es noch nicht" geworden. Die Rohwarenpreise steigen, aber es soll billiger produziert werden. Dies ergibt keinen Sinn. Die Supermarktketten drücken die Abnahmepreise bis zur Schmerzgrenze und darüber hinaus.
Ich selbst arbeite in einem lebensmittelproduzierenden Betrieb, habe zwar keinen vollen Durchblick, aber was ich erfahre reicht, um mir eine bestimmte Meinung bilden zu können.
Gruß Karsten
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Christus ist ein Weg.
Der rechte Weg führt zur Wahrheit.
Der Schlüssel zur Wahrheit ist der freie Geist.

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Beitrag von Harry1 » 26 Nov 2005 23:04

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Stefan Gsundbrunn:
<STRONG>@ Der positive Nebeneffekt wäre eine Reduzierung der (Volks)Krankheiten wie Rheuma, Bluthochdruck, Aterienverkalkung, Herzinfarkte, sonstige Herz- und Kreislauferkrankungen, Lebererkrankungen, Darmkrebs, Magenkrebs und und und...

</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Wenn ich dann zurück bis in die Steinzeit denke, wie haben die Menschen da gelebt?

Die Menschen mußten jagen und Beute machen, Fleisch war fürs Überleben wichtig.

Von Körnern konnte damals doch kein Mensch satt werden und gesund leben.

Es war halt die tägliche Arbeit der Steinzeitmenschen auf die Jagd zu gehen und der Lohn war halt ihre erlegte Beute.

Heute geht der Mensch arbeiten um seine moderne Beute zu machen, das ist bei weitem bequemer aber halt nicht so gesund, meist fehlt halt die Bewegung und Anstrengung um das Kreatin im Fleisch auch wirklich umzusetzen.

Der typische Weg um sich heute mit Fleisch zu versorgen, verläuft vom Bürostuhl ins Auto, zum Supermarkt und dann zu Hause in die Pfanne.

Leider fehen da ein paar Stündchen Sport und somit kommt es auf Dauer zu den von dir beschriebenen Krankheiten Stefan.

Wenn du jetzt meinst ohne Bewegung und dafür mit Körnern würde der Mensch gesund leben, dann will ich dir deine Illusion nicht nehmen. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
mfG. Harry1

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Fleischskandal

Beitrag von Optimist » 26 Nov 2005 23:19

Also bin ich doch ein Kochtopf-Angler, weil ich nur die Fische verzehre, die ich auch selber fange.

Bevor ich nach Deutschland kam - Ende der 60er Jahre - war ich als Metzger in einem Supermarkt, im damaligen Jugoslawien beschäftigt. Da ich sehr viel mit Österreichern zu tun hatte, die gerne und viel Fleisch gekauft haben, wurde ich neugierig, wie im Ausland (Deuntschland) in Metzgereien, Verarbeitungsbetrieben und Läden gearbeitet wird.

Für die damalige Zeit (70er Jahre) muss ich sagen: Armes Deutschland. Das selbe gilt auch heute.
In den 70er Jahren war (das kann ich ruhigen Gewissens jetzt sagen), was die Hygienevorschriften betrifft, Jugoslavien gegenüber Deutschland um 20 Jahre voraus.

Jetzt kommt wahrscheinlich die Frage, warum bist du denn gekommen? Aus Neugier. Ich wollte noch etwas lernen. Doch was ich gelernt habe ist, dass sich alles ums Geld dreht.

Meine Frau konnte im Anfang, als wir uns kennengelernt haben, nicht verstehen, warum ich keine Wurst mag (ausser Leberwurst). Heute kann sie mich verstehen.

Dass es sich die "Fleischindustrie" so einfach macht, und sich nicht einmal die Mühe macht, das verdorbene Fleich zu verarbeiten, dass ist schon eine Frechheit! (Wenn die Leute wissen würden, was in manche Wurt versteckt ist, würden sie nie eine Wurst anpacken).

Dem kleinen Dorfmetzger haben sie den Hals zugedreht mit unzähligen "Hygiene"-Vorschriften. Die Schuld daran trägt auch die Politik.

Für Kontrollen gibt es kein Personal oder Geld. Wofür denn die ganzen Vorschriften. (Es gibt so viele arbeitslose Metzger, die man als Kontrolleure einsetzen könnte, die auch genau wissen, wie man Ungereimtheiten bzw. Verstecke aufdecken könnte).

Die Kleinkonkurrenz (Dorfmetzger) wurde durch die Fleischindustrie zugrunde gerichtet durch Dumping-Preise.

Kontrollen gibt es kaum, wenn sie komt, wird grosszügig bewirtet und die Betriebe bekomen grosszügige Zeitspannen, um die Missstände zu beheben. Sollte eine Strafe verhängt werden, wird sie aus der Portokasse bezahlt.
Die Industrie kann es sich leisten, es wird immer weniger Konkurrenz. (Mir ist bis heute nicht bekannt, dass irgendwann die Höchststrafe für irgendein Vergehen bei Lebensmittelkontrollen verhängt wurde.)
Die müssen nur noch die Bauernhöfe zugrunde richten, die selber schlachten und verkaufen.
Dann gibt es wieder versteckte Hausschlachtungen, wie bei uns (damals in Jugoslawien) in 50er Jahren.

Guten Appetit.

Stefan von Hatten

Fleischskandal

Beitrag von Stefan von Hatten » 26 Nov 2005 23:32

Hi,

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Harry1:
<STRONG>Wenn du jetzt meinst ohne Bewegung und dafür mit Körnern würde der Mensch gesund leben, dann will ich dir deine Illusion nicht nehmen. [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

*bg* - Harry, ich bin zumindest der Meinung, dass es gesünder ist, ohne Bewegung mit Körnern zu leben, als ohne Bewegung mit Fleisch zu leben ;-)

@Optimist
Ein früherer Arbeitskollege von mir war Metzger in Russland, später dann in Deutschland - er hat seine Job auch aufgegeben. Scheint, als würden sich die Geschichten wiederholen.

Petri!

Stefan

Petri!

Stefan

[ 26. November 2005: Beitrag editiert von: Stefan Gsundbrunn ]

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Fleischskandal

Beitrag von Chinook » 27 Nov 2005 01:54

(Fast) Alles was billig, ist es nur, weil Folgekosten (z.B. Ökokosten) in den Verkaufspreis nicht eingerechnet werden. Die werden auf den Steuerzahler abgewälzt. In der TV Sendung Quarks & Co wurde nachgewiesen, dass bei einem Kilo herkömmlichen Fleisches noch ca. 0,52 € Umweltkosten drauf müssten. Beim Fleisch vom Biobauern wären das nur 0,02 € ....

Stefan von Hatten

Fleischskandal

Beitrag von Stefan von Hatten » 27 Nov 2005 09:13

Moin,

Moin,

das ist mal ein interessanter Aspekt, der von Verbrauchern, Staat und mit Abstrichen auch der Wirtschaft berücksichtigt werden müsste. Würde aber von allen Protagonisten eine gewisse "Weitsicht" erfordern - daran scheiter es.

Allerdings schaffen die 50 Cent Unterschied pro Kilo keine Grundlage für ein verändertes Käuferverhalten, da die Preisunterschiede zwischen Biobauer und Handelskette immer noch sehr gross sind!

Petri

Stefan

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Fleischskandal

Beitrag von Chinook » 27 Nov 2005 13:32

... wäre mal interessant (für alle) auf den Seiten des WDR bezüglich der Sendung nachzuschauen. Da sind einige bemerkenswerte Zahlen, alles auf das jeweilige KIlo bezogen. Beispielsweise lebte so eine Biosau drei Monate länger, kann besser abwachsen, kosten aber auch mehr Futter. Die Unterschiede in den Schlachtkosten wurden bereits genannt, die differieren, wenn ich mich recht erinnere, von 0,30 € (herkömmlich) bis 2,30 € (bio).
In der Sendung wurde ausdrücklich gesagt, dass Fleisch ein hochwertiges Nahrungsprodukt sein kann (!) und in seiner natürlichen Form keines der Vorurteile seitens der Vegetarier bestätigt. Wohlgemerkt, in seiner natürlichen Form!

Guten Morgen

Stefan von Hatten

Fleischskandal

Beitrag von Stefan von Hatten » 27 Nov 2005 15:10

Hi,

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Chinook:
<STRONG>In der Sendung wurde ausdrücklich gesagt, dass Fleisch ein hochwertiges Nahrungsprodukt sein kann (!) und in seiner natürlichen Form keines der Vorurteile seitens der Vegetarier bestätigt. Wohlgemerkt, in seiner natürlichen Form!</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

Da wirst Du recht haben - ich denke jedoch, dass es auch hier auf die Menge ankommt und - wie Harry es schon so schön formulierte - auf die Art und Weise der Kompensation. Sprich: ohne eine Menge an Bewegung geht das gewaltig schief :-)

Ich habe vor längerer Zeit auch mal eine andere, interessante Zahl vernommen. Pro Kilo unseres gezüchteten Rindfleisches müssen 7 (oder sogar wesentlich mehr???) Kilo hochwertiges Getreide und pflanzliche Eiweisse als Futter herhalten - wenn man anstelle des Fleisches die hochwertigen pflanzlichen Eiweisse bzw. das Getreide an die Menschheit "verfüttern" würde, hätte das a) einen echten Spar- b) einen positiven Gesundheits- und c) einen echten Umwelteffekt.

Petri!

Stefan

[ 27. November 2005: Beitrag editiert von: Stefan Gsundbrunn ]

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Fleischskandal

Beitrag von Emskopf » 13 Dez 2005 00:49

Ob es wirklich für alle Menschen einen positiven Gesundheitseffekt hätte mag ich stark bezweifeln. Ich will es an einen Beispiel festmachen:
Meine Cousine ist Vegetarierin. Schon nach kurzer Zeit als sie damit anfing verschlechtete sich der Zustand ihrer Haare. Dieses gefiehl ihr natürlich nicht und sie ging zum Arzt. Dieser sagte ihr dann das dies mit ihrer Essgewohnheit zusammen hänge, weil ihr Körper kaum in der Lage sei Pflanzliches Eiweiß zu verwerten.
Jeder Mensch besitzt einen individuelen Stoffwechsel und jeder dieser Stoffwechsel stellt ganz speziäle Anforderungen an die Nahrung. Damit läßt sich auch einfach erklären warum es weit über 1000 Ernährungs Pyramiden gibt die natürlich alle ,wenn man sich dran hält, einen positiven Effekt auf die Gesundheit der Menschen haben. Und unter diesen Pyramiden ist für jeden was dabei, vom Vegetarier bis zum "Hardcore" Fleisch esser.

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