Erste Schritte (Inspiration durch Werner.B)

Flugangeln für Anfänger & Einsteiger

Moderator: Thomas Kalweit

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Hartmut
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Beitrag von Hartmut » 28 Okt 2005 00:31

Begonnen hatte ich mit einer selbst gebauten Rute. Blank Hardy, 2 teilig, Klasse 6-7; Rolle Hardy Marquise Klasse 7; Schnur DT 7 von Cortland; Backing nach Empfehlung des Händlers.
Dazu ein halber Meter Bücher, z.B. von Charles Ritz, Frank de la Porte, Hans Steinfort, Hug Falkus, Göllner, Brehmer; Veniard........
Erste Würfe nach der Literatur von Hans Steinfort „Fliegenfischen für Anfänger“ während der Mittagspause auf der Wiese neben dem Nachklärbecken. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
Die Schnur wollte einfach nicht aus den Ringen gleiten, daher wendete ich viel zu viel Kraft an und beanspruchte meine Rute immer stärker, bis nach und nach die Kohlefasern im Spitzenteil gerissen sind und die Rute unbrauchbar wurde. Nach dem Einsatz eines neuen Rutenteiles konnte ich weiter üben. In der Zwischenzeit war es Frühsommer und eine gute Zeit zum Fliegenfischen. Werfen konnte ich immer noch nicht, doch hatte ich die Zeit bis zur Lieferung des Ersatzteils genutzt, um meine Fehler zu suchen. Charles Ritz betont in seinem Buch bei jeder Gelegenheit die wichtige Rolle der linken Hand, er weist auch darauf hin, dass im Wesentlichen mit der Schnur und nicht mit der Rute geworfen wird. Aha, hier lag also der Fehler, nicht in handballerischer Manier mit viel Kraft drauflos, sondern wie beim beidhändigen Spiel eines Musikinstruments mit Taktgefühl und Einfühlungsvermögen; mit der linken Hand im richtigen Moment nachgeben und anziehen mit der rechten Hand bzw. Arm die Rute führen, immer im richtigen Takt, je nach ausgezogener Schnurlänge. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Nach und nach bekam ich das richtige Gefühl für den Doppelzug. Die Schnur flog ohne Bodenberührung wieder nach vorne, rollte meistens bis zur gesteckten Länge aus und kam mit einem Peitschenknall und Knoten im Vorfach wieder zurück. Für diese Feinabstimmung in der Bewegung (Timing) benötigte ich die längste Zeit, verbunden mit viel Übung, denn am Fischwasser mit angeknoteter Fliege und ringsum Hindernisse kommt man schnell ins hektische Wedeln, um den Fliegenhaken von Ästen, Gräsern, Ohrläppchen etc. fernzuhalten.
Meine ersten Versuche mit der scharfen Ausrüstung waren Flussabwärts in der Enz bei Besigheim, mit Streamer und Nassfliege. Die Strömung zog die Schnur aus den Ringen, ich zupfte nur die Fliege zurück ohne zu werfen.Von meinen ersten Anfängen als Fliegenfischer bis zu einer annehmbaren Fischerei sind mindestens 10 Jahre vergangen. Die Naturtalente und Schnelllerner mögen jetzt den Kopf schütteln und sagen:“An einem Wochenende lernte ich Fliegen fischen, was hat denn der für Schwierigkeiten“ z.z.z.z
Im 1. Drittel meiner Anfängerzeit organisierte ich für Vereinsmitglieder bei einem bekannten Fluglehrer einen Fliegenfischer -Grundkurs übers Wochenende .
Fazit, hinter dem brauchte ich mich nicht zu verstecken, zu meiner großen Überraschung klatschte beim Fluglehrer Schnur und Fliege so schwungvoll aufs Wasser, dass die Trockene unterging! [img]images/smiles/icon_eek.gif[/img]
Seine Trickwürfe waren toll anzusehen, jedoch alle ohne Fliege und Hindernisse vorgeführt!
Der Kurs war für mich ein voller Erfolg, denn von nun an hatte ich meine Ängste und Komplexe beim Fliegenfischen verloren.

@Hallo Werner. B: wie war Dein Einstieg zum Flifi? Kamst Du auch mit der Fliegenrute auf die Welt oder ist Tschainuk eine Ausnahme? -ah nette Wortspielerei Tschainu keine oder Tschainuk eine Ausnahme ??- [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
@Chinook, ich hoffe Du nimmst mir das nicht krumm, nach einem anstrengenden Tag tut ein bisschen Blödelei einfach gut!

Viele Grüße

Hartmut

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 28 Okt 2005 18:06

Hallo Hartmut,
ich kam nicht mit der Fliegenrute auf die Welt, sondern habe mir lange Jahre die Gelenke ruiniert, indem ich Futtereimer, Rutenfutteral, Sitzkiepe, Bierflaschen, Setz- und Unterfangkescher hunderte Meter weit an das See- oder Altarmufer geschleppt habe.
Stöhnend unter der Last meiner Jahre und der meines Angelgerödels begann ich dann, immer häufiger zur Spinnrute zu greifen, lediglich mit einer Weste, einem Kescher versehen und mit Spinnern und Blinkern zwecks Dekoration der heimischen Flora. Nun, während ich diese Angelart noch perfektionierte und Sternstunden der Raubfischangelei damit erlebte, schenkte mir mein Schwager eine 5/6er Glasfiberrute mit Dt- Leine und Rolle. Er hatte sie auch geschenkt bekommen und konnte nichts damit anfangen. Ich auch nicht.
Außerdem gab es bei uns keine Fliegenfischer und keine Forellenflüsse.
Doch jedesmal, wenn ich mein Angelgerät zusammenstellte, sah mich aus dem Regal die ungenutzte Fliegenrute an und bat um Aufmerksamkeit. Schließlich erbarmte ich mich ihrer und stellte mich mit ihr in der einen und Steinforts "Fliegenfischen für Anfänger" in der anderen Hand auf die Wiese. Dort veranstaltete ich zur Erheiterung der gesamten Umgebung Wurfübungen. ( Alle Fliegenfischer kennen die üblichen Kommentare.)
Nach gar nicht so langer Zeit bekam ich einen halbwegs brauchbaren Grundwurf hin.
Das anschließende Fischen war wenig erfolgreich, weil ich von Fliegen keine Ahnung hatte, den Fluss nicht "lesen" konnte und an der weiten Fläche der Rur die Fliege irgendwohin warf.
Ich kehrte zur Spinnrute und auch zum Gerödeltransport zwecks Rotaugenfang zurück.
Aber ein gnädiges Schicksal wollte es, dass ich in unserem Verein einen richtigen Fliegenfischer traf, der mir die wenigen Stellen zeigte, wo an unserem Fluss die Äschen stiegen, ( bevor der Kormoran kam. ), der meinen Wurf ein wenig perfektionierte und der mir zeigte, wie man Fliegen bindet.
Als ich meine erste Äsche mit meiner selbst gebauten Kohlefaserrute und mit einer selbst gebundenen Fliege fing ( mehr aus Zufall), waren die Dinge nicht mehr aufzuhalten. Seitdem habe ich ( Das ist nicht unbedingt nachahmenswert.)keine andere Rute mehr - außer Fliegenruten- angefasst, eine Unmenge an Literatur gelesen, an zahlreichen Gewässern gefischt, mit Fliegenfischern aus mehreren Ländern Erfahrungen ausgetauscht, mit ihnen zu Wurfübungen auf der Wiese gestanden und gefischt, alles Mögliche ausprobiert und weiter entwickelt, etlichen das Fliegenfischen nahe gebracht und und....
es ist vor allem kein Ende abzusehen und es gibt noch eine ganze Menge Neues zu erfahren.

[ 29. Oktober 2005: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
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Beitrag von Chinook » 28 Okt 2005 23:52

Nun, mit der Fliegenrute zur Welt gekommen stimmt nicht ganz aber so kurz nach meiner Kommunion muss es schon gewesen sein als ich meinen ersten Kontakt mit der Welt der Fluchangler (!) hatte.
Meine Eltern hatten mich, wie fast jeden Sommer, auf dem Gut meiner Großeltern geparkt und meine Neigung abenteuerliche Sachen auszuhecken war gerade erwacht. Auf dem Gut wurde eine Wassermühle betrieben und der Wunsch Fische aus dem Küchenfenster heraus zu fangen war riesig.
Mein Großvater hatte eine Fliegenrute oder besser, er hütete eine solche. In einem unbeobachteten Augenblick holte ich mir diese von der Wand, band eine Kordel an den Spitzenring, knotete ein Stück Wurst an das andere Ende und schon sauste die Kordel aus dem Küchenfenster ... leider nicht in Richtung Freiwasser. Die Kordel wickelte sich um das Mühlenrad, welches ein paar Meter neben dem Küchenfenster hing und kurz darauf zischte das Spitzenteil der Gespließten hinterher. Fast zeitgleich, so kam es mir jedenfalls vor, stand mein Großvater mit dem Spitzenteil hinter mir und belehrte mich über Rutendynamik in Form von roten Streifen auf meinem A....
Das, jedenfalls, war bei mir der Anteil meines Großvaters im Zusammenhang mit den klassischen Fliegenfischer-Großvater-Stories.
Mein wirklicher Entdecker war mein Onkel, der nach Begehung und Begutachtung der Ereignisse mein wahres Werfertalent sah. Er selbst betrieb Casting und Trickwerfen und war sichtlich von meiner Aktion beeindruckt. Später erklärte er mir warum: um die "Wurst" auf die Mühlradachse zu werfen musste ich wohl Backhand und einwenig um die Ecke geworfen haben. Fortan übte er viel mit mir und brachte mir vieles bei. Bis zu meinem 15. Lebensjahr war das Werfen auch Therapie, weil ich ein ziemlicher Zappelphillip war. Ja, und dann kamen Mofa, Mädchen und Mariu ... Born to be wild!
Aufgenommen wurde der Faden erst wieder nach dem Studium und, ich bin mir ziemlich sicher, mein drittes Erstes Gehalt wurde für den Kauf einer Abu Diplomat verwendet. Es war, wie Fahrrad fahren nach langer Zeit: Gelenke und Muskeln vergessen (meist) nie und sehr rasch war alles wieder da.
Meinen ersten Fisch (überhaupt) fing ich erst ein Jahr später, da war ich 26 und es war 1982. Seit dieser Zeit ging ich durch die Höllen der Besessenheit bis in die Himmel der Selbsvergessenheit, erlebte die "Sensation der Stille", wie es immer der, von mir verehrte, Heinz Weiland zu nennen pflegte.
Abschliessend und nicht ganz unwichtig: ich habe noch nie eine Zweihand geworfen und war noch nie auf Lachs gegangen.

Das schöne in diesem Forum ist, dass es hier einen Haufen Träumer gibt!
Chinook

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Beitrag von Jondalar » 30 Okt 2005 13:53

Fasziniert hat mich die Angelart schon seit ich eine Angel halten kann. Doch richtig geprägt hat mich aber ein Erlebnis, dass ich mit 12 Jahren an einem kleinem Bach, in meinem Heimatort hatte. An einem Wehr sah ich immer wieder größere Fische nach Insekten schnappen. Mit einer kleinen Stachelschweinpose, die mir als Wurfgewicht auf meiner Schnur diente und Grashüpfer als Köder, ging ich ein wenig oberhalb des Wehres in Stellung und begann ganz automatisch meine 2 m Spinnrute zu schwingen bis ich 5-6 m Schnur in der Luft hatte. Es war zwar nicht optimal aber es hat funktioniert. Schon nach dem dritten Wurf konnte ich meinem Vater eine 6Pfündige Regenbognerin präsentieren. Seit dem ist eine Menge passiert und den Bach in dem die Fische gestiegen sind gibt es auch nicht mehr.
Doch erst vor kurzem habe ich meine neue alte Leidenschaft wiedergefunden. In einem Angelladen in den USA habe ich mir dann einen Tag vor unserer Abreise eine Ausrüstung zum Fliegenfischen gekauft und hab die dann im schwarzen Regen im Bayerischen Wald ausprobiert. Na ja an meinen Würfkünsten sollte ich noch einige Zeit arbeiten. Denn ich konnte an diesem Tag nicht eine Forelle fangen. Doch als ich mir von einigen Kollegen einige Tipps geben ließ, war der näschste Besuch am Fluß viel erfolgreicher und ich konnt einige Äschen und Bachforellen fangen. Seitdem bin ich immer mehr weggekommen von Ansitz- und Spinnfischen, obwohl ich im Frühjahr und Herbst, auch gerne mal mit der Spinnrute einige Streifzüge mache. Mittlerweile habe ich meine dritte Saison als Fliegenfischer gemeistert und bin schon so Infiziert dass ich den ganzen Sommer auf Forelle und Co. unterwegs bin. Es ist einfach ein Erlebnis wenn die Fliege am treiben ist und sich vom Boden ein Schatten löst, die Fliege anvisiert und schließlich zupackt. [img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]
Grüsse von der Donau

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 30 Okt 2005 17:55

Hallo Optimist,
ich vermute, dass du bei Brinkhoff am Möhnesee warst und dort die Verkäufer, von denen einige schon mal gern den elitären Schnösel spielen,dich vom Fliegenfischen abhielten.
Beschaffe dir den Exori- und den Askari Katalog und stelle dir eine Ausrüstung zusammen : Rute, Leine, Rolle, Vorfach, Fliegen und diverse Werkzeuge wie Hakenlöseschere und dergleichen.
Besorge dir ein Anfängerbuch ,lies es und stell dich auf die Wiese, und dann musst du arbeiten , arbeiten, arbeiten, na ja so schlimm ist es nicht, aber ohne eine Menge an Engagement wird's nichts.
Wenn du einen Fliegenfischer kennst, lass ihn beim Werfen zuschauen und bitte ihn vor allem, dich einmal zum Fischen mitzunehmen, damit du siehst, wie es geht.

Wenn du das wirklich willst, findet sich auch ein Weg, und ob du das wirklich willst, merkt man mit Sicherheit den Fragen an, die du stellst. Dann wird dir jeder Fliegenfischer die entsprechenden Fragen gern beantworten.
Wenn "dumme" Fragen nicht beantwortet werden, liegt das oft daran, dass die "Eleven" schlicht zu faul sind, sich ein paar Grundinformationen anzulesen,aber andererseits glauben, erfahrene Fliegenfischer täten nichts lieber, als per Mail ein Anfängerbuch "herunterzubeten", das der Fragende genau so gut selber lesen könnte.
Für mich kann ich jedenfalls behaupten, dass ich keine Frage unbeantwortet lassen werde, bei der man spürt, dass der Fragende sich mit der Materie befasst hat und willens ist, selber so viel Engagement aufzubringen, wie er von seinen "Fragebeantwortern" erwartet.

[ 30. Oktober 2005: Beitrag editiert von: Werner B. ]

[ 30. Oktober 2005: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
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Beitrag von Chinook » 30 Okt 2005 18:06

Es gibt auch Meister, die meinen, dass sie Meister sind.
In diesem Forum gibt es keine Meister. Ich habe welche kennen gelernt aber die haben in der Regel keinen Internetanschluss, ein, zwei noch nicht mal ein Telefon. Du bist also, was deine Fragen angeht, auf der sicheren Seite.
Ein preisgünstiger (nicht billger) Einstieg ist möglich, ich behaupte mal dreist, sogar unter 100 €. Entsprechende weitere Tipps hat der Hartmut schon mal an anderer Stelle gegeben. Weil dieser Thread aber was mit Inspiration zu tun hat solls hier an Rat genug sein.
Was das dumme Fragen angeht: in Sachen Nicht-Fliegenfischen hab ich doch auch die Kurve gekriegt!

P.S: Werners Posting unterstreiche ich!

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Beitrag von Hartmut » 30 Okt 2005 21:40

Klasse Beiträge mit viel Substanz und Anregungen!
@Werner, Fliegenfischen hat so viel zu bieten, Werfen ist nur die erste Hürde. Wird das Werfen überbewertet?
Bei Thelwells geklaut: Viele Stunden gelten dem Studium winziger Wasserfliegen, von denen die Forellen sich selten nähren, und der Herstellung schlechter Imitationen.
@Optimist,
19,95€ +7€ Versandkosten gab ich dieses Jahr für eine Rute 7' #5 bei Ebay aus. Kurz vor dem Endring hat sie eine leichte Krümmung, doch verarbeitet ist sie erstklassig, wie ein Modell des oberen Preissegments. Die kleine Verformung spürt man beim Werfen (ich jedenfalls) nicht. Günstige Angebote gibt es immer wieder.
@Chinook, Fliegenfischen als Symptom für einen unheilbaren Dauerinfekt bringts auf den Punkt. BTW: Ist der Leim schon getrocknet oder bist Du bereits beim lackieren?
Hartmut

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 31 Okt 2005 01:09

Hallo Hartmut,
"@Werner, Fliegenfischen hat so viel zu bieten, Werfen ist nur die erste Hürde. Wird das Werfen überbewertet?"

Ja und nein :
Ich kann "Fliegenfischen", indem ich meine Leine mit einer Goldkopfnymphe von der Strömung abziehen lasse und darauf warte, dass es "ruckt".

Ich kann Fliegenfischen, indem ich für jeden anzuwerfenden Fisch in Beziehung zu meinen werferischen Fähigkeiten den günstigsten Ausgangspunkt für den Wurf suche.

Ich kann Fliegenfischen, in dem ich dem Fisch unter dem Busch mit einem gekonnten Hakenwurf die Trockenfliege präsentiere.

Ich kann Fliegenfischen, in dem ich bewusst die Fische aus weiterer Entfernung anwerfe, als ich müsste, weil ich Freude daran habe, wie gut sich eine sauber in der Luft liegende Leine "anfühlt".
Gruß Werner
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Beitrag von Chinook » 31 Okt 2005 02:17

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Ist der Leim schon getrocknet oder bist Du bereits beim lackieren?
<HR></BLOCKQUOTE>

Auf Hartmut ist verlass: der Bau meiner ersten Gespließten war das Erlebnis des Jahres und ich kann mir nicht erklären, warum ich das so viele Jahre hinausgezögert habe. Als ich sah, wie schön meine 7 Füßige geworden war, wollte mich die Euphorie schon meinen Job an den Nagel hängen lassen. Glücklicherweise konnte mich meine Familie aus diesem anderen Universum befreien und somit existenzbedrohende Maßnahmen abwenden.
Was bleibt ist ein tiefes Verständnis von Ruten und deren Dynamik (nicht nur im Bamubsbereich) und ein wunderbares Glücksgefühl, was mich wohl über den Winter bringt. Ach noch was, Bambus ist ein Gras und so schneidet es auch in die Pfoten beim nachlässigen Bearbeiten.

Dieser Beitrag ist der Firma Hansaplast gewidmet

Optimist
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Beitrag von Optimist » 31 Okt 2005 02:26

Jetzt habt ihr mich neugierig gemacht. Ob ich das noch schaffe?
Sehr interessante Beiträge. Macht weiter so. Um jemanden für das Fliegenfischen zu begeistern braucht es viel Zeit und Geduld (vor allem ihr Profis: verliert nicht zu schnell die Nerven, wenn von uns Laien an euch dumme Fragen gestellt werden).

Als ich mit dem Angeln angefangen habe, war meine Angelausrüstung: ein gerade gewachsener Haselnussast mit 4 m Angelschnur, die ich von meinem Onkel bekommen habe; als Haken habe ich eine Stecknadel benutzt. Die Köder waren in erste Linie Heuschrecken und Fliegen, mit denen wir damals den Forellen in kleinen Bächen und in grösseren Flüssen den Döbeln nachgestellt haben.
Vor ca. 10 Jahren war ich dann soweit und wollte mir eine Fliegenrute kaufen. Als ich beruflich am Möhnesee war, habe ich mich dort in einem Angelgeschäft informiert, was für eine Ausrüstung zum Fliegenfischen für einen Anfänger geeignet wäre und mit welchen Kosten ich rechnen muß. Sofort wurde mir klargemacht, dass Fliegenfischen nichts für Anfänger sei, und dieses Geschäft nur hochwertige Sachen versendet.
Somit war mein Interesse ans Fliegenfischen erloschen.
Ich angle gern mit leichtem Gerät, was mit Fligenfischen nicht vergleichbar ist; es ist für mich jedoch genau so interessant.
Als ich voriges Jahr in Slowenien war, habe ich gesehen, dass dort sogar Nasen und Barben mit der Fliegenrute gefangen werden. Das hat wiederum mein Interesse an einer Fliegenrute geweckt, da die Einzatzmöglichkeiten mir doch sehr vielseitig erscheinen.

Ich gehe davon aus, dass auch andere Sportsfreunde interessieren würde und sich nicht trauen, die "dumme" Frage zu stellen, deswegen mache ich das.

Was würdet Ihr "Profis" (aus eigener Erfahrung) uns "Anfängern" für eine "kostengünstige" Ausrüstung empfehlen ?

Ich bin nicht bereit, Hunderte von € auzugeben und sie anschliessend an die Wand zu hängen.
Dass ich selbst üben muss, ist mir auch klar; kein Meister ist von Himmel gefallen.

Es gibt auch Meister, die meinen, dass sie Meister sind. Davon zu träumen, irgendwann einer zu werden, ist doch schön. Versucht mehr Optimismus zu verbreiten.
Nicht, dass wir das Gefühl bekommen, dass Fliegenfischen nur für die gehobenen Sportsfreunde geeinet ist.

Petri

Streamer

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Beitrag von Streamer » 31 Okt 2005 03:14

Ich erinner die erste grose erfahrung mit fly fishing seit das heute war. Ich war 10 oder 11 jahren and auf der farm wir hatten ein schonen creek mit trout. Immer ich war mit meine bamboo rod fishing an einen kleinen lake mit worms weil an den creek mein grandpa hatte fishing mit worms verbieten und nach harte arbeit an den weekend er nehmt seine bamboo fly rod und geht an den creek. Oft war ich mit und hab ihn obbeachtet und das casting war in meine augen ein wunder. Da waren viele baumen und strauchen, so er machte oft den roll cast fur die fish zu ereichen. An eine besonder stelle war ein pool und in den claren wasser mein grandpa er zeigt mir ein grose und wunderschone brown trout. Er sagt" du lernt fly fishing und diese trout ist mein present". Er war ein guten teacher und mein casting werd jeden tag besser und besser und ich will an den creek. Doch lernen es geht imer weiter. Grandpa nehmt mir zu den creek ohne rod und er erklart alle insects.
Wir heben rocks aus den wasser und an die unten seite er zeigt die insects und erklart die vershieden pupa,larvae, die chironomids, stonefly und -und -und. Jeden tag ich hab die bamboo in meine hande und mach casting und meine geduld sie wachst und werd immer groser. Der tag is da.
An ein Sunday wir alle gehen an den creek.
Mein grandpa und ich gehen nahe zu den pool und wir sehen die trout. Er sagt nur auf deutsch" bub,geh und mach den werf und mach opa stols". Alle augen von unse family sie sind auf mein rucken when ich fange an einigen false cast zu machen um den pool zu ereichen. Die dry fly legt sauber und leise
auf den wasser und die trout will ihr lunch.
Wir sehen sie kommen von unten mit mund auf, sie nehmt die fly und battle is on.
Opa sagt auf english" boy, play her good or she will be the winner". Nach 1000 jahren
(10 minutes) sie ist in den landing net und alle kommen schauen und ich seh opa is very proud. Dies erlebnis war die enscheidung fly
fishing meine passion werden zu lasen und uber jahre dann obsession.

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Beitrag von Optimist » 31 Okt 2005 18:26

Leute, ihr habt mich infiziert.
Ich brauche von Euch Profis konkrete Antworten auf folgende Fragen, wobei Ihr berücksichtigen sollt, dass ich als Anfänger erst mit Fliegenfischen anfangen WILL.

Es gibt, wie gesagt, preiswerte-billige Ruten und preiswerte-hochwertige Ruten, es gibt gespliste Carbon- usw. Ruten.

1. Welche Rute würdet ihr einem Anfänger empfehlen, Länge, Klasse.

2. Das gleiche gilt für Fliegenschnur sinkend, schwimmend Schusskopf usw.

3. Vorfächer brauche ich zum üben nicht.

4. Um Nachfolgekosten im Griff zu halten, heisst das, ich muss Fliegen binden lernen.

Welche sinnvolle Lektüre ist Eurer Meinung nach empfehlenwert ?
Sollte ich evtl. noch etwas vergessen haben, aufzuzählen ?
Für ernstgemeinte Ratschläge bin ich sehr dankbar.

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Beitrag von Chinook » 31 Okt 2005 21:01

"Wenn du ein Schiff bauen willst, musst du die Leute nicht zum Baumfällen antreiben, sondern ihre Sehnsucht nach dem Meer wecken" (Antoine de Saint-Exupéry)

Ein Buch was Sehnsucht weckt ist R. Hebeisens "Faszination Fliegenfischen". Nicht gerade die Wurfschule vor dem Herrn aber wirklich schön.
Schau dir auf den DVDs an, wie der Werner wirft aber mehr im Hinblick auf seine generellen Bewegungsabläufe. Versuche diese pantomimisch Nachzumachen.
Mit Vorfach solltets du unbedingt üben, wenns geht auch mit einer hakenlosen Fliege oder Wollfaden. Fliegenbinden muss nicht sein und spart auch nicht unbedingt Geld. Nachfolgekoste? Gute Fliegenfischergewässer sind oftmals sehr teuer (Tageskarte). Steige sparsam (heißt nicht unbedingt billig) ein und lass dir keine Bedürfnisse einreden; du wirst nicht einen Fisch mehr fangen. Lege keinen so großen Wert auf Wurfweiten, versuch lieber sauber zu werfen.

Es grüßt der Chinigste unter den Nooken

P.S. Vielleicht macht der Werner auf einen der nächsten DVDs auch mal ein paar Grundwürfe!?

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Beitrag von Optimist » 31 Okt 2005 21:37

Ich brauche von Euch Profis konkrete Antworten.............

Plump was? Entschuldige mich in aller Form.

Ich bitte Euch um konkrete ..........

Werner B.
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Beitrag von Werner B. » 01 Nov 2005 00:18

Hallo Optimist,

1. Welche Rute würdet ihr einem Anfänger empfehlen, Länge, Klasse.

Klasse 5 oder 5/6 Länge 8,6 Fuß oder 8 Fuß
Exori bietet bei Ruten ein sehr gutes Preis- Leistungs -Verhältnis
( Ich will keine Werbung für bestimmte Firmen machen, aber in dem Fall ist das so, wie gesagt.)

2. Das gleiche gilt für Fliegenschnur sinkend, schwimmend Schusskopf usw.

Eine 5er Leine schwimmend, Longbelly ,zb. Cortland 444 und natürlich eine Rolle.

3. Vorfächer brauche ich zum üben nicht.

Doch, zum Üben ein Stück Vorfach anknoten

4. Um Nachfolgekosten im Griff zu halten, heisst das, ich muss Fliegen binden lernen.

Du musst nicht, wirst aber langfristig dahin kommen. Fang an mit Werfen, berichte von den Fortschritten und wenn die Motivation bleibt, können wir über Fliegen reden.

Welche sinnvolle Lektüre ist Eurer Meinung nach empfehlenwert ?

Ein Anfängerbuch,z.B. Vestergard "Mit der Fliege fischen" ( 9,80 )
oder
es gibt von) "Fisch und Fang" ein Sonderheft "Fliegenfischen" ( Hans Eiber ), ist gut gemacht und enthält alles Wesentliche
( Der von Chinook empfohlene Hebeisen ist nicht mehr auf dem Markt und für einen Anfänger m.E. falsch, weil das teure umfangreiche Buch Anfänger verleitet, Dinge zu früh zu tun, die sie noch nicht können können.

Sollte ich evtl. noch etwas vergessen haben, aufzuzählen ?
Für ernstgemeinte Ratschläge bin ich sehr dankbar.

Alles was du sonst noch brauchst, steht in diesem Anfängerbuch, z.B. das übliche "Werkzeug" usw.

Wenn du konkrete Fragen hast, das Material betreffend, frag.

[ 31. Oktober 2005: Beitrag editiert von: Werner B. ]
Gruß Werner
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