große Hechte - große Köder?

flohecht · Beitrag von **flohecht** » 24 Jun 2006 04:04

Hallo!
Ich bin der Flo aus Wien und habe bis heute keinen Hecht über 90 cm gefangen. Vielleicht liegts an der Ködergröße, denn große Hechte gibts in den Donau-Altarmen in Wien eigentlich schon...
Ich gehe im Moment sehr viel Spinnfischen und meine Köder sind so zwischen 7 und 11 cm lang (Gummifische und Blinker)-Was meint Ihr, sollte man auch schon im Frühjahr größere Köder nehmen?
Würde nämlich gern einmal einen meterhecht fangen! [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]
Grüße, flohecht

Heinzmann · Beitrag von **Heinzmann** » 24 Jun 2006 06:20

Hallo Flohecht,
also ein fast 90er ist doch schon ganz ordentlich. Wenn bei dir ein großer Hecht erst ab einem Meter anfängt, dann habe ich auch noch keinen großen Hecht gefangen. [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img] Bei 92cm war Ende.
Hier im Forum wird, von mir einschließlich, der Zalt sehr hoch gelobt. Die Erfolge mit diesem Ausnahmeköder sprechen für sich. Ist immer einen Versuch wert. Hast du es auch mal mit Jerkbaits versucht?
Es gibt hier im Forum aber einen, der hat es sich jetzt zur Gewohnheit gemacht, nur noch Hechte über 90cm und sogar einem Meter zu fangen. [img]images/smiles/icon_razz.gif[/img]
In der aktuellen FuF ist auch ein Foto von ihm mit einem Meterhecht drin. Er hat vielleicht auch noch nen heissen Tip für dich auf Lager. Wer mag das wohl sein??? [img]images/smiles/icon_biggrin.gif[/img]
Grüße vom Neckar
Heinzmann

Stefan von Hatten · Beitrag von **Stefan von Hatten** » 24 Jun 2006 10:56

Heinzmann,

muss der Weihnachtsmann sein :-) Schön, mal wieder von Dir zu lesen! Du verschwindest inzwischen ja regelmässig vor Deinem Luxus-TV und vergisst die Welt um Dich herum.

Der Zalt ist wirklich ein Kracher. Mir scheint, als würde er insbesondere in Gewässern sehr gute Erfolge erzielen, in denen die Hechte mit Kunstködern schon "per Du" sind.

Bei meinem letzten Besuch bei einem Freund, der ein schönes Gewässer besitzt, welches meines Erachtens einige kapitale Hechte beherbergt, habe ich ihm einen Zalt (Farbcode 37, 14cm, Suspending) mitgebracht - ist ein wunderbarer Allrounder. Als ich nach zwei Tagen wieder auf dem Nachhauseweg war, rief er mich ganz aufgeregt an und erzählte, dass er gerade einen Monsterhecht mit dem Zalt gehakt und verloren hat. Muss wohl gut über 1.20 gewesen sein. Und die Stelle, an dem der Hecht biß, hatte er (und ich auch) im Jahr zuvor schon sehr intensiv befischt.

In meinem Angelleben habe ich schon einige Hechte rund um die magische Grenze von 1m fangen können - keiner davon biß auf Großköder, obwohl ich oft versuchte selektiv mit grossen Ködern dicke Hechte zu fangen.

Die Stellenwahl ist - aber das ist eine persönliche Meinung - wesentlich wichtiger, als die Grösse des Köders. Im Fangtagebuch.de sehe ich immer wieder, dass wirklich dickste Hechte mit kleinsten Ködern gefangen werden. So einen kleinen Happen nimmt der Hecht nun auch einfach mal zwischendurch und nicht als Hauptmahlzeit.

Kanten mit tiefem Wasser sind top Großhechtstellen. Beispiel. Wenn ich eine Kiesbank oder eien Sandbank in einem See ausmache und die rechte Seite neben der Sandbank hat eine Wassertiefe von ca. 2m und die linke Seite eine Tiefe von 5 - 6m, fange ich auf der rechten Seite kleine Hechte und abends Zander, auf der linken Seite lauert garantiert ein Großhecht.

Das Gleiche war in Zülpich der Fall. Eine flache Stelle und vor mir ein tiefes Loch, rechts ein flacher Bereich - da musste einfach ein guter Hecht stehen :-)

Ein 90er Hecht ist ein super Fisch - und zeigt, dass Du auf dem richtigen Weg bist. Es mag Angler geben, die jedes Jahr ein paar Meterhechte fangen - die haben aber dann das Glück, die besten Gewässer befischen zu können. Für alle anderen bleibt es ein hartes Stück Arbeit in Verbindung mit vieeeeel Geduld und etwas Glück :-) Ich kenne jemanden, der unbedingt seinen Meterheht fangen will - er hat sich extra ein Boot mit tollem Elektromotor und eine unglaublich teure Ausrüstung dafür zugelegt und versucht es in jeder freien Zeit, die er hat.... Seitdem liest und hört man nichts mehr von ihm....

Petri!

Stefan

flohecht · Beitrag von **flohecht** » 24 Jun 2006 16:53

Hallo!
Danke für die Tips, werde mir den Zalt mal zulegen. Ich muss schon zugeben, dass mich diverse Anglerzeitschriften manchmal verunsichern, da ja die Verfasser diverser Artikeln einen Meterhecht nach dem Anderen fangen! Da denkt man sich schon öfters, was mach ich falsch?
Beste Grüße, flohecht [img]images/smiles/icon_rolleyes.gif[/img]

Planseefischer · Beitrag von **Planseefischer** » 24 Jun 2006 22:02

Großer Köder - großer Hecht?

Das ist eine sehr schöne Frage. Ich würde diese Frage eher mit Ja als mit Nein beantworten.
Sicherlich - man hat schon genug großhechte auf kleinstköder gefangen, allerdings bin ich der festen Meinung das man mit einem großen Köder die besseren Karten hat.

Nur ab wie vielen cm ist ein Köder ein Großköder? Ich würde sagen, in der Hechtfischerei kann man einen Köder über 20 cm als "GROSS" bezeichen.

Das gleiche muss solle man beim Hecht machen - ab wann ist ein Hecht groß? Und ist groß auch schon kapital?
Ich glaube, das liegt immer im ermessens des Anglers und hängt auch stark vom Gewässer ab.

Und in und um Wien habt ihr, soviel ich weiß nicht wirklich die Gewässer die regelmäßig für Hechte in der über 100 cm - Liga sorgen.

Stefan von Hatten · Beitrag von **Stefan von Hatten** » 25 Jun 2006 10:49

Hi,

Du hast natürlich insofern recht, dass mit sehr grossen Ködern das "Risiko" sinkt, dass ein kleiner Hecht beisst. Auszuschliessen ist das jedoch auch nicht. Und ein grosser Hecht nimmt einen kleinen Köder mal schneller als Häppchen nebenbei - ist ohne Frage von Vorteil.

Keiner meiner grossen Hechte biß auf einen Grossköder. Wenn ich mit einem grossen KöFi geangelt habe (22 - 25cm) lag die Grösse der Hechte so bei ca. 70cm. Wenn es nach der Grösse der Köderfische geht, brauchst Du schon eine kinderarmlange Makrele (wie unser Admin immer so schön sagt) - dafür wartest Du dann aber auch mit etwas Pech Wochen und Monate auf einen Biß. Dafür müssen die Hechte schon richtig hungrig sein. Da nehme ich lieber kleinere Köder und habe etwas mehr Action.

Die Platzwahl entscheidet - nicht die Ködergrösse.

Petri

Stefan

[ 25. Juni 2006: Beitrag editiert von: Stefan Gsundbrunn ]

flohecht · Beitrag von **flohecht** » 25 Jun 2006 17:59

Hallo!
Ich denke auch, wenn man mit einem 25 cm Köfi oder Kunstköder in einem Gewässer, dass ohnehin nicht den besten Bestand an Hechten hat loszieht, wird man alt bis man einen Hecht fängt!
Allerdings in einem echten Hechtgewässer, denke ich zahlt es sich schon aus mit großen Ködern loszuziehen, da könnte schon hin und wieder ein großer Hecht anbeissen.
Übrigens - Was soll man eigentlich von der Faustregel halten: im Frühjahr kleine Köder, im Herbst und Winter große Köder?
Was sagt Ihr dazu?
mfG, Flohecht
[img]images/smiles/icon_smile.gif[/img]

Stefan von Hatten · Beitrag von **Stefan von Hatten** » 25 Jun 2006 21:20

Hi,

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von flohecht:
<STRONG>Übrigens - Was soll man eigentlich von der Faustregel halten: im Frühjahr kleine Köder, im Herbst und Winter große Köder?</STRONG><HR></BLOCKQUOTE>

diese "Regel" hat sich durchgesetzt - ich persönlich halte nicht sooo viel davon. Im Frühjahr haben die Raubfische Hunger und nehmen auch gerne einen grossen Fisch (Köder), der ihnen vor der Nase tanzt. Im Winter ist der Stoffwechsel langsamer, die Raubfische haben weniger Hunger und ziehen sich eher mal einen kleinen Happen rein. Klar fängt man auch im Frühjahr mit kleinen Ködern gut, aber im Winter bzw. in der kalten Jahreszeit habe ich sehr selten mit grossen Ködern gefangen.

Petri

Stefan

Eisangler · Beitrag von **Eisangler** » 25 Jun 2006 22:33

... wobei Herbst und Winter ja noch deutlich unterschiedlich im Fressverhalten der Hechte sind und da doch größere Köder angesagt sind...
Gruß
OLE

Stefan von Hatten · Beitrag von **Stefan von Hatten** » 25 Jun 2006 22:48

Ja, das stimmt natürlich....

Hartmut · Beitrag von **Hartmut** » 25 Jun 2006 23:37

Am Bodensee, im Konstanzer Hafen, konnte ich schon kapitale Zander beobachten, die im glasklaren Wasser, zwischen den Booten,tagsüber, in Wolken voller Jungfische standen.
Vermutlich verhalten sich große Hechte genau so und sperren ihren Schnabel auf, wenn die Brutfischchen buchstäblich hineinschwimmen, anstatt mühevoll auf größere Beute zu lauern.

Allerdings reagieren Fische auch auf ihren Fangreflex und jagen vermeintlich leichte Beute, zum Fressen oder als Störenfried.

Meine Knochen danken es mir hoffentlich, dass ich kleinere und leichtere Köder bevorzugt werfe. Mit leichter Ausrüstung wird ein Angeltag nicht zur Qual.

flohecht · Beitrag von **flohecht** » 26 Jun 2006 03:53

Hallo!
Ist ja eine sehr interessante Diskussion geworden!
Ich habe heuer Anfang Mai einen Wels gefangen, der ca. 30 fingerlange(kleiner Finger) Rotaugen und Lauben im Magen hatte- hab sowas noch nie zuvor gesehen!
Der Wels hat ein Maul gehabt, wo sicher ein Rotauge mit 1 Pfund oder mehr Platz gehabt hätte.
Also der Fisch hätte wohl eher nicht auf einen großen Köder gebissen und hat dabei auch selbst einen guten Meter gehabt!
Ich denke auch, dass die Ködergröße von der Jahreszeit abhängig ist, aber vor allem vom Gewässer.
Wahrscheinlich nehmen Raubfische die Futterfische, bei denen der Aufwand am geringsten ist. In meinem Beispiel war es für den Wels leichter in den Schwarm von kleinen Rotaugen mehrmals hinein zu stoßen, als sich die großen Rotaugen im Gewässer heraus zu picken.
jedoch muss ich sagen, dass ich beim Fischen schon lang nicht mehr an allgemeingültige Rezepte glaube.
Mann kann, denke ich, nur versuchen der Sache immer ein Stückchen näher zu kommen. Ich komme beim Fischen immer wieder auf Neues drauf, was wiederum ältere Faustregeln in den Schatten stellt!
Petri Heil und viele dicke Fische!
Flohecht [img]images/smiles/icon_wink.gif[/img]

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