Nachdem uns die Redaktion einige Boilies für umsonst organisiert hat, war ich als Fliegenfischer schon sehr neugierig was diese Wunderkugeln so drauf haben. Da der Herbst nicht nur mit tollen Fischen sondern auch unglaublich schönen Farben glänzt, habe ich mich für einen kleinen ca.2-3ha großen See( Matze Koch hätte die reinste Freude damit:lol: ) in unserer Nähe entschieden. Der See ist nicht gerade bekannt für seinen Fischreichtum, doch dafür entschädigt er mit einer sehr idyllischen Landschaft, die man ungestört genießen kann.

Gestern war ich dort ziemlich erfolglos. Allerdings kannten die Karpfen die Kugeln noch nicht. Am Platz angekommen hab ich ca. 10-15 Stk. vor eine kleine Insel geworfen. Meinen Köder habe ich danach sehr knapp an die Insel ins ca 1.5m tiefe Wasser serviert.

Doch mit der Geduld der Karpfenangler kann sich ein Fliegenfischen nur schwer anfreunden. Wenns mal nicht beißt, wird eben an der Wurftechnik gearbeitet. Nur was macht man wenn man keine Fliegengerte dabei hat?

Fotographieren ist auch eine schöne Sache und wenn die Fische nicht wollen, eine wirkliche Alternative zum Radio oder Lesen.
Jedenfalls nach ca. 2Stunden kam gerade ein Vereinskamerad um die Ecke. Die Deutsche Frauenfußball Nationalmannschaft ist wieder mal Weltmeister geworden und wie es halt so ist wenn Angler sich treffen, höre ich im Hintergrund meine Freilaufrolle aufkreischen. Die Geschmacksrichtung "Atlantic Salmon" hat eben doch Liebhaber. Ich gehöre allerdings nicht dazu.
Nach einer sehr kraftvollen Flucht in die Seemitte hat sich der Karpfen dann entschieden sich erst mal ans Ufer ziehen zu lassen, um dann dort nochmal Gas zu geben.

Doch der Haken saß sehr gut und schon nach kurzer Zeit konnte ich meinen ersten Buzzbait Karpfen in die Linse halten.

Ein Spiegler von ca. 15pfd konnte den neuen Kugeln nicht wiederstehen. Danach war erst mal ruhe am Platz. Jedoch hab ich ganz in der Nähe unter einem überhängenden Busch ein ziemlich eindeutiges Platschen gesehen. Also raus mit der Spinne und mit der Notbesetzung einem 4er Mepps die Ecke beharken.

Viel um die Ecke werfen war nötig um den ersehnten Biss endlich zu bekommen. Doch schon nach dem ersten Kontakt war klar, dass hier kein Hecht sondern ein etwas übermütiger Barsch sein Unwesen trieb.

Wiedereinmal sind die Stunden am Wasser viel zu schnell vergangen und zusammenpacken war angesagt. Ich kann nur bestätigen, dass auch kleine Gewässer jede Menge Spaß beherbergen und kann jetzt auch die Karpfenangler ein wenig besser verstehen.
Also nachmachen!