Wieder ein Vierziger aus Österreich

Diskussionen mit Biss! Uwe Pinnau vom Deutschen Hechtangler-Club steht Rede und Antwort

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Cactus
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Re: Wieder ein Vierziger aus Österreich

Beitrag von Cactus » 15 Nov 2007 22:32

Hallo,

ich denke, dass jetzt einmal von Welsen abgesehen, wo grosse Exemplare sicher nicht tafelfähig sind, die Qualität des Fischfleisches sehr von der Wasserqualität und dem Nahrungsangebot abhängt. Auch kleinere Forellen können u.U. ekelhaft schmecken, desgleichen gilt für Karpfen. Aber auch Karpfen mit ca. 5kg können durchaus
gut schmecken, wenn das Wasser sauber ist. Vorsicht ist immer angebracht,
wenn manche Fische schon fast rund sind und nicht langgestreckt (ganz speziell bei Karpfen und Brachsen-sofern man Brachsen überhaupt essen mag).Und Vorsicht ist auch angebracht, wenn die Gewässer von vornherein
schmutzig aussehen, wenn sich Schaum bildet, wenn die durchschnittliche Wassertemperatur sehr hoch ist und wenn manche Algen massenhaft vorkommen (wenn also eine Eutrophierung des Gewässers vorliegt). Oft kommen aber gerade in solchen Gewässern wegen des Nahrungsreichtums viele und grosse Fische vor. Fischreichtum und viele Fische sind also durchaus nicht immer ein positive Bioindikatoren.

Grüsse
Heinz

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Hartmut
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Re: Wieder ein Vierziger aus Österreich

Beitrag von Hartmut » 15 Nov 2007 22:53

allerdings sammeln sich im Laufe der Lebenszeit immer mehr Schadstoffe und vor allem Schwermetalle ab.
So hatte ich den Zusammenhang zwischen Nahrungskette und Endglied auch einmal gelernt, doch heute bin ich der Ansicht, wenn wir die Populationen von fischfressenden Vögeln betrachten, können in unseren Fischen nicht mehr sehr viele relevante Schadstoffe enthalten sein? Oder irre ich mich?
Einer meiner Freunde schwört auf große Karpfen in der Küche - 50 Pfünder, sagt er, schmecken am besten. Bei großen Hechten ist es sicherlich genau so, warum sollte das Fleisch zäh und ranzig werden? Unterscheiden wir bei Seefisch nach Größe und Alter, wenn die Filets im Schaukasten des Fischhändlers liegen?
Rotbarsch wird über 100 Jahre alt und ist als erwachsenes Exemplar eine Delikatesse. Mahlzeit!

Hartmut

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Re: Wieder ein Vierziger aus Österreich

Beitrag von Ulli3D » 16 Nov 2007 00:14

Ulli3D hat geschrieben:... schmecken wird er bestimmt nicht mehr :(
Ich beziehe mich da auf die Erfahrungen eines Bekannten, der zudem noch ein eigenes Fischereirecht besitzt. Der versichert mir zumindest glaubhaft, dass 60er bis 80er Hechte ideal für die Küche seien, darüber hinaus würden sie nicht mehr schmecken, sie seien tranig. Kann ja sein, dass es an dem Gewässer liegt, aber das ist eigentlich sehr sauber.

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Re: Wieder ein Vierziger aus Österreich

Beitrag von Uwe Pinnau » 16 Nov 2007 00:27

@Hartmut: Ist schon der 1. April ?
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Re: Wieder ein Vierziger aus Österreich

Beitrag von Hartmut » 16 Nov 2007 00:39

@Uwe, villeicht, genaues weiss man nicht :lol:

Ich versuche die Dinge nüchtern zu sehen. Natürlich bin ich auch ein Verfechter von natürlichen Resourcen und für das absolute Releesing von kapitalen Hechten und anderen wertvollen Laichfischen. Nehmen wir einmal an, die Dunkelziffer der gefangenen und entnommenen Großhechte liegt bei 50%, so macht es doch Sinn, wenn diese Fische wenigstens ordentlich beerdig gut zubereitet auf dem Tisch enden. Es wäre doch eine Schande, so wie ich es schon öfters gesehen habe, wenn kapitale Fische nach dem verflogenen Fangrausch in der Tonne landen.

Die Hormone spielen beim Fänger verrückt - diese in den Griff zu bekommen ist ein längerer Reifeprozess. Das ging mir auch so.

Petri

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Re: Wieder ein Vierziger aus Österreich

Beitrag von Uwe Pinnau » 16 Nov 2007 00:56

:roll:
Na ja, das mit den Hormonen hat mir Deine Frau neulich schon besorgt gemailt :wink:

Hast ja recht !
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Re: Wieder ein Vierziger aus Österreich

Beitrag von Hartmut » 16 Nov 2007 01:00

Danke für das Kompliment, wenigstens die Hormone funktioniern noch! :lol:

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Re: Wieder ein Vierziger aus Österreich

Beitrag von Thomas Kalweit » 16 Nov 2007 09:14

Es ist aber ein Fakt, dass Raubtiere am Ende der Nahrungskette stehen, und über ihre Lebenszeit immer mehr Schadstoffe aus ihren schon belasteten Futterfischen anreichen. Deshalb warnen Ernährungsexperten davor, dass man häufig ältere Raubfische isst.
Quecksilber und seine Verbindungen sind hochgiftig für Mensch und Umwelt. Große Mengen sind tödlich und selbst relativ kleine Dosen können das Nervensystem erheblich schädigen. Besonders gefährdet sind Kinder und schwangere Frauen. Schon bei Zimmertemperatur verdampfen aufgrund seines hohen Dampfdruckes bereits geringe Mengen an Quecksilber. Quecksilber reichert sich über die Nahrungskette in Fischen und Meerestieren an. Raubfische am Ende der Nahrungskette, wie Tunfisch, Hai oder Hecht, sind besonders stark belastet. Bis zu 15 Millionen EuropäerInnen könnten nach Schätzungen der EU-Kommission bereits nahe der erlaubten Grenzwerte mit Quecksilber belastet sein. Quecksilber wird hauptsächlich bei der Herstellung von Chlor, aber auch in Zahnfüllungen und Haushaltswaren wie Thermometern, Barometern und Batterien verwendet. Bei der Kohleverbrennung wird Quecksilber freigesetzt.
Übrigens verblödet das Gehirn von Quecksilber :wink: ...

Alte Hechte schmecken wie Glaswolle! Kenne das aus eigener Erfahrung. Die sind so trocken und gallertig, dass man sie nur mit andern Fischarten (z.B. fettem Lachs) durch den Wolf drehen kann. Nicht umsonst gibt es in der guten Gastronomie fast nur Nockerln, wenns Hecht gibt.
Online-Redaktion FISCH & FANG / DER RAUBFISCH
E-Mail: thomas.kalweit@paulparey.de

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Re: Wieder ein Vierziger aus Österreich

Beitrag von Georg Baumann » 16 Nov 2007 13:39

Weiß auch aus eigener Erfahrung, wie großer Hecht schmeckt. Kleinere Fische sind definitiv besser.

Back to Topic: Geiler Fisch und Petri Heil an den Fänger!
Immer dicke Fische!
Georg

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Re: Wieder ein Vierziger aus Österreich

Beitrag von Smile » 16 Nov 2007 16:02

Es läuft doch meistens darauf raus, dass dieses Kaliber entweder komplett oder in Teilen ausgestopft wird. Und da finde ich es besser wenn so ein Kaliber weiter sein 'Unwesen' treibt.
Ich nehme nur (manchmal bis sehr selten) die mittlere Größe mit.
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Re: Wieder ein Vierziger aus Österreich

Beitrag von Tomas » 16 Nov 2007 17:16

ich gebe Thomas voll und ganz recht :shock:
... Man fängt nur, wenn die Angel im Wasser ist!

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Re: Wieder ein Vierziger aus Österreich

Beitrag von Smile » 16 Nov 2007 19:20

Schweine werden wegen Fleischqualität früh geschlachtet. Das ein junger Bulle besser ist als ein Ehren ergrautes Tier ist doch wohl klar - oder? Die Fleischqualität nimmt bei älteren Tieren stets ab. Wieso sollte sonst jemand Kälber, Fohlen, Lämmer oder wie das Jungvieh so heißt schon töten wenn nicht wegen der besseren Fleischqualität Spitzenpreise dafür gezahlt werden. Wieso sollte das bei Hechten anders sein.
Und das Jäger als Ende der Nahrungskette schwer abbaubare Schadstoffe verstärkt einlagern ist doch auch nichts neues. So ist man doch zum Beispiel DDT auf die Spur gekommen.
Ich möchte von so einem Riesen nix mehr essen. Auch ein 50Pfd Karpfen mag wieder schwimmen gehen. Das ist nix mehr.
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