Nach einem Jahr Wartezeit war es endlich wieder soweit - eine Woche Schweden war gebucht - ein Angelurlaub pur sollte es werden. Dieses mal in der Nähe von Göteborg. Ein nettes Haus, daß nur mit dem Boot erreichbar war und direkt an einem grossen See lag...
Dort angekommen, wurden erst einmal alle Sachen per Boot und mit schweißtreibender Anstrengung ins Haus gebracht. Alles mußte erst einmal einige hundert Meter über eine Eisenbahnbrücke zum Boot getragen, dann übergesetzt und von dort wieder vom Boot bergauf zum Haus verbracht werden.
Schnell war alles verstaut und ich startete mit Boot und Echolot ausgerüstet, die erste Runde auf dem See. Als Köder wählte ich barschfarbene Wobbler, weil mir berichtet wurde, daß der See voller kleiner Barsche sei - somit konnte ich nicht falsch liegen.

Die Aussicht war herrlich und ich suchte gezielt fangträchtige Stellen auf. Die Anzeigen auf dem Echolot waren sehr vielversprechend!

Es dauerte nicht lange und ich konnte den ersten, schönen Hecht überlisten. Mit knapp über 80cm ein erstklassiger Start!

Natürlich wurde der Fisch nach einem kurzen Bild wieder in die Freiheit entlassen

Am nächsten Morgen schienen die Fische verschwunden zu sein. Es war kühl, windig, regnerisch - und keine Anzeigen mehr auf dem Echolot. So blieb mir genügend Zeit, ein wenig die Gegend zu bewundern. Die Natur in Schweden ist immer wieder beeindruckend!





In den folgenden Tagen kämpfte ich weiter mit den Schwierigkeiten des Wetters.



Jeder weitere Hecht war wirklich hart erkämpft. Es folgten noch einige 60er, 70er und ein 85er Kandidat, die ich teilweise beim Schleppen erwischen konnte oder - bei zu starkem Wind - treibend in einer der Buchten durch gezieltes Anwerfen fangträchtiger Stellen fangen konnte. Neben den Rapalas konnte ich mit einem dunklen Bomber Jointed einige gute Fänge machen.




Am vorletzten Tag dann der ersehnte, gute Fang und die Krönung des Urlaubs! Im Freiwasser bekam ich einen harten Biß auf den Rapala - nach kurzem Drill schraubte sich in 30 Meter Entfernung ein Prachtbursche bei einem Sprung in voller Länge aus dem Wasser - herrlich anzusehen! Er nahm immer wieder Schnur von der Rolle und ich drillte den Fisch sehr vorsichtig, weil ich noch nicht sehen konnte, wie der Haken saß. Dieser Drill gab wirklich alles her, was man sich wünscht - nach ein paar Minuten hatte ich den Fisch in der Bootsnähe - trotz des Windes bat ich meinen Mitfahrer (ein Freund kam mich zwei Tage besuchen), den Motor abzustellen - wir hatten die ganze Zeit den Motor mit geringer Drehzahl laufen, um das Boot bei dem starken Wind gerade halten zu können. Eine richtige Entscheidung, denn schon zog der Hecht gezielt unter das Boot - bei laufendem Motor wäre die Schnur wahrscheinlich in die Schraube geraten und der Fisch wäre verloren. Nach einigen weiteren, harten Fluchten gab der Hecht dann auf und ich versuchte eine Handlandung - da diese mehrfach mislang und mir nur blutige Finger einbrachte, nutzte ich meine Landehilfe.
Der tolle Fisch wurde kurz an die Luft gebracht, mit 95cm gemessen, abgelichtet

- man beachte, daß ich auch hier wieder ein Blutopfer in Form zweier blutiger Finger als Dank an die Götter erbrachte -

und wieder in die Freiheit entlassen....

Der nächste Tag brachte mir und meinem Kollegen noch einige gute Fische bis zu 75cm auf diverse Nils Master Wobbler in rot/weiß und barschfarben. Ein Kandidat hinterließ nach einem harten Biß lediglich einen Zahn - und mehr nicht.

Alles in allem ein absolut erfolgreicher Angeltrip, der trotz der wirklich schwierigen Wetterbedingungen ein echter Erfolg war!


Angler sind einfach die glücklicheren Menschen
