Eigentlich wollte ich gestern gar nicht unbedingt zum Angeln.
Als mich dann aber ein Kumpel anrief war ich gleich wieder überredet. Also schnell die Sachen gepackt und losgefahren um wenigstens noch die restlichen 4 verbleibenden Stunden ausnutzen zu können.
Wir haben unsere Gerätschaften unterhalb einer Schleuße am Main aufgebaut und hatten alle Haken mit Würmern bestückt. In der Hoffnung endlich mal einen akzeptablen Wels landen zu können fädelte ich 3 Tauwürmer auf einen 1/0er Haken, an die 2. Rute kamen 2 Stück an den 2er Haken für einen größeren Aal.
1 Stunde verging ohne Biss bevor ich den ersten Wels landen konnte. Wie immer (bei mir) war es einer der Sorte <40cm... Die Hoffnung auf einen guten Fang schon fast aufgegeben warf ich die Rute wieder ein und wartete wieder ca. 1h, bis plötzlich die Rutenspitze leicht wackelte, gefolgt von einem ganz langsamen und leisem Knacksen des Freilaufs. Mein Kollege hatte in der Zwischenzeit auch einen Babywaller sowie 2 Schnürsenkel gelandet. Deshalb nahm ich eher unmotiviert meine Rute in die Hand und setzte einen Anhieb - wird wohl wieder so ein Miniaturwels sein, wenn er nur so leicht Schnur nimmt. Doch als der Anhieb auf guten Wiederstand stieß, die Rute anschließend nach unten gerissen wurde und die fast geschlossene Bremse einige Meter Schnur ablaufen lies war ich wieder voll dabei und war völlig überrascht heute vielleicht endlich einen richitgen Waller zu landen. Mit größeren Welsen hatte ich wie gesagt noch keine Erfahrung, weshalb ich ihn während des Drills auf ca. 70cm geschätzt habe. Doch als ich ihn dann quasi direkt vor mir hatte, er aber immer wieder stark zum Grund zog und nicht so schnell locker lies war mir klar, dass dies wahrscheinlich mein bisher größter Fisch wird. Als dann das breite Maul des Wallers auftauchte und die Schwanzflosse einen dicken Schwall Wasser wegschob dachte ich schon fast an den lang ersehnten Meter-Fisch. Nach drei weiteren starken Fluchten zum Grund konnte der Waller dann gelandet werden. Das Maßband bestätigte dann meine Vermutung, die mir selbst noch unglaublich schien. Mit 1,06 Metern hatte ich tatsächlich die Meter-Marke zum ersten Mal geknackt. Damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Die einzige digitale Kamera, die ich dabei hatte war mein Handy und die macht Nachts leider keine tollen Fotos.
